Baccara Exklusiv Band 99
bewegen.
Sie lächelte honigsüß und sagte: „Du bist der Kleinste.“
„Ich warne dich …“, begann er seinen Satz, kam aber nicht weiter, denn sie ließ übermütig eine Handvoll Schnee auf sein Gesicht rieseln. Während er damit beschäftigt war, sich den Schnee aus Augen und Mund zu wischen, nahm sie die Gelegenheit wahr, sich aus seiner starken Umarmung zu befreien und zu fliehen.
Auch Schneeflocke schien die wilde Jagd einen Heidenspaß zu machen. Er bellte fröhlich und rannte hinter seiner Herrin her. Mittlerweile war Kyle auch wieder auf den Beinen und verfolgte Meghan.
„Warte nur, wenn ich dich kriege“, schimpfte er hinter ihr her. Während des Laufens wischte er noch den Rest Schnee mit dem Hemdärmel aus seinem Gesicht, und als er sie fast eingeholt hatte, bekam er ihre Jacke zu fassen und hielt sie fest. Sie fielen beide in den Schnee. Er lag auf ihr und hielt sie mit seinem Gewicht unten.
Sie sah ihn an. Ihre Wangen waren rosig vom Laufen. Sie lächelte glücklich, Kyle lag zwischen ihren Schenkeln. Er hob ihre Arme hoch über den Kopf und hielt sie an den Handgelenken fest.
„Du bist der Größte“, flüsterte sie lachend.
Schneeflocke stupste gegen Kyles Bein.
„Du hattest eine Chance und hast sie verspielt“, Kyle bemühte sich um einen ernsten Tonfall.
Sie blinzelte, hob die Hüften und versuchte so, sich seinem Griff zu entziehen. Da beugte er den Kopf ganz tief hinunter und hielt sie fest. „Jetzt musst du die Konsequenzen deines leichtfertigen Handelns tragen.“ Er sah, wie die Leidenschaft in ihren Augen aufblitzte.
Zärtlich half er ihr auf. Als sie nach einiger Zeit ausgelassenen Tollens und alberner Späße das Haus erreichten und er den Baum in einen Eimer mit Wasser gestellt hatte, machte Kyle wahr, was er ihr angedroht hatte. Sie musste die Konsequenzen ihres Handelns tragen. Er holte sich eine Belohnung von ihr.
Obwohl Meghan sich letzte Nacht geschworen hatte, Abstand zu Kyle zu halten, überwältigte sie die Leidenschaft erneut.
Sie wollte ihn, solange er noch bei ihr war. Bald würde die schöne Zeit vorbei sein. Sobald die Straßen wieder frei waren, würde er sich auf sein Motorrad schwingen und Richtung Heimat fahren. Was hatte Kyle vorhin noch im Scherz gesagt? „Du musst die Konsequenzen deines Handelns tragen.“ Mit Sicherheit konnte er sich nicht vorstellen, wie hoch der Preis war, den sie zahlte.
Meghan erkannte, dass sie ihre Vorsätze, Distanz zu halten, unmöglich einhalten konnte. Ein verführerischer Blick von ihm und alle ihre Ermahnungen, die sie sich insgeheim gemacht hatte, waren hinfällig.
Und was sollte das auch? Es würde ihr ohnehin wehtun, wenn er wieder abreiste. Dann war auch noch Zeit genug, sich um ihre Schmerzen zu kümmern. Sie war bereit, die Konsequenz zu tragen.
Der Weihnachtsbaum stand in einer Zimmerecke. Bald würde nur er sie noch an die wunderschöne Zeit erinnern, die sie mit Kyle verbracht hatte. Sie würde daran denken, wie sie beide in dem gemütlichen alten Farmhaus am brennenden Kamin in der Geborgenheit gesessen hatten, während es draußen eiskalt war und der Blizzard ums Haus heulte und den Schnee auftürmte.
Kyle kam zu ihr, und obwohl es im Haus ziemlich kalt war, durchflutete sie Wärme, und ihr Verlangen erwachte. Sie kamen nur bis zum Sofa, nicht weiter. Sie zogen sich gegenseitig die Kleider aus und liebten sich voll Zärtlichkeit und Hingabe. Meghan ignorierte ihre warnende innere Stimme, die sie daran erinnerte, dass Kyle bald gehen würde.
Jetzt wollte sie ihn lieben, mit ihrer ganzen Seele und mit aller Hingabe. Sie küssten sich, und die Welt versank um sie, als sie beide den Höhepunkt gemeinsam erlebten. Meghan schlief in Kyles Armen ein. Sie fühlte sich geborgen und beschützt von ihm, obwohl sie wusste, dass er bald gehen würde.
Kyle kam zurück ins Haus. Er war in der Scheune gewesen und hängte seine Jacke an den Haken neben die Tür.
„Ich habe einen großen Kübel für den Baum gefunden und eine lange Leine, um ihn festzubinden“, erklärte er und erkundigte sich nach einem Karton, den er Meghan vom Dachboden geholt hatte. „War Christbaumschmuck darin?“
„Ja, ein kleiner Karton mit zwölf verschiedenfarbigen Glaskugeln“, antwortete Meghan.
„Das ist ein bisschen wenig, um den großen Baum zu schmücken. Was meinst du?“
„Außerdem habe ich noch zwei Weihnachtssäckchen, einige bunte Bänder und Geschenkpapier gefunden“, antwortete Meghan und fügte hinzu: „Sogar
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