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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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über den Kenosha-Pass fuhr. Aber die einzige Tankstelle des Ortes hatte geschlossen. Ein Adventskranz hing an der alten Tür und ein Schild mit der Aufschrift „Geschlossen“ baumelte an einem Band. Es war eben Weihnachten. Kyle blieb nichts anderes übrig als weiterzufahren, Richtung Denver.
    Als er die Passstraße erreicht hatte und langsam hochfuhr, konnte er in einer Kurve hinunter in die Ebene sehen, die weit unter ihm lag.
    Aus dieser Höhe bot die Schneelandschaft einen atemberaubenden Anblick. Ein strahlender Himmel zog sich bis zu den schneebedeckten Bergen hin. Das Sonnenlicht blitzte und funkelte auf dem Schnee. Die Zweige der Bäume hingen von der Schneelast schwer nach unten.
    In der nächsten Kurve blieb Kyle an einer Ausbuchtung stehen und nahm seinen Helm ab. Eiskalte Luft spielte mit seinen Haaren und kühlte sein Gesicht. Aber die Sonne hatte in den Bergen schon Kraft und wärmte ihn.
    Er musste an Meghan denken. Die ganze Zeit über hatte er versucht, seine Gedanken nicht in ihre Richtung wandern zu lassen, aber es gelang ihm nicht.
    Er erinnerte sich daran, wie sie ausgesehen hatte, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Mit cremefarbenen Leggings und ihrem pinkfarbenen Sweater dazu. Er dachte daran, wie sie ihn misstrauisch und nachdenklich angesehen hatte, als er vor ihr stand.
    Wie sehr hatte sich das geändert während der kurzen Zeit ihres Beisammenseins. Sie war so hilfsbereit gewesen und voll Liebe und Leidenschaft ihm gegenüber, als sie ihre Ängste verloren hatte.
    Kyle grübelte. War es wirklich Liebe, die sich auf ihrem Gesicht gespiegelt hatte? So oft hatte sie ihre Gefühle deutlich gezeigt. Aber konnte das denn möglich sein?
    Er hatte erlebt, wie sie ihn voll Leidenschaft in die Arme geschlossen hatte, hatte gesehen, wie ihre Augen dunkler geworden waren und golden geschimmert hatten. Wie oft hatte sie unglaublich glücklich ausgesehen!
    War das Liebe?
    Sie brauchte jemanden, der ihr zur Seite stand. Diesen Gedanken hatte er schon bei ihrer ersten Begegnung gehabt.
    Er sah sie vor sich, wie sie sich an der Tür plötzlich umgedreht hatte und hinter Schneeflocke hergejagt war, der in der Küche herumpolterte. Dieses Bild von ihr hatte er immer wieder vor Augen gehabt während seines Aufenthaltes dort. Besonders, als er die Reparaturen am Haus und an der Scheune ausführte.
    Ein anderer Gedanke ließ ihn nicht los. Ohne Zweifel hatte sie eine hohe Begabung für ihr Kunsthandwerk, aber ihr fehlte die Zeit, vielleicht aber auch der Sinn, um ihre Kunst in Geld umzusetzen.
    Wenn sie jemanden hätte, der ihr dabei zur Seite stehen würde, könnte sie ein gutes Geschäft aus ihrer Begabung machen. Sie brauchte jemanden. Sie brauchte … ihn.
    Nein. Er konnte das nicht sein.
    Kyle schob den Gedanken sofort zur Seite. Aber die Vorstellung, dass ein anderer Mann eines Tages diese Rolle übernehmen würde, war ihm unerträglich. Er wollte nicht, dass jemand anders Meghan besitzen würde. Aber verflixt noch mal, sie brauchte doch jemanden. Sie brauchte ihn.
    Dieses Mal schob er den Gedanken nicht sofort beiseite, sondern malte sich aus, wie es wohl wäre, mit ihr dort in dem alten Farmhaus zu leben.
    Bis vor wenigen Minuten wäre diese Überlegung für ihn völlig undenkbar gewesen. Er musste daran denken, wie traurig Meghan gewesen war, als er abfuhr. Er hatte auf ihrem Gesicht alle ihre Gefühle lesen können. Sein Weggehen, dazu noch an einem Weihnachtstag, hatte ihr wohl das Herz gebrochen.
    Und das war das Letzte, was er wollte, ihr Kummer zufügen. Kyle fluchte leise.
    Er hatte versucht, ihr Weihnachten wieder nahezubringen. Aber eigentlich hatte er ihr nur Äußerlichkeiten geboten: Den großen geschmückten Tannenbaum, ein selbst geschnitztes Geschenk, und er hatte mit ihr einige Weihnachtslieder gesungen. Aber der wirkliche Sinn des Weihnachtsfestes lag viel tiefer, war Liebe und Hingabe.
    Er hatte ihre Ängste, die sie überwinden sollte, durch seine Abreise noch verstärkt.
    Wie kam er dazu, ihr so viel Kummer zuzufügen? Dazu hatte er kein Recht. Er hatte auch kein Recht, sie beide zu verletzen. Durch seine Abfahrt hatte er das getan.
    Kyle atmete tief durch. Während der letzten Tage hatte Meghan ihm gezeigt, was Liebe war. Bis zu diesem Moment war er sich nicht klar darüber gewesen, dass er Meghan auch liebte.
    Ja, er liebte Meghan und wollte sie heiraten, mit ihr die Zukunft teilen und mit ihr Kinder haben.
    Kyle fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Er hatte Chicago

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