Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
ungefähr zehn Jahre abbezahlen muss. Ich bin arm. Deswegen planen sie für die Zukunft.“
So ein sonniges Gemüt würde sie auch gerne besitzen! Lässig trommelte er mit den Fingern aufs Lenkrad, der Fahrtwind strich ihm durch das dichte blonde Haar. Sorglos und selbstsicher, das war Alex. Nicht ein Funken Ehrgeiz in seinem ganzen Körper.
Denk nicht an seinen Körper! ermahnte sich Nina. Worum ging es noch gleich? Ach ja! „Frauen sollten mit dir ausgehen, weil du ein unverschämt attraktiver Mann bist.“
„Vielen Dank. Ich werd’s ihnen ausrichten.“ Auf dem Rücksitz hielt Fred den Kopf aus dem offenen Fenster und schnaubte geräuschvoll den Wind aus seiner Nase. „Wer hat dich denn gefragt?“
„Wie kann man nur dermaßen auf den eigenen Vorteil bedacht sein wie diese prestigesüchtige Frau?“, wütete Nina weiter, dankbar für jede Ablenkung.
„Oh, komm schon! Wieso hast du den Guy geheiratet, diesen Spießer? Weil er ein reicher Anwalt war, richtig?“
„Nein, weil er mein erster Mann war. Ich wurde streng erzogen.
Ich lernte Guy auf dem College kennen und schlief mit ihm. Soweit es mich betraf, war es das.“
Das verschlug Alex kurzzeitig die Sprache. Entgeistert starrte er sie an.
Bestimmt hielt er sie jetzt für hoffnungslos rückständig! Sollte ihn doch der Teufel holen! Ihr fehlte also eine aufregende Vergangenheit? Das bedeutete noch lange nicht, dass ihr keine aufregende Zukunft bevorstand. Erweitern Sie Ihren Horizont, hatte Norma ihr geraten. Norma hatte recht. Sie brauchte die Männer nicht vollkommen aufzugeben; sie musste bloß das Heiraten aufgeben. „Was Sex angeht, war ich ein Spätentwickler, aber das ist vorbei. Ich suche mir einen Liebhaber.“ Es war zwar eine brandneue Idee, doch mit Alex neben ihr klang sie ganz gut.
Alex wirkte nicht sonderlich beeindruckt. Oder glücklich. „Wen?“
„Keine Ahnung.“ Nina lehnte den Kopf zurück. Halb schloss sie die Lider, genoss die kühle Nachtluft und bemühte sich um einen lasziven Gesichtsausdruck. „Ich bin noch auf der Suche.“
„Setz mich ganz oben auf die Liste.“
Hallo! Nina schluckte. Es musste ein Scherz sein. Falls sie sein Angebot ernst nähme, brachte sie ihn bestimmt in tödliche Verlegenheit. Die Episode mit Tricia gab ein bezeichnendes Beispiel ab. „Wie konnte Tricia bei so viel Enthusiasmus nur glauben, ihre sexuelle Bereitwilligkeit habe ihr alle Chancen verdorben?“
„Wer will schon eine Frau, die gleich bei der ersten Verabredung mit jedem ins Bett springt?“ Alex bog in die Gasse hinter dem Apartmenthaus und setzte rückwärts in eine Parklücke. „Ich habe meine Prinzipien.“
„Überaus erfreulich.“ Gut, dass sie vorhin den Mund gehalten hatte! Nicht nur, dass er sie wegen ihres reifen Alters ausgelacht hätte, nein, er würde sie auch noch für leichtfertig halten. „Es beweist Charakterstärke.“
In diesem Irrglauben konnte Alex sie unmöglich belassen. „Ich habe ihr Angebot abgelehnt, weil sie beschwipst war. Wäre sie nüchtern gewesen, hätte ich mit ihr geschlafen.“
„Gerade sagtest du …“
„Ich wäre nicht wieder mit ihr ausgegangen, aber ich hätte mit ihr geschlafen.“ Ihr Blick traf ihn wie ein giftiger Pfeil. „Hey, ich habe sie nicht verführt! Tatsächlich habe ich sie ausgenüchtert. Oben stehen Kaffeetassen, die das beweisen. Falls sie mir allerdings so ein Angebot macht, wenn sie ganz bei Verstand ist, nehme ich es an. Ich müsste ja verrückt sein, wenn ich es nicht täte.“
„Hemmungen besitzt du wohl keine?“, fragte sie ihn eisig.
„Nein. Ich bin schließlich ein Mann.“
Zweifellos. Genau das war das Problem. Seine beeindruckende männliche Ausstrahlung untergrub jeden einzelnen ihrer wohldurchdachten Abwehrmechanismen. Schon der herb-würzige Duft seines Aftershaves brachte sie auf Touren.
Steig aus diesem Wagen!, befahl sich Nina und tastete nach dem Türgriff. „Zähl bei deiner nächsten weinenden Flamme bloß nicht auf mich! Meinetwegen kannst du in ihren Tränen ertrinken.“ Sie öffnete die Hintertür für Fred. „Halt dich ja von ihm fern, Fred. Seine Streunermoral könnte abfärben.“
Mit heftigem Powackeln bereitete sich Fred auf den Absprung vor. Nach der unsanften Landung auf dem harten Boden geriet er leicht ins Trudeln. Nina stand schon am Tor.
Hinter sich hörte sie Alex rufen. Ihretwegen konnte er gerne die versammelte Nachbarschaft unterhalten! Das Letzte, was sie brauchte, war eine Diskussion über Sex mit Alex
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