Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
Größe. Was meinen Sie, Jed?“, wandte sich Nick an den Juwelier.
Der nahm den Ring von seiner Halterung und legte ihn behutsam auf das dunkelviolette Samttuch, das er vor ihnen auf dem Tisch ausgerollt hatte. Lilly war fasziniert von der Brechung des Lichts in dem herrlich geschliffenen Stein. „Ich stimme Ihnen zu, Mr Andrews. Ungefähr mittlere Größe“, meinte Jed Burns.
„Gib mir mal deine Hand“, forderte Nick sie auf.
„Nick, das kann ich nicht annehmen“, protestierte sie.
„Du sollst ihn ja nur mal aufsetzen. Das kann doch nicht schaden.“
Der Ring passte perfekt und sah an ihrer Hand wunderschön aus.
Der Juwelier warf einen Kennerblick auf Lillys Hand und rieb sich das Kinn. „Ausgezeichnet. Perfekt, würde ich sagen.“
„Gefällt er dir?“, fragte Nick.
Lilly war hin- und hergerissen zwischen der Schönheit des Schmuckstücks, der Scheu, ein derartiges Geschenk von Nick anzunehmen und – nicht zuletzt – von der Bedeutung, die dieser Ring hatte. Denn er war das sichtbare Zeichen dafür, dass sie unwiderruflich in die Heirat einwilligte. Mit einem Mal kam es ihr vor, als würde der Ring eine Tonne wiegen.
Nick legte ihre Hand mit dem Ring in seine Hand und betrachtete den Stein eingehend, während Mr Burns einige Informationen zur Herkunft und zum Schliff gab. „Möchtest du noch einen anderen aufprobieren?“, fragte Nick dann.
„Ja, einen kleineren, bitte“, antwortete Lilly.
„Wenn es danach geht – ich finde ihn klein genug.“
„Nick, der ist viel zu teuer.“
„Für meine künftige Frau ist mir gar nichts zu teuer“, antwortete er bestimmt. „Ich möchte jetzt endlich wissen, ob du ihn leiden magst.“
Lilly zögerte. Wieder fiel ihr auf, wie grundsätzlich verschieden Nick und Aaron waren. Wenn Aaron ihr etwas geschenkt hatte, dann war das geschehen, um seinen Besitz, als den er Lilly betrachtete, auszustaffieren. Im Grunde wollte er damit nicht ihr, sondern sich selbst eine Freude machen. Bei Nick war es anders. Er war gar nicht fähig, in so verschrobenen Bahnen zu denken.
Nick wartete auf eine Antwort. Dann sagte er: „Wenn du möchtest, können wir uns gern noch andere ansehen.“
Sie schüttelte den Kopf. Zwar war es ihr nicht ganz geheuer dabei, den wertvollen Ring anzunehmen. Andererseits waren der Stein und auch die Fassung von einer unwiderstehlichen Schönheit.
„Gut, dann nehmen wir ihn, Jed“, sagte Nick zum Juwelier.
„Zu diesem Ring gehört noch ein Ehering im Set. Möchten Sie einmal beide zusammen aufsetzen?“, fragte der ältere Herr Lilly.
„Nein, danke“, antwortete sie schnell. Es war wirklich genug.
„Haben Sie denn auch passende Eheringe für Herren?“, wollte Nick wissen.
„Selbstverständlich.“
„Wirst du auch einen Ring tragen?“, fragte Lilly erstaunt.
„Natürlich. Das gehört doch dazu, dass man die Ringe tauscht, oder nicht?“
„Ja, natürlich“, gab sie leicht resigniert zu. Jeder Schritt brachte sie dem Unvermeidlichen ein Stück näher.
In Nicks Größe war kein Ring vorrätig. Er musste angefertigt werden. Aber Nick gab diesen Auftrag erst, nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Ring in weniger als einer Woche fertig werden würde. Lilly bewunderte im Stillen die Konsequenz, mit der Nick in die Tat setzte, was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte.
„Wollen Sie den Ring gleich aufbehalten?“, fragte der Juwelier.
„Wir nehmen ihn in einem Kästchen mit“, antwortete Nick, bevor Lilly etwas sagen konnte. „Ich möchte ihn dir später geben“; fügte er zu ihr gewandt hinzu. Es überlief sie ein Schauer, als sie daran dachte, wie das vonstattengehen sollte.
Kurz darauf verließen sie das Geschäft und traten hinaus auf die Straße. „Möchtest du etwas essen?“, fragte Nick. „Wir könnten ins Chuckwagon Diner’s gehen.“
Lilly lächelte ein bisschen verlegen. „Du weißt ja, wie es im Moment mit mir ist.“
„Immer hungrig, was?“, meinte er vergnügt.
Sie lachten beide.
„Hast du eigentlich schon eine Gästeliste gemacht?“, fragte Nick.
Lilly hob den Kopf. Sie war in einen Illustriertenartikel vertieft gewesen: „Hundertfünfzig Tipps, um Ihr Liebesleben aufzumöbeln“. Sie war nicht böse über die Unterbrechung. Die hundertfünfzig Tipps interessierten sie nicht wirklich – das war nicht ihr Problem. Sie hätte eher ein paar Tipps zur Bewältigung der Folgen einer leidenschaftlichen Liebesnacht gebrauchen können.
„Was für eine Gästeliste?“, fragte
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