Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
stand allerdings nicht da. Wahrscheinlich musste er wieder Überstunden machen.
Wie wohl Mrs. Lorenzo mit Lucy ausgekommen war? Es ging sie ja eigentlich nichts an, aber da Nate sowieso nicht zu Hause war, konnte sie doch schnell einmal nachsehen.
Sie klopfte leise an die Tür, aber es war nicht die Frau mit dem stahlgrauen Haar, die öffnete. Stattdessen trat ihre Vermieterin auf den Flur hinaus und schloss leise die Tür hinter sich. Becky hatte dennoch durch den Spalt Lucy sehen können, die bei einer älteren Dame mit silberblondem Haar auf dem Schoß saß.
„Diese sogenannte Kinderfrau kam einfach in meine Wohnung und ließ das Baby allein.“ Mrs. Vander Polder war außer sich.
„Wer ist denn die Frau da bei Lucy?“
„Sie kam, kurz nachdem mich die andere überredet hatte, auf das Kind aufzupassen.“
„Mrs. Lorenzo?“
„Ja. Sie faselte irgendetwas von einem Notfall und ob ich mal kurz auf das Baby aufpassen könnte. Aber ich bin ja nicht blöd. Von wegen Notfall. Eine schöne Kinderfrau! Sie hatte noch nicht mal die Tür abgeschlossen, als sie zu mir kam! Angeblich hatte ihr Buchmacher sie angerufen. Schwor, es sei das erste Mal, aber sie habe viel Geld gewonnen, das sie sofort abholen müsse. Wir können wohl von Glück reden, dass sie mir wenigstens Bescheid gesagt hat.“
„Und wer ist nun die Frau da bei Lucy?“
„Sie behauptet, sie sei die Großmutter, aber das war mir nicht ganz geheuer, deshalb bin ich lieber hier geblieben. Man kann ja nie wissen.“
„Das kann man wohl sagen!“ Becky hätte Nate dafür erwürgen können, dass er so schnell auf graues Haar und Gesundheitsschuhe hereingefallen war. Das sprach ja nicht gerade für seine Menschenkenntnis, auf die er sich als Polizist so viel einbildete.
Mrs. Vander Polden seufzte. „Ich bin wirklich schrecklich müde …“
„Natürlich“, versicherte Becky schnell. „Ich bleibe hier, bis Mr. Dalton nach Hause kommt. Sie können gehen. Ich bin sicher, dass Mr. Dalton Ihnen sehr dankbar sein wird. Sie waren eine große Hilfe.“ Sie trat in Nates Wohnung und schloss leise die Tür hinter sich. Noch bevor sie etwas sagen konnte, überfiel die ältere Dame sie mit einem Redeschwall.
„Ich bin Margaret Dalton, Lucys Großmutter. Sie müssen wirklich nicht hierbleiben. Ich kann Lucy mit zu mir nehmen. Ich wohne nur eine halbe Stunde entfernt. Und ich habe ein Zimmer nur für meine Enkel eingerichtet.“
„Nate wird sicher jede Minute zu Hause sein, und er wird Sie bestimmt sehen wollen.“ Becky wusste nicht, ob sie ihr die Hand entgegenstrecken oder sich verneigen sollte. Die Frau wirkte ausgesprochen beeindruckend, ja, sogar fast einschüchternd. Ihr wurde jetzt auch klar, von wem Nate und seine Schwester ihr gutes Aussehen hatten. Mrs. Dalton hatte ein klar geschnittenes Gesicht mit hohen Wangenknochen und leuchtend blaue Augen. Über einem weißen Rock trug sie ein blaues Twinset, was ihre Augenfarbe noch betonte. Nur ein paar feine Linien durchzogen ihr sonst faltenfreies Gesicht.
„Wissen Sie irgendetwas über diese verschwundene Kinderfrau?“, fragte sie.
„Nur, was Mrs. Vander Polder mir eben erzählt hat.“
„Wie lange hat sie denn schon für Lucy gesorgt?“ Mrs. Dalton strich dem Baby liebevoll über den Kopf.
„Heute hat sie angefangen.“
„Wie hat er sie denn gefunden?“
„Über eine Agentur. Die Frau hatte gute Referenzen.“ Es kam Becky gar nicht in den Sinn, nicht zu antworten. Mrs. Dalton schien ein Profi darin zu sein, Fragen zu stellen.
„Hat er ihre Angaben denn nicht erst überprüft, bevor er sie anstellte?“
„Er brauchte dringend jemanden“, versuchte Becky, Nate zu verteidigen.
„Wir sind heute Morgen nach Hause gekommen. Nate weiß genau, dass mich der Jetlag nicht davon abhalten würde, für meine Enkelin zu sorgen. Er hätte mich fragen sollen, statt einer Spielerin zu vertrauen.“
Aber Freddie hatte Nate in ihrer Nachricht und dann auch auf dem Anrufbeantworter gebeten, ihrer Mutter nichts zu sagen. Was ging hier vor? Becky hätte sich am liebsten zurückgezogen, aber Mrs. Dalton vermittelte ihr das Gefühl, als müsste sie sie da erst um Erlaubnis fragen.
In dem Augenblick öffnete sich die Tür, und Nate trat ein. Endlich!
„Mom, du bist wieder da! Und, Becky, was soll das denn?“
„Es geht um Mrs. Lorenzo“, antwortete Becky.
„Ich habe sie auf der Wache gesehen.“ Nate war offenbar gar nicht wohl zumute. „Sie und ihr Buchmacher wurden bei einer
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