Baccara Exklusiv Band 99
nervös. „Du brauchst dich doch nicht um mich zu kümmern. Ich werde später etwas essen, wenn ich nach Hause komme.“
Richard runzelte die Stirn. „Du hast dunkle Ringe unter den Augen. Wenn das hier zu lange dauert, fahr ich dich besser heim.“
„Richard, bitte!“, zischte Brenda. „Lass mich in Ruhe. Erzähl deinen Leuten ein wenig von Dallas und mach nicht solchen Wirbel um mich.“
Er stand wieder auf. „Ich will mal nachsehen. Wenn es hier keine Cafeteria gibt, steht vielleicht irgendwo ein Automat, aus dem man etwas zu essen ziehen kann oder der wenigstens eine Tüte Milch hergibt.“
Leise aufstöhnend schlug Brenda die Hände vors Gesicht. Einen Augenblick später spähte sie vorsichtig durch die Finger, um sich zu vergewissern, ob Richard auch wirklich verschwunden war. Er war fort, und sie ließ die Hände sinken.
Sie wandte sich wieder Margaret zu und sah, dass ein Lächeln über deren Gesicht huschte. „Freut sich Joey denn schon auf seinen kleinen Bruder?“, fragte Brenda mit möglichst unbekümmerter Stimme. „Joey ist ein so süßer Kerl. Er wird bestimmt ein prächtiger großer Bruder.“
„Und Richard wird bestimmt ein prächtiger Vater“, erwiderte Margaret versonnen. „Alle männlichen MacAllisters sind die geborenen Väter. Es war sicher auch Richard, der verfügt hat, dass es eine Tochter wird, nicht wahr?“
Brenda senkte den Blick.
Margaret lachte. „Was machen Sie für ein Gesicht! Keine Sorge, ich werde schweigen wie ein Grab. Aber ich freue mich für euch. Richard liebt Sie, und Sie lieben ihn. Sie erwarten zusammen ein Kind. Es ist doch alles in Ordnung. Und wie ihr das managt, ist ja allein eure Sache.“
„Margaret, bitte hören Sie mich an“, sagte Brenda fast flehentlich. „Mit Richard und mir ist das ein bisschen komplizierter, als Sie denken. In gewisser Weise stimmt es ja, dass wir uns lieben. Aber wir fühlen mehr wie gute Freunde füreinander, wie sehr gute Freunde. Es ist nicht die Art richtiger Liebe mit Schmetterlingen im Bauch und all dem. Deshalb ist das bei uns auch wirklich etwas völlig anderes. Wir können nicht einfach so tun, als wär diese Liebe da, wir heiraten und …“
„Mein liebes Kind“, unterbrach Margaret sie sanft. „Es ist einunddreißig Jahre her, da habe ich genau wie jetzt hier in diesem Warteraum gesessen und auf die Geburt von Richard MacAllister gewartet. So lange kenne ich ihn, und ich liebe ihn wie meinen eigenen Sohn. Ich kenne ihn ganz gut, unter anderem auch seine ausdrucksvollen Augen, und ich kann ein wenig in ihnen lesen. Ich habe gesehen, wie er Sie angeblickt hat, und gehört, wie er mit Ihnen gesprochen hat. Seien Sie versichert, Richard liebt Sie, und das nicht nur wie seine beste Freundin. Vielleicht ist er sich dessen nicht hundertprozentig bewusst, aber er liebt Sie mit Sicherheit, das können Sie mir glauben.“
Brenda rang verzweifelt die Hände. „Bitte, Margaret, nehmen Sie es mir nicht übel. Es soll nicht respektlos klingen, aber ich bin mir sicher, dass Sie sich irren. Richard und ich sind ausschließlich nur gute Freunde, Kumpel, wenn Sie es so nennen wollen. Und das …“, sie deutete auf ihren Bauch, „… ist einfach passiert. Mehr nicht.“
„Dass es einfach passiert ist, was besagt das? Robert und ich sind auch Kumpel. Und er ist trotzdem meine große Liebe.“
„Das muss in der Familie liegen“, murmelte Brenda mehr zu sich selbst.
„Achtung, Achtung!“ Es war Richards Stimme, die von der Tür durch den Raum drang. „Meine Damen und Herren, wir präsentieren Ihnen in einem modischen grünen Ärztekittel Mr Jack MacAllister, den jüngsten Vater dieses Clans. In seiner Begleitung meine kleine Schwester Kara, die den Ärztekittel nicht nur als Verkleidung trägt. Beide sind gerade frisch aus dem Kreißsaal eingetroffen.“
Alle sprangen auf, eilten den Ankömmlingen entgegen und redeten durcheinander. Brenda atmete einmal tief durch, dann erhob auch sie sich und folgte den anderen.
Jack hob die Hände, um sich Gehör zu verschaffen. „Um eines vorwegzunehmen“, begann er, „ich bin nicht umgekippt, weder vor noch während, noch nach der Geburt von Jennifers und meinem Sohn. Ich habe auch nicht die Absicht, später noch umzukippen, falls darauf auch noch Wetten stehen sollten.“
Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf Jacks Gesicht aus. „Daran, dass es ein Sohn wird, hat ja wohl niemand im Ernst gezweifelt. Die Baby-Wette gilt also nach wie vor. Der kleine Prachtkerl und
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