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Baccara Exklusiv Band 98

Baccara Exklusiv Band 98

Titel: Baccara Exklusiv Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Lockhard , Kate Little , Yvonne Lindsay
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über seine Emotionen nachzudenken, verdrängte er diesen Gedanken jedoch schnell wieder. Am besten konzentrierte er sich ganz auf die Zukunft. Auf das, was getan werden musste.
    Sein Blick fiel auf den geöffneten Brief auf dem Tischchen, und er nahm ihn zur Hand und überflog ihn. Die Nachricht, die er enthielt, erfüllte ihn mit tiefer Erleichterung. Sein Versprechen an Maria war eingelöst. Er hatte das Sorgerecht für Bella erhalten.
    Als Raffaele am nächsten Morgen erwachte, streckte er die Hand aus, um die Wärme zu spüren, an die er sich so gewöhnt hatte. Er fuhr hoch, als seine Finger mit nichts in Berührung kamen außer dem kühlen Baumwollstoff des Kopfkissens. Wie hatte er nur so schnell vergessen können?
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte an die Zimmerdecke. Dabei versuchte er sich einzureden, dass er die Leere in sich überwinden würde. Es war bloß eine Frage der Gewöhnung. Vermutlich hatte es gar nichts mit der Leere in seinem Bett zu tun, sondern mit Maria.
    Er schloss die Augen, als er von einer Welle tiefer Trauer ergriffen wurde. Entschlossen schob er sie beiseite. Er würde damit fertig werden, wie er mit jedem anderen Kummer in seinem Leben fertig geworden war – mit harter Arbeit und Konzentration auf ein Ziel. Diese Konzentration galt jetzt einzig und allein Bella.
    Als sein Ellbogen mit dem Kissen in Berührung kam, auf dem Lana noch letzte Nacht gelegen hatte, nahm er eine Spur ihres Parfüms wahr, und sein Körper reagierte sofort darauf. Ihre Wirkung auf ihn war nicht zu leugnen, aber es war mehr als körperliches Verlangen erforderlich, um eine Beziehung einzugehen oder aufrechtzuerhalten.
    Beziehung? Ha! Er hatte nie vorgehabt, mit Lana eine Beziehung einzugehen, außer um sich für das an ihr zu rächen, was sie seiner Meinung nach seiner Familie angetan hatte. Auch wenn er sich jetzt eingestand, dass er am vorigen Tag unter dem Schock über Marias Tod gestanden hatte, so blieb er doch bei seiner Entscheidung.
    Und was ist mit deinen eigenen Bedürfnissen? meldete sich eine leise innere Stimme. Bedürfnisse? Die Körperlichen können leicht befriedigt werden, rechtfertigte er sich im Stillen. Und die Emotionalen?
    Raffaele versuchte, die schmerzliche Leere in seinem Innern zu ignorieren. Er rollte sich auf die Seite und holte dann tief Luft. Sofort hatte er wieder die letzten Spuren von Lanas Duft in der Nase. Sein Schmerz verstärkte sich. Sie war aus seinem Leben verschwunden, das hatte er gewollt – das hatte er von dem Moment an geplant, als er von dem Unfall erfahren hatte. Und doch vermisste er sie so schmerzlich, dass es nicht mit ungestilltem Verlangen zu erklären war.
    Irgendwann in den vergangenen Tagen war sein Bedürfnis nach Vergeltung geringer geworden. Mit ihrer Ehrlichkeit hatte Lana seinen Schutzwall durchbrochen. Seit wann, fragte er sich, hasse ich sie nicht mehr mit jedem Atemzug, sondern begehre sie mit jedem Herzschlag? Unversehens wurde ihm voll bewusst, was er getan hatte.
    Er hatte sie vertrieben. Er hatte sie genauso gemein zurückgewiesen wie ihr Mann. Er erinnerte sich an alles, was Lana gesagt hatte, an alles, was sie getan hatte. Sie war genauso ein Opfer, wie seine Schwester es gewesen war, wie Bella es jetzt war.
    Raffaele sprang aus dem Bett. Geistesabwesend duschte er, zog sich an, machte sich Frühstück. Schließlich gab er es auf, sein Müsli lustlos in seiner Schale hin und her zu schieben, und weil die Sonne sich mittlerweile verlockend im Pool spiegelte, ging er nach draußen.
    So weit das Auge reichte, gehörte das Land ringsum ihm. Ein schönes Fleckchen Erde für Bella, um hier aufzuwachsen, wenn seine Arbeit sie nicht zu Hause in Italien festhielt.
    Zu Hause. Wie lange war es her, dass er an Italien als sein Zuhause gedacht hatte? Geschockt wurde ihm bewusst, dass er keinen Wunsch mehr verspürte, in seine Heimat zurückzukehren. Er würde hier in Whitford leben. Hier war sein neues Zuhause. Doch was für ein Zuhause würde es sein ohne Lana?
    Was, zum Teufel, hatte er getan? Mit seiner unbeirrbaren Sturheit hatte er die Frau vertrieben, die er mit aller Macht hätte halten sollen. Er hatte blind alle Fakten ignoriert, hatte stattdessen den Lügen eines Mannes geglaubt, der als Betrüger entlarvt worden war. Er, Raffaele, hatte nie hinterfragt, warum Kyle Lana nicht einfach verlassen hatte oder was seine Motive dafür waren, bei ihr zu bleiben.
    Raffaele hatte vielmehr zugelassen, sich in das Netz der Lügen

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