Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
vierzig zugeht.“
„Sechsunddreißig, wenn ich bitten darf“, verbesserte Max würdevoll. „Außerdem verlierst du deine Haare vor mir. An deiner Denkerstirn zeigen sich schon die ersten Geheimratsecken. Das sehe ich von hier aus.“ Scheppernd landete die leere Bierdose im Abfalleimer.
„Sag mir, dass du keine Visite mehr machen musst.“
„Vor einer Stunde beendet.“ Max verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lümmelte sich auf dem unbequemen Stuhl. „Alles bereit für morgen?“
„Es ist mein Geburtstag.“ Alex’ Geduld näherte sich rapide ihrem Ende. „Nichts, wofür ich mich besonders vorbereiten müsste. Andere Leute müssen sich darauf vorbereiten. Du zum Beispiel. Geh und kauf mir ein kostspieliges Geschenk! Du scheffelst schließlich hier das große Geld.“
„Weißt du auch, wieso?“
Seelenruhig präsentierte er Max seinen Rücken.
Geistesgegenwärtig fing Max den Fünferpack Bier auf. „Weich der Realität ruhig aus, wenn du das für nötig hältst, aber vergeude nicht dieses kostbare Nass!“
„Ich weiche nicht der Realität aus. Ich weiche dir aus.“
„Ich bin die Realität, Kumpel.“ Erst schrammten vier Stuhlbeine, dann landeten die Dosen mit einem dumpfen Knall auf dem Boden. „Gerade bin ich unserem Dad über den Weg gelaufen. Pflichtdinner morgen Punkt sieben im ‚Levee‘.“
Ein Stöhnen. „Warum hast du nicht gesagt, ich sei tot?“
„Er ist Arzt. Sobald du dich durch die Korridore schleichst, wäre ich der Lüge überführt.“
Alex starrte an die fleckige Decke. „Du hättest ihm sagen können, ich sei krank. Diagnose: irgendwas Hässliches und hochgradig Ansteckendes.“ „Irgendwelche Vorschläge? Vielleicht eine Pilzinfektion in der Scheide?“ Max war Gynäkologe.
„Wäre es ihm aufgefallen?“
„Er hatte Dienst, also war er nüchtern.“
„Großartig! Genau das, was ich mir für meinen Geburtstag wünsche – ich darf meinen volltrunkenen alten Herrn um Mitternacht in ein Taxi verfrachten.“
„Darum habe ich mich gekümmert. Ich sagte ihm, wir hätten Pläne ab neun Uhr. Er verstand.“
„Jetzt muss ich ihn schon um neun in ein Taxi verfrachten. Vielen Dank.“
„Es wird noch schlimmer. Deine Mutter kommt morgen in die Stadt.“
Alex setzte sich auf. „Alice fliegt zu meinem Geburtstag her?“ Hoffentlich wollte sie keine neu entdeckten Muttergefühle an ihm austoben!
„Nein. Sie fliegt her für ein eintägiges Seminar über die neueste Lasertechnologie. Dass du gerade Geburtstag hast, traf sich eher zufällig. Zwölf Uhr im Hilton. Komm rechtzeitig, um eins hält sie ihre Rede.“
„Meine Mutter.“ Alex blickte an Zimmerdecke. „Eine ganze Stunde mit meiner Mutter.“
„Oh, du hast auch eine Stunde mit meiner Mutter“, meinte Max unbekümmert. „Drinks um vier, nach der letzten Operation. Übe dich in Geduld.“
„Eine Stunde mit deiner Mutter ertrage ich gerade noch.“
„Hat Stella schon angerufen?“
„Gemeinsames Frühstück vor ihrer Visite.“
„Glaubst du, sie erledigt alles mit den ersten Sonnenstrahlen, weil sie die Älteste von uns ist?“
„Nein, das macht sie aus purem Sadismus. Obwohl Sheila meine Lieblingsverwandte ist.“
„Hey!“ Max rappelte sich aus seiner liegenden Haltung hoch. „Wer hat dir denn hier einen ganzen Abend in Gesellschaft unseres alten Herrn inklusive einer Rechtfertigung deiner mangelnden Berufsaussichten erspart?“
„Ich habe einen aussichtsreichen Beruf“, erklärte Alex zum millionsten Mal. „Ich bin Arzt.“
„Leider im falschen Fachgebiet, mein Junge. Für den Moore-Clan musst du schon was Hochkarätigeres vorweisen. Sie haben mich geschaffen, jetzt werden sie dich schaffen. Kardiologe, Onkologe, Gynäkologe …“
Eine dunkelhaarige Krankenschwester steckte den Kopf durch den Türspalt. „Alex, wir brauchen dich. Ein Verkehrsunfall.“ Ebenso schnell verschwand sie wieder.
„Heißen Dank, Bruderherz. Hättest du mich nicht mit deiner Anwesenheit beglückt, hätte ich ganze fünfzehn Minuten in Bewusstlosigkeit schwelgen können.“
„Das ist ein weiterer Punkt“, kehrte Max zum Thema zurück. „Wärst du kein Notfallmediziner, hätte sie dich Dr. Moore genannt.“
Wieder öffnete die Schwester die Tür. „Alex, mach endlich! Oh, hi, Max. Hab’ dich vorhin gar nicht gesehen.“ Sie runzelte die Stirn. „Schaff sofort das Bier weg!“
„Hi, Zandy.“ Max hob grüßend die Dose. „Gut schaust du aus.“
Eine bezeichnende Geste, und fort war
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