Baccara Exklusiv Band 99
dass Ihre Beschäftigung mit weiblicher Unterwäsche etwas Beunruhigendes hat.“
„Ach ja?“, fragte er zurück, breit lächelnd. „Und warum das?“
„Sind Sie sicher, dass Sie nicht zu den Männern gehören, denen weibliche Unterwäsche ein bisschen zu gut gefällt?“
Sein Lächeln machte einem Stirnrunzeln Platz. „Ich mag die Wäsche an Frauen, nicht an mir!“
„Nach Ihren eigenen Worten zieht weibliche Unterwäsche Sie ernsthaft an. Das ist nichts Beschämendes, nur harmloser Fetischismus.“
„Fetisch?“, wiederholte er angewidert. „Hören Sie, Sara, ich fasse Unterwäsche nur an, wenn noch eine Frau darin steckt!“
„Schon gut, schon gut. Regen Sie sich nicht auf. Ich habe mit dem Thema nicht angefangen, sondern Sie.“
„Würden Sie einfach nur die nächste Frage stellen und diesen Fetischunsinn lassen?“
Verstohlen lächelnd blickte Sara auf ihre Notizen und unterließ es, wenn auch ungern, ihn noch ein wenig mehr zu triezen. „Unterschiedliche Erwartungen von Männern und Frauen sind häufiger Grund für Trennungen. Was sagen Sie zu einer Frau am Ende einer Verabredung?“
„Danke fürs Frühstück.“
„Schlafen Sie denn mit jeder, mit der Sie ausgehen?“, fragte Sara ungläubig.
„Oh nein. Manchmal sind wir einfach zu beschäftigt zum Schlafen.“
Sie schüttelte den Kopf. Der Kerl war unglaublich. „Mit wie vielen Frauen hatten Sie im letzten Jahr Sex?“
„Ich bin dran mit fragen.“
„Nein, ich will es wissen. Fünf? Zehn? Hundertzehn?“
„Sagen wir mal so: bis heute Abend mit einer weniger, als mir lieb wäre.“
„Ich wollte eine absolute Zahl, keine relative“, bat Sara sachlich.
„Bedaure. Im Moment kann ich nicht an die vielen anderen Frauen denken.“
„Geben Sie auf, Nick. Ich kaufe Ihnen die Anmache nicht ab.“
„Was soll das heißen?“
„Warum wollten Sie wirklich mit mir zum Dinner gehen? Wir wissen beide, dass keine Sympathie dahintersteckt.“
„Wissen wir das?“
„Ich denke, es ist ein Machtspiel. Ich habe im Sender Ihre Einladung abgelehnt, die Sie nur ausgesprochen haben, weil ich sauer war. Das war schlecht für Ihr Ego und damit eine Herausforderung. Sobald Sie bekommen, was Sie haben wollen, verlieren Sie das Interesse. Dabei verkennen Sie, dass eine starke intelligente Frau auf so etwas nicht hereinfällt.“
„Sie meinen sich?“
„Ja.“
Er beugte sich zu ihr hinüber. „Wenn ich mir die Zeit nehme, komme ich bei jeder zum Zuge.“
Das hätte einfach an ihr abprallen sollen, doch dieser tiefe Blick in seine Augen und dazu die wohlklingende Stimme …
Komm wieder zur Sache, Sara!
„Typisch Mann“, fuhr sie fort. „Für Sie zählt der Erfolg, das Erreichen von Zielen, aber nicht der Weg dahin.“
„Männer sind so programmiert. Wir fahren schnell, um rasch ans Ziel zu kommen. Frauen interessieren sich mehr für die Aussicht unterwegs. Sie sollten das wissen.“
„Natürlich weiß ich das. Aber das macht Ihr Verhalten nicht angenehmer.“
„Okay, ich bin dran“, erwiderte Nick und musterte sie. „Was ist eigentlich Ihr Problem, Sara? Warum schreiben Sie Bücher über böse Jungs? Wurden Sie beim Abschlussball nicht aufgefordert, oder was?“
„Stimmt. Ich habe meinen Schulabschluss ein Jahr früher gemacht, um zum College zu gehen. Den Ball habe ich versäumt.“
„Aha, ein Superhirn. Und wie war Ihr erstes Jahr im College?“
Sara zuckte die Achseln. „Ziemlich durchschnittlich, glaube ich.“
„Durchschnittlich heißt: zu viele Partys, zu viel trinken, auf die eigenen Schuhe kotzen und am nächsten Tag eine vage Erinnerung an Oben-ohne-Tanzen im Brunnen vor dem Verwaltungsgebäude haben.“
„Dann nehme ich das zurück. Mein erstes Jahr war eindeutig überdurchschnittlich.“
„Und wie viele Jahre haben Sie bis zum ersten Diplom gebraucht?“
„Drei.“
„Dann hatten Sie mit zwanzig Ihren Abschluss?“
„Mit neunzehn. Ich bin bereits mit fünf eingeschult worden.“
„Und wann haben Sie während dieses massiven Anfalls von Lerneifer Zeit für Spaß gehabt?“
„Auf die Gefahr hin, Sie zu schockieren, Nick, Lernen hat mir Spaß gemacht.“
„Und ich wette, die Arbeit macht Ihnen genauso viel Spaß.“
„Allerdings.“
„Spannen Sie jemals aus? Zum Beispiel während der Feiertage?“
„Natürlich. Meine Mutter kommt Weihnachten. Heiligabend essen wir zusammen, und wir verbringen die Weihnachtstage miteinander.“
„Sonst noch Verwandte?“
„Ich bin Einzelkind. Ich habe
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