Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
Diese unselige Schwäche kommt nur daher, weil er der einzig akzeptable Mann in meinem näheren Umfeld ist.“ Charity wollte zu einem Widerspruch ansetzen. „Übrigens ist Alex nicht mein einziges Problem. Guy ruft wieder an. Er will Lunch und Dinner und Sex.“
„Er lädt dich telefonisch zum Sex ein?“, fragte Charity amüsiert.
„Glaub mir, ich kenne ihn. Da ich dankend ablehnte, besaß er doch die Dreistigkeit, mir meine männerlose Existenz unter die Nase zu reiben! Ich muss unbedingt mehr ausgehen und mein Image aufpolieren! Bitte hilf mir!“
„Ich soll eine Verabredung für dich arrangieren?“
„Nein.“ Deprimiert sank Nina auf einen der kleinen schwarzen Lackstühle, die überall in Charitys Domäne verstreut waren. „Ich habe eine Verabredung.“
„Du scherzt.“
Gereizt funkelte Nina die Freundin an. „Ist das so abwegig?“
„Ja. Eine Weile dachte ich sogar, du endest als Nonne. Wer ist dieser Typ?“
„Michael Thackery. Ich bearbeite seine Memoiren – eine literarische Strafe für die Menschheit. Heute kam er ins Büro wegen der Korrekturfahnen und lud mich zum Dinner ein. Es ist immerhin ein Anfang …“
„Einen Augenblick mal.“ Charity klimperte unschuldig mit den Wimpern. „Das ist dieser Eliteschultrottel, über den wir hier reden, richtig?“
„Charity, das ist nicht komisch! Ich brauche wirklich Hilfe!“
„Sicher.“ Die Freundin sprang auf. „Zuallererst musst du dir diese Frustfarben abgewöhnen. Grau und Schwarz stehen dir nicht.“ In Windeseile hatte sie ein ganzes Sortiment von roter Spitze und noch roterem Kaschmir eingesammelt. Hochbeladen kehrte sie zurück. „Hier, geh und probier die Sachen an.“
Wenigstens war keine Federboa dabei! „Was ist denn das?“ Nina fischte einen knallroten Spitzen-BH aus dem Kleiderwust.
„Der Incredibra?“ Der BH baumelte von Charitys pinklackiertem Finger, rund und formschön selbst ohne Inhalt. „Zieh ihn über, und lass dich überraschen. Er drückt alles zusammen und schiebt es nach oben. Vorausgesetzt, man besitzt die richtige Figur.“ Sie zog ihre hübsche Nase kraus. „Bei meiner Oberweite ging der Effekt eher in Richtung überdimensionales Doppelkinn. Aber meine Kundinnen mit B-Cups schwören darauf.“
Nina sah hinunter auf ihre eigenen B-Cups. „Okay. Ich nehme ihn.“
„Willst du ihn nicht erst anprobieren?“
„Meine Mittagspause ist gleich vorbei.“
Charity zuckte die Achseln. „Bring zurück, was dir nicht gefällt, und wir versuchen etwas anderes.“
Nach der Arbeit probierte Nina die Kleidungsstücke an, während Fred gelangweilt zu ihren Füßen saß und auf seinen allabendlichen Spaziergang wartete. Der Incredibra tat seinem Namen alle Ehre – unglaublich grell und so wunderbar konstruiert, dass ihre Brüste ihrem Kinn näher kamen, als sie es je für möglich gehalten hätte. Kombiniert mit dem figurbetonten roten Kaschmirpulli hätte Nina jedem Pin-up-Girl Konkurrenz machen können. Unwillkürlich fragte sie sich, was Alex davon halten würde. Ein müßiger Gedanke. Alex würde ihre raffiniert geformte Oberweite niemals zu Gesicht bekommen!
Im Gegensatz zu Michael.
Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel. Wollte sie Michael wirklich ihr hingezaubertes Wunderdekolleté präsentieren? Michael sah zwar aus, als sei er nie in seinem ganzen Leben von einem einzigen sexuellen Gedanken beherrscht gewesen, aber vielleicht wurde er nachts lebendig. Möglicherweise waren unglaubliche Brüste in Michaels Fall kein so guter Schachzug. Wieso sollte sie versprechen, was sie nicht zu halten gedachte?
Sie entledigte sich Charitys Wunderwaffe und ging zur Kommode. Kaum kehrte sie ihrem neugierigen Vierbeiner den Rücken, stemmte Fred die Pfoten aufs Bett, schnappte sich den BH und trottete damit zur Tür. Nach einigem Gerangel eroberte Nina das aufreizende Dessous zurück.
„Genau wie ein Mann!“ Diesmal versteckte sie den BH halb unter dem Kissen.
Ihre übliche Unterwäsche war wesentlich besser. Dazu ein blauer Pullover und ein schwarzer, knielanger Rock ohne Schlitz. Hübsch, aber nicht provozierend. Das Letzte, was Nina brauchte, war ein Kleidungsstück, das falsche Botschaften sandte. Der Incredibra ging auf jeden Fall zurück!
Nina sah zum Bett. Der Incredibra war fort.
„Fred!“ Hektisch durchsuchte sie ihr Apartment – Küche, Bad, Wohnzimmer. Vor dem offenen Fenster blieb sie stehen. Ihr einfallsreicher Hund hatte seine Rache für den verschobenen Spaziergang gefunden. „Du
Weitere Kostenlose Bücher