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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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nicht das Gefühl, seither hätte Tauwetter eingesetzt.“
    „Ach ja? Jede Wette, du kannst ihre Bürotür verschließen, die Vorhänge zuziehen und Sara Davenport in zwei Minuten ausziehen.“
    Nick sah ihn ausdruckslos an. „Ted?“
    „Was?“
    „Schaff dir ein eigenes Liebesleben an.“
    „Wozu? Gib mir ein Bier und lass mich an deinem Liebesleben teilhaben. Welche Frau mit Verstand will schon einen abgewrackten Vagabunden wie mich?“
    Als Ted die Fernbedienung nahm und den richtigen Sender fand, lief das Spiel bereits. Nick blickte noch einmal zum Telefon und fragte sich, warum Sara ihn sehen wollte.
    Dass er sie sehen wollte, war schlichtweg verrückt. Sara Davenport war völlig anders als die Frauen, mit denen er sich üblicherweise abgab. Sie betrank sich garantiert nicht und nahm kein Billardqueue in die Hand. Sie zeigte sich beim Mardi Gras nicht oben ohne, trug keine Stringtangas und war noch nie mit Brummschädel in einem Hotel aufgewacht, ohne zu wissen, wie sie dorthin gelangt war. Stattdessen hatte sie eifrig für ihre akademischen Titel gearbeitet, ein Buch geschrieben und gegen gutes Geld Seelen geheilt. Falls er mit einer konservativen Intellektuellen wie ihr gesehen wurde, würden sich seine Zuhörer – hauptsächlich im Eiltempo flirtende sportbegeisterte Bargänger – sofort fragen, wann er auf die falsche Seite gewechselt war.
    Warum freute er sich dann auf ein Wiedersehen? Vielleicht, weil er schon sehr lange keiner Frau mehr begegnet war, die eine Herausforderung darstellte. Üblicherweise steckten Frauen ihm in der Lobby ihre Telefonnummer zu, riefen in der Sendung an und machten ihm eindeutige Angebote oder warfen ihm bei Live-Übertragungen ihre Slips zu. Die Vorstellung, dass Sara Davenport so etwas tun könnte, reizte ihn zum Lachen.
    Er lehnte sich zurück, um mit Ted das Spiel anzusehen, konnte sich aber nicht darauf konzentrieren. Stattdessen überlegte er, ob Sara Berufliches mit Privatem verband? Er würde es herausfinden.

3. KAPITEL
    „Nick Chandler kommt hierher?“ Saras Assistentin Heather riss ebenso ungläubig wie begeistert ihre großen braunen Augen auf.
    Sara schloss einen Aktenordner und brachte ihn zum Schrank. „Ja, Heather, er ist in ein paar Minuten hier.“
    „Das glaube ich einfach nicht!“, erwiderte Heather. „Ich meine, ich habe den Namen in Ihrem Terminplan gesehen, aber ich hatte keine Ahnung, dass es der Nick Chandler ist. Was ist mit ihm? Ist er durch den Wind oder verrückt, oder was?“
    „Heather, wir sagen nie verrückt.“ Sara stellte den Ordner zurück. „Haben wir nicht darüber gesprochen?“
    „Ja, natürlich. Tut mir leid. Ich werde es ihm nicht ins Gesicht sagen, versprochen.“
    „Sie sollten sich daran gewöhnen, es überhaupt nicht zu sagen.“
    Heather nickte pflichtschuldig.
    „Außerdem ist er kein Patient. Wir müssen geschäftlich miteinander reden.“ Sara blickte auf Heathers Schreibtisch. „Haben Sie die Ablage gemacht?“
    „Ja. Und alles ist am richtigen Platz.“
    „Gute Arbeit“, lobte Sara lächelnd.
    Als sie Heather vor zwei Monaten eingestellt hatte, war es ihr vorgekommen, als rette sie einen kleinen Welpen aus dem Schneesturm. Doch der kleine Welpe hatte sich als ziemlich unmöglich erwiesen. Da Heather fortwährend Patienten am Telefon abwürgte und wichtige Unterlagen verlegte, hatte Sara ihr sagen müssen, dass sie womöglich überfordert sei. Als Heather die Guillotine fallen spürte, füllten sich ihre großen braunen Augen mit Tränen und liefen über wie der Hoover-Stausee. Dann beichtete sie Sara heulend die Geschichte ihrer beruflichen Pleiten und Pannen. In einer Kanzlei hatte sie den Kopierer ruiniert, in einer anderen Firma den Geschäftsführer mit Kaffee übergossen und bei McDonald’s eine Fritteuse in Brand gesetzt.
    Sie fürchtete nun, nie mehr eine Stelle zu bekommen. Angesichts dieses Elends konnte Sara sie nicht mehr feuern. Heather hatte einen guten Schulabschluss, und es mangelte ihr zweifellos nicht an Intelligenz. Sie war nur entsetzlich naiv und unsicher. Da Entlassen nicht infrage kam, ließ Sara ihr Zeit, in den Job hineinzuwachsen, und Heather machte sich mit jedem Tag besser.
    „Sie haben mehr Grund, stolz auf mich zu sein“, erklärte Heather.
    „Ach ja?“
    „Ich mache heute Abend mit Richard Schluss.“
    Das freute Sara tatsächlich. Heather hatte ihr Buch gelesen, und nachdem sie darüber gesprochen hatten, war ihr aufgegangen, dass ihr Freund die Kriterien der Männer

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