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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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nicht verwunderte, da seine gesamte Garderobe aus drei Jeans und zweiundsechzig T-Shirts mit Konzert- und Radiosenderaufdrucken bestand. Und nur ein halber Meter Schnee konnte ihn dazu bewegen, seine Flip-Flops gegen die Stiefel zu tauschen, die er jetzt trug.
    Nick kannte Ted seit seiner Volontärzeit beim Sender KPAT in Colorado Springs, wo Ted seinerzeit zusammen mit einem anderen genialen DJ die Morgensendung moderierte. Leider mangelte es Teds Partner aufgrund zu enger persönlicher Bindungen zu Whiskyflaschen an Zuverlässigkeit. Schließlich setzte Ted sich dafür ein, dass Nick dessen Stelle bekam. Gegenüber dem Sender argumentierte er damals, als Gegengewicht zur eigenen Visage ein hübsches Gesicht an seiner Seite zu brauchen. Anderenfalls müsste er bei Live-Übertragungen eine Skimaske tragen, was zu sehr nach Serienkiller aussähe. Die Sendung war für Nick eine große Chance geworden, was er Ted nie vergaß.
    Sie wurden ein hervorragendes Team mit ausgezeichneten Einschaltquoten. Als sie dem Bürgermeister jedoch einen sehr schlimmen Streich spielten, wurden sie gefeuert. Sie trennten sich. Ted ging nach Monroe in Louisiana und Nick nach Dallas und dann nach Chicago, ehe er in Boulder landete. Er hatte seine Lektion gelernt, beschränkte seine Streiche auf ein Minimum, blieb am Ort und erarbeitete sich einen guten Ruf, der ihm letztlich eine eigene Sendung einbrachte. Ted hingegen sprang von Job zu Job und landete bei einem kleinen Lokalsender in Tupelo.
    Als er Nick vor drei Monaten telefonisch informierte, er sei wieder gefeuert worden, war Nick nicht erstaunt gewesen. Ted tanzte immer irgendwie aus der Reihe. Mal weigerte er sich, eine bestimmte Musik zu spielen, mal war er aufmüpfig zu Vorgesetzten. Diesmal hörte Nick jedoch Verzweiflung in Teds Stimme und verschaffte ihm dank seiner Beziehungen bei KZAP ein Vorstellungsgespräch für einen Job als Produzent. Natürlich war Ted erst einmal ausgeflippt.
    Ich spiele seit zwanzig Jahren überall Rock ’n’ Roll, und du willst, dass ich eine Gartensendung produziere? Doch dann war er vernünftig geworden, nahm die Stelle an und wohnte bei Nick, bis er wieder auf eigenen Beinen stehen konnte.
    „Ich habe deine Sendung heute gehört“, sagte Ted. „Tolle Sache. Amber, der Champion im Tanzen an der Stange, war super.“ Er schloss die Augen und imitierte die Stimme der Sängerin Madonna: „Du musst einfach eins werden mit der Stange. Du musst sie fühlen und lieben.“
    „Jedem nach seinem Geschmack“, erwiderte Nick schmunzelnd. „Ihr Ding ist es nun mal, sich nackt tanzend vor betrunkenen Männern um eine Stange zu schlängeln.“
    Nach der Sendung hatte Amber ihm ein eindeutiges Angebot gemacht, das er dankend ablehnte. Angesichts ihrer beachtlichen Kurven wunderte es ihn selbst, dass sie ihn eher ab- als angetörnt hatte.
    Und dann war Sara Davenport aufgetaucht.
    Er hatte sich umgedreht und sie an der Studiotür entdeckt, angespannt und zugeknöpft – und doch um einiges erotischer, als er es bei einer Psychologin erwartet hätte. Sie wollte ihre Nervosität verbergen, und er hatte sich gefragt, welche Schwachstellen es in ihrem schützenden Panzer geben mochte. Denn sie benutzte ihre Professionalität wie ein Schutzschild. Unwillkürlich hatte er sich vorgestellt, dass er Sara Davenport sehr langsam die Brille abnahm, sie in die Arme schloss und …
    „Aber das Beste war die Psychologin“, fuhr Ted fort. „Sie hat dich nicht geschont. Mann war das gut! Solche Gäste sind Gold wert.“
    „Ja, ich weiß. Leider hat die Lady das anders gesehen. Sie meint, ich hätte sie gedemütigt.“
    „Soll das ein Scherz sein? Sie hat doch ihre Pfeile auf dich abgeschossen und getroffen.“
    „Trotzdem hatte sie nach der Sendung keine hohe Meinung von mir. Als Friedensangebot wollte ich sie zum Dinner einladen, aber das hat sie abgelehnt.“
    „Heißt das, du hast dir einen Korb geholt?“
    „Nicht das erste Mal.“
    „Aber das erste Mal, seit du zwölf warst.“ Ted langte auf den Kaffeetisch. „Ist das ihr Buch?“
    „Ja.“
    Ted blätterte es durch. „Sieh dir die Biografie an. Bildung vom Feinsten. Seit wann hast du ein Faible für Intellektuelle?“
    „Hab ich nicht. Ich wollte nur nicht, dass sie wütend weggeht“, erwiderte Nick. „Das ist nicht gut fürs Image.“
    „Und welche von beiden war sie? Die Sechs oder die Zehn?“
    Nick dachte beklommen, dass er diese Bewertung zu weit getrieben hatte. Sara Davenport war weder

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