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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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er konnte auch zärtlich und fürsorglich sein, das hatte sie in der letzten Nacht gespürt. Er hatte sie mit seinem Körper gegen die Kälte geschützt. Meghan nahm ganz in Gedanken versunken ihren Tonengel vom Regal und streichelte ihn.
    „Es sieht ganz so aus, Lexie, als hätte ich alles verdorben. Mr Murdock möchte über sich nicht sprechen.“ Der Engel lächelte liebevoll wie immer.
    Meghan seufzte und entschloss sich, ein schönes warmes Bad zu nehmen, und ließ sich das Wasser ein. Aber immer wieder zog es sie zum Fenster hin. Sie musste hinausschauen. Und was sie da plötzlich sah, ließ ihr den Schreck in die Glieder fahren. Sie konnte sich einen Augenblick lang nicht mehr bewegen. Ihr Atem stockte.
    Irgendein Geräusch musste ihr sonst so ruhiges Pferd erschreckt haben. Ihr sanftmütiges Pferd Aspen kam mit angelehnten Ohren aus dem Stall gerannt. Es ging auf Kyle los, wieherte und stellte sich auf die Hinterbeine. Kyle versuchte, mit den Händen seinen Kopf zu schützen und den Hufen auszuweichen. Dabei rutschte er auf dem Eis aus und fiel der Länge nach hin.
    Meghan hörte noch, wie er einen Fluch ausstieß. Als sie sich von ihrem Schreck erholt hatte, fuhr sie blitzschnell barfuß in ihre Stiefel, band ihren Bademantel wieder fest zu und hastete nach draußen.
    Sie war außer sich vor Sorge um ihn und rief immer wieder seinen Namen. „Kyle, Kyle.“ Aber er antwortete nicht, und was am schlimmsten war, er bewegte sich auch nicht.
    Zum Glück wich das Pferd langsam zurück und ging wieder in die weit geöffnete Scheune. Kyle blieb immer noch bewegungslos liegen. Meghan bekam eine wahnsinnige Angst. Der vom Wind hochgetriebene Schnee wirbelte ihr ins Gesicht, die Kälte war beißend, und in Sekundenschnelle waren ihre Finger gefühllos geworden.
    „Kyle“, rief sie wieder. Es kam keine Antwort von ihm, nur das schaurige Heulen des Windes war zu hören – und das Geräusch des offenen Scheunentores, das immer wieder gegen die Hausmauer schlug.
    Verflixt noch einmal. Sie hatte immer gewusst, dass das Scheunentor nicht richtig hielt und der Riegel an Aspens Box schon seit einem Jahr defekt war. Wenn Kyle jetzt etwas Ernsthaftes passiert wäre, würde Meghan sich ihre Nachlässigkeit nie mehr verzeihen.
    Meghan rutschte auf dem gefrorenen Boden, als sie an Kyles Seite lief. Voller Schuldgefühle kniete sie sich neben ihn. „Beweg dich nicht“, sagte sie eindringlich, als Kyle versuchte, sich auf seinen Ellbogen aufzustützen und sich hinzusetzen.
    „Geh sofort zurück …“ Er musste husten. „Sofort zurück ins Haus.“
    Sie kümmerte sich gar nicht um das, was er sagte, sondern strich sanft sein Haar aus der Stirn. „Wo bist du verletzt?“
    „Meghan, du bist kaum angezogen. Du wirst dir eine fürchterliche Erkältung zuziehen, wenn du nicht sofort tust, was …“
    „Ich lasse dich nicht allein hier liegen, Kyle, Ich bleibe bei dir.“ Sie sahen sich stumm an. Meghan hatte nicht vor, nachzugeben, und je eher ihm das klar würde, desto besser war es. „Du Dickkopf“, stöhnte Kyle.
    „Wo bist du verletzt?“, wiederholte sie ungerührt und sah ihn prüfend an. Sie musste unbedingt herausfinden, ob ihm etwas Ernsthaftes passiert war.
    „Mir geht es gut, ich bin nur ausgerutscht.“
    „Kyle“, warnte sie ihn.
    „Mein Kopf tut mir weh.“
    Vorsichtig tastete Meghan mit den Fingerspitzen über sein Haar und fühlte eine Beule. Als sie daran kam, stöhnte er auf. Zum Glück waren keine Platzwunden zu sehen.
    „Bitte hilf mir … mich aufzusetzen.“
    Meghan überlegte. Sie war nicht sicher, ob er sich überhaupt bewegen durfte. Aber sie konnte ihn auf keinen Fall hier draußen in der Eiseskälte liegen lassen. Sie stand auf und reichte ihm die Hand.
    Er nahm ihre Hilfe dankbar an. Vor Anstrengung biss sie sich auf die Lippe und wurde blass, als sie die Wunde an seinem Handknöchel sah. Die Kälte kroch ihr am Körper hoch, und sie begann zu zittern.
    „Du hast mir kein Wort davon erzählt, dass dein Pferd so verrückt sein kann“, klagte Kyle.
    „Für gewöhnlich ist mein Pferd die Sanftmut und Geduld in Person.“
    „Ja, ja, wie ein Boxer, den du aus dem Ring nimmst.“
    Meghan musste über seine Bemerkung lachen. „Es tut mir leid. Ich hätte dich darauf aufmerksam machen müssen, dass die Stalltür immer offen ist.“
    „Ich glaube, das ist ganz allein mein Fehler. Ich hatte nämlich bereits selbst festgestellt, dass der Riegel nicht in Ordnung ist, und wollte das

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