Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
hast ja schon festgestellt, dass ich nicht besonders groß bin. Ich wiege weniger als du und werde am vierten August sechsundzwanzig. Meine Lieblingsfarbe ist Blau.“ Blau wie deine Augen, fügte sie im Stillen hinzu.
„Ich würde gern noch mehr erfahren, aber ich sehe, dass meine Mutter schon am Fenster steht. Also lächle und tu so, als freutest du dich darauf, mit ihrem Sohn auszugehen.“
„Aber wir gehen ja nicht richtig miteinander aus.“
„Doch natürlich. Ich habe fest vor, die entsprechende Rolle zu spielen, werde dir die Türen öffnen, dir einen Gutenachtkuss geben …“
„Das wirst du nicht tun.“
„Was? Dir die Türen öffnen?“
„Nicht das. Nate, du bist einfach unmöglich!“
„Du meinst wohl unwiderstehlich.“
Margaret ist so aufgeregt, als würde sie selbst zu dem Ball gehen, dachte Becky, während sie Nates Mutter herzlich begrüßte. Es wäre so viel unkomplizierter, wenn sie ihr einfach unsympathisch wäre. Dagegen kam sie sich wie eine Verbrecherin vor, wenn sie daran dachte, wie alles enden würde.
„Ich habe eure Kostüme im Schlafzimmer bereitgelegt. Es gab nicht mehr sehr viel Auswahl, besonders nicht in Nates Größe, aber ich bin ganz zufrieden. Übrigens könnt ihr nach dem Ball ruhig gleich nach Hause fahren. Dad und ich passen gern auf unsere kleine Enkelin auf. Wir bringen sie dann morgen Nachmittag bei euch vorbei. Auf diese Weise könnt ihr ordentlich ausschlafen.“
Becky hätte schwören können, dass Nate kurz gegrinst hatte. Sie war dafür, den Ball so früh wie nur irgend möglich wieder zu verlassen. Wenigstens mussten sie nicht gleich danach hierher zurückkommen und berichten, wie es gewesen war.
„Das Motto des Balls ist ‚Tausendundeine Nacht in der Wüste‘“, rief ihnen Nates Mutter nach, als sie die Treppe zum Schlafzimmer hinaufgingen.
Die Kostüme lagen auf dem großen Bett ausgebreitet wie die Kleider zweier großer Anziehpuppen. Nate starrte auf das Bett und fluchte laut. Becky war sprachlos. Sie sollte offensichtlich als Haremsdame gehen, Nates Kostüm schien den Geist aus der Flasche darzustellen.
„Das passt sicher nicht“, sagte Nate mürrisch.
„Wir haben sie ja noch nicht anprobiert.“
„Ich bin sicher, dass mir mein Kostüm nicht passt.“ Er hob eine Weste hoch, die mit falschen Juwelen bestickt war.
„Du hast wenigstens etwas Hemdähnliches. Ich glaube, bei meinem Kostüm hat man etwas vergessen.“
„Ja, du brauchst einen Edelstein für deinen Bauchnabel.“ Er hob die Pluderhose hoch und hielt sie gegen das Licht. „Hm, durchsichtig. Das gefällt mir.“
„Das kann ich doch nicht anziehen!“
Nate nahm den gefährlich aussehenden Säbel, machte einen großen Schritt auf Becky zu und zeigte mit der Spitze zwischen ihre Brüste. „Du bist meine Gefangene. Zieh das Kostüm an, oder ich schlage zu.“
„Ist ja nur aus Gummi.“ Becky schob den Säbel zur Seite. „Also gut, ich ziehe mein Kostüm an, aber nur, wenn du auch jeden Teil von deinem anlegst.“ Sie hob einen unechten goldenen Armreif hoch und sah Nate durch die Rundung an. „Wenn du nicht zu feige bist.“
„Du willst mich wohl provozieren, was? Aber das funktioniert nicht.“
„Du bist doch feige. Du hast Angst, dass du albern aussiehst.“
Er zog die Augenbrauen zusammen, sagte aber nichts.
„Ich gehe jetzt ins Bad und ziehe mein Kostüm an. Solltest du noch nicht umgezogen sein, wenn ich wieder herauskomme, kannst du deiner Mutter sagen, dass wir nicht gehen, weil einer von uns Angst hatte, sich lächerlich zu machen.“
Nate musste lächeln. „Meine Mutter hat wohl das falsche Kostüm für dich besorgt. Sie hätte lieber eine ausgestopfte schwarze Katze und einen Besenstiel nehmen sollen.“
Becky warf ihm einen vernichtenden Blick zu und sammelte dann alle Teile ihres Kostüms zusammen. „Wir wollen sie nicht schon früher als nötig enttäuschen.“ Damit verschwand sie im Bad und schloss die Tür hinter sich zu.
Sie konnte es kaum glauben, was ihre zukünftige Schwiegermutter – nein, wie kam sie denn darauf? –, Nates Mutter, für sie ausgesucht hatte. Unter den dünnen weiten Hosen sollte sie offenbar diesen winzigen Slip in Lila anziehen. Auch das Oberteil war äußerst sparsam zugeschnitten, eine Art Miniweste aus leuchtend blauem Samt, mit falschen Edelsteinen bestickt. An der kleinen goldenen Kappe, die für den Kopf vorgesehen war, war ein Schleier befestigt, der die untere Hälfte ihres Gesichtes bedeckte. Das alles war
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