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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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Zug.“
    Er tat es, und Sara prüfte den Zug von allen Seiten. „Ja, okay. Das war richtig. Schön für Sie, Nick.“
    „Was ist los? Haben Sie das nicht kommen sehen?“, fragte er belustigt.
    „Sogar die besten Spieler sehen nicht alle Züge voraus.“
    „Okay, Sara, runter damit.“
    Gelassen zog sie einen Schuh aus, was nun wirklich keine große Sache war. Trotz seines spielerischen Dilettantismus hatte sie damit gerechnet, wenigstens eine Figur zu verlieren.
    Sara wandte sich wieder dem Schachbrett zu, machte ihren Zug und lehnte sich zurück. Das Kinn auf eine Hand gestützt, betrachtete Nick das Brett und trommelte mit einem Finger der anderen Hand gegen seine Wange. Dann hob er die Brauen, nahm seinen Turm und kassierte einen ihrer Bauern.
    Sara schaute vor Verblüffung zwei Mal hin.
    „Das kann ich doch machen, oder?“, fragte Nick.
    „Ja, ja, das können Sie machen.“
    Okay, er hatte zwei Mal Glück gehabt. Und sie hatte noch reichlich Kleidung abzulegen, ehe es kritisch wurde. Sie zog den zweiten Schuh aus und schob ihn beiseite. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.
    Als sie sechs Züge später auch beide Socken verloren hatte, schien ihr leichte Sorge jedoch angebracht.
    Was passierte hier eigentlich? Sie verstand das gar nicht. Nicks Spielzüge wirkten eher zufällig, und trotzdem gewann er an Boden. Natürlich hatte sie zu Anfang nicht sorgfältig gespielt, weil sie überzeugt gewesen war, ihn in jedem Fall zu schlagen. Inzwischen war ihre Position jedoch schwach, die aufgereihten Bauern nützten ihr gar nichts, und der König war ungeschützt. Warum hatte sie nicht besser aufgepasst?
    Sie schwor sich, dass Nick ihr keine Figur mehr abnehmen würde!
    Der Wein, der ihr vorhin so ein wohliges Glücksgefühl beschert hatte, benebelte ihr leider inzwischen das Hirn und machte Denken zur Schwerstarbeit. Ihr Puls ging schnell, und sie sah die Spielfiguren so verschwommen, dass sie kaum auseinanderzuhalten waren.
    Und dann entdeckte sie ihn, den Zug, der seinen König gefährden würde, und den Nick unmöglich ahnen konnte. Zwei Züge später würde sie ihn schachmatt setzen. Sie zog den Springer von E4 nach F6. Ha! Dagegen sollte er nun mal ankommen.
    „Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen, Sara?“, fragte Nick skeptisch.
    Sie merkte auf. Natürlich wollte sie das. Oder? Ja klar, er versuchte sie zu verunsichern. Wer war Nick Chandler überhaupt, ihren Zug infrage zu stellen? „Ja, Nick, das ist mein Zug. Sie sind dran.“
    Mit einem Achselzucken warf er ihren Bauern aus dem Spiel.
    „Was haben Sie da gemacht?“, fragte Sara panisch.
    „Wollen Sie mich das jetzt jedes Mal fragen? Ich habe den Springer von C2 nach D4 bewegt und Ihnen den Bauern genommen. Damit habe ich bessere Kontrolle über die Brettmitte und zugleich eine Linie für meinen Turm. Und natürlich habe ich damit zwei Ihrer Figuren in der Zange.“
    Sara hob ruckartig den Blick. „Was erzählen Sie da?“ Sein boshaftes Lächeln sagte alles. „Sie haben mich reingelegt!“, sagte sie.
    „Nein, Sie haben mir meine Stümperhaftigkeit geglaubt, weil es so gut in Ihr Bild von mir gepasst hat.“
    „Sie haben mir gesagt, dass Sie nicht spielen können! Und wo haben Sie es gelernt?“
    „Bei meinem Vater. Er ist Professor am College wie meine Mutter. Intellektuelle spielen Schach, oder?“
    „Ihre Eltern sind College-Professoren?“, fragte Sara entgeistert.
    „Ja, was für ein Schock, nicht wahr?“
    „Sie haben mich angelogen!“
    „Nein. Sie haben unterstellt, ich sei ein Idiot. Sie sind der Schach-Champion. Ich bin nur ein dummer Tölpel, der das Spiel von seinem Vater aufgeschnappt hat. Sie müssten mich schlagen können.“
    „Egal, das Spiel ist vorbei.“
    „Interessant. Vorhin wollten Sie nicht aufhören, aber jetzt, da ich gewinne …“
    „Sie gewinnen nicht.“
    „Meine liebe Sara, glauben Sie mir, trotz Ihrer akademischen Weihen haben Sie im Schach gegen mich keine Chance.“
    Sara musste schlucken. Ihre Wangen waren gerötet. Sie kam sich wie eine komplette Idiotin vor, dass sie bei Nick Chandler unvorsichtig geworden war.
    Er nahm ihren Springer. „Und gegen welches Kleidungsstück darf ich den eintauschen?“
    Als Nächstes wäre ihre Bluse dran. „Ich ziehe nichts mehr aus!“
    Nick stand entschlossen auf und kam um den Tisch zu ihr.
    „Was tun Sie da?“, fragte Sara mit Herzklopfen, als er ihr von hinten die Hände auf die Schultern legte und sich vorbeugte, sodass sein Atem über ihr Ohr

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