Baccara Exklusiv Band 99
Ich selbst kann leider nicht kommen, weil ich die Kinder in die Wanne und dann ins Bett stecken muss. Dafür ist Forrest schon unterwegs. Er sagt, dass Jack reichlich aufgelöst klang, als er anrief. Hoffentlich kippt er im Kreißsaal nicht um. Das würde ihm ewig anhängen.“
„Der arme Jack, er wird es schon durchstehen.“ Brenda lachte. „Oh, Jillian, wenn ich mir vorstelle, dass Jennifer und Jack noch heute einen Sohn bekommen.“
„Aha“, merkte Jillian auf. „Wie ich höre, gehören Sie auch zu denen, die an die Baby-Wette glauben. Na ja, wenn es danach geht, bekommen die beiden wirklich einen Sohn.“
Und wir eine Tochter, dachte Brenda, während sie automatisch die Hand auf ihren Bauch legte. „Ich mache mich sofort auf den Weg. Tausend Dank, dass Sie mir Bescheid gesagt haben.“
„Keine Ursache“, antwortete Jillian. „Meine Gedanken werden die ganze Zeit bei euch allen sein, auch wenn ich selbst nicht kommen kann. Auf Wiedersehen, Brenda.“
„Auf Wiedersehen.“
Brenda schnappte sich ihre Handtasche und eilte zurück zur Tür. Aber als sie gerade hinausstürmen wollte, war der Weg versperrt, und sie wäre um ein Haar in dieses Hindernis hineingelaufen.
„Richard!“, rief sie fassungslos.
„Brenda!“ Er schloss sie in die Arme. „Himmel, bin ich froh, dich zu sehen!“
Sie schmiegte den Kopf an seine breite Brust, spürte seine Wärme und seine kräftigen Arme. Nach einem Moment hob sie den Kopf und sah ihm ins Gesicht. „Ich bin auch froh, dass du da bist. Aber warum hast du denn nicht angerufen und gesagt, dass du heute kommst?“
„Es stand bis zuletzt in den Sternen, wann ich in Dallas fertig werden würde“, erklärte Richard. „Aber jetzt ist es geschafft, und da bin ich. Wo wolltest du eigentlich so eilig hin? Du hättest mich ja fast über den Haufen gerannt.“
„Ins Krankenhaus. Bei Jennifer haben die Wehen eingesetzt. Jillian hat eben angerufen. Forrest sagt, dass Jack schon fix und fertig ist. Forrest ist imstande und schließt Wetten darauf ab, ob Jack im Kreißsaal umkippt oder nicht. Stell dir das vor! Es wär doch ein Jammer, wenn er die Geburt seines Sohns nicht mitbekommt. Dass es ein Junge wird, steht laut der MacAllister-Baby-Wette ja unumstößlich fest. Genauso, wie feststeht, dass wir ein Mädchen bekommen. Oh, Richard!“
Er drückte Brenda an sich und küsste sie. Er küsste sie, weil er so unglaublich froh war, sie wieder zu sehen und so erleichtert, wieder zu Hause zu sein. Er küsste sie, weil sie so hübsch aussah und so zerbrechlich, und weil ihre dunklen Augen vor Begeisterung geleuchtet hatten, während sie von dem bevorstehenden großen Ereignis gesprochen hatte. Und er küsste sie, weil sie ihr Kind, ihre gemeinsame Tochter, unter dem Herzen trug, was ihn jedes Mal, wenn er daran dachte, mit Freude und Ehrfurcht erfüllte.
Richard hielt sie an den Schultern ein Stück von sich weg, um ihren Bauch zu betrachten. Brenda hatte eine weite Bluse über ihrem Sommerkleid angezogen.
„Dick wie eine Tonne“, sagte Brenda, die seinen Blick verfolgt hatte. „Ich hab’s dir ja gesagt. Bald ist es so weit.“
Richard sah ihr in die Augen. „Brenda, darf ich“, fragte er stockend, „ich meine, hättest du etwas dagegen, wenn ich …“
Brenda nickte lächelnd, nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. „Natürlich darfst du das. Das ist doch deine Tochter.“
„Hallo, Frosch“, sagte Richard zärtlich. „Ich bin’s, dein Vater. Ich bin endlich wieder zurück, meine Kleine.“
Aber für wie lange? schoss es Brenda durch den Kopf, und die Frage, versetzte ihr einen Stich. Die Vorstellung, dass Richard bald wieder seinen Koffer packen würde, war ihr unerträglich. Es richtete sie allerdings ein wenig wieder auf, dass er sie, wenn er dann zurückkam, vielleicht erneut mit einem so leidenschaftlichen Kuss begrüßen würde wie eben.
Das ist doch verrückt. Himmel, auf welche Abwege bist du geraten? fragte ihre innere Stimme. Das hier war Richard, ihr guter Nachbar und bester Freund, der rein zufällig auch der Vater ihres Kindes war. Was sollte dieser Kuss daran geändert haben? Richard war einfach davon überwältigt gewesen, dass er wieder bei ihr war und dass es ihr und dem Baby gut ging. Wie konnte sie sich da auch nur einen Moment lang einbilden, dass der Kuss leidenschaftlich gewesen sei und ihr ganz persönlich gegolten habe?
Noch immer standen sie in der offenen Wohnungstür, und Richards Hand ruhte auf ihrem
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