Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
sanft und sehr sexy geklungen, als er ihr sagte, wie schön die Nacht mit ihr gewesen war, während er mit der freien Hand in ihrem zerzausten Haar spielte. Dann hatte er sie gefragt, ob sie sich ab jetzt häufiger sehen könnten, aber sie hatte ihm darauf nur eine ausweichende Antwort gegeben. Sie wollte keine Beziehung. In gewisser Weise hatte sie vor ihm regelrecht Angst. Es kam ihr vor, als wäre sie schon nach dieser einen Nacht in seiner Nähe nicht mehr ihr eigener Herr. Als er dann unter die Dusche gegangen war, hatte sie die Gelegenheit ergriffen, sich davonzustehlen.
Sie stiegen in den Pick-up und fuhren los. Aber statt wieder den Weg zur Stadtmitte einzuschlagen, lenkte er den Wagen nach Osten, wo die Besiedlung schnell dünner wurde.
„Wo fährst du hin?“, wollte Lilly wissen.
„Nach Hause.“
„Aber …?“
„Zu mir nach Hause auf die Ranch.“ Nick streifte sie mit einem kurzen Blick. „Es ist einfacher für mich, wenn du bei mir wohnst, während ich mich um dich kümmere.“
Lilly war fassungslos. „Aber, Nick, du kannst doch nicht … Das geht nicht. Du …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Nick blickte geradeaus auf die Straße. „Du hast gehört, was der Doktor gesagt hat“, bemerkte er ungerührt.
„Aber du kannst dir das doch nicht einfach so hinbiegen, wie du es gerne möchtest.“
„Außerdem hat der Doktor gesagt, du sollst dich nicht aufregen.“
„Aber du bist es doch, der mich aufregt“, protestierte sie.
Nick ging nicht darauf ein. Nach ein paar weiteren Kilometern bogen sie von der Straße ab auf einen schmalen Schotterweg. Kurze Zeit später erreichten sie ein einzeln stehendes Gebäude, das Wohnhaus von Nicks Ranch. Er fuhr vor den Eingang und stellte den Motor ab. Dann drehte er sich zu Lilly, wobei er den Arm auf die Rücklehne ihres Sitzes legte, sodass er sie fast berührte.
„Lilly, was ist daran so schwierig? Der Doktor hat gesagt, dass jemand nach dir sehen soll. Du erwartest unser Kind, wir werden heiraten – welchen vernünftigen Grund gibt es, dass jemand anderes sich um dich kümmert als ich?“
„Ich hab mich bisher immer ganz gut um mich selbst kümmern können.“
„Das glaube ich.“ Er legte begütigend die Hand auf ihre Schulter. „Aber du brauchst nicht immer die Starke zu spielen.“
„Das mach ich doch gar nicht.“
„Dann lass dir von mir helfen.“
Seine kräftige Hand fühlte sich warm an. Eigentlich war es ein wohltuender Gedanke, jemanden an ihrer Seite zu wissen. Die kommende Zeit würde schwer genug werden. Sie merkte, wie ihr Widerstand schmolz.
„Ich möchte für dich sorgen. Ich werde darauf achten, dass du die Ruhe bekommst, die du brauchst. Du kannst über mich verfügen.“
„Nick …“ Lilly schloss für einen Moment die Augen. Die Berührung seiner Hand tat ihr gut. Sie beruhigte sie und weckte gleichzeitig, auch wenn Lilly das nicht wahrhaben wollte, die Erinnerung daran, was diese Hände noch alles vermochten.
„Du sollst es ja gar nicht für mich tun. Tu es für das Baby. Komm, sag Ja.“
Lillys Herz schlug heftig. Mit einem tiefen Seufzer gab sie ihren Widerstand auf. „Meinetwegen. Aber nur vorübergehend.“
Nick lächelte. Seine blauen Augen strahlten sie freundlich an, und seine Züge wirkten entspannter und weniger finster, als sie es bisher den ganzen Tag über getan hatten.
Sie erwiderte sein Lächeln. Dann stiegen sie aus dem Wagen.
Draußen kam ein weiterer kühler Windzug von den Hängen des nahen Eagle’s Peak. Lilly fröstelte.
„Ist dir kalt?“, fragte Nick prompt. Nichts schien ihm zu entgehen. Sie schüttelte den Kopf. Trotzdem legte er ihr den Arm um die Schultern, als sie auf das Haus zuschritten.
Als sie drinnen waren, schloss er sorgfältig die Tür hinter sich. Als ob er Angst hätte, ich könnte ihm ein zweites Mal entwischen, schoss es Lilly durch den Kopf. Einen Augenblick später war er in einem der Räume verschwunden und sie stand allein in der Diele.
Unwillkürlich musste sie an das erste Mal denken, als sie in diesem Haus gewesen war. Damals hatte sie kaum Augen für ihre Umgebung gehabt, sondern nur für Nick. Außerdem war es schon spät gewesen und dunkel. Das Einzige, woran sie sich erinnerte, waren das Schlafzimmer und das Bett mit seinem wuchtigen Kiefernrahmen. Beides war ihr aufgefallen, weil es so typisch männlich wirkte.
Nick kam zurück. „Ich mache dir gleich Feuer im Kamin.“
„Da ist nicht …“
„… nicht nötig … Ja, ja, ich
Weitere Kostenlose Bücher