Baccara Extra Band 01

Hochzeit zusätzlich noch etwas Geheimnisvolles.“
    Unsere Hochzeit. Olivia schenkte ihm einen sarkastischen Blick. „Genau. Wenn wir die Parfümkampagne ankurbeln wollen, kann so ein Geheimnis nicht schaden.“
    Alex wirkte ein wenig irritiert. „Für den Umsatz Ihrer Firma wird es auch nicht von Nachteil sein.“
    Er hatte ja recht. Aber ihre Mutter zu bewegen, die aufregende Neuigkeit nicht sofort an die große Glocke zu hängen, war illusorisch. Zu groß war für sie die Chance, so die Aufmerksamkeit der Medien zu erregen. Sie konnte höchstens versuchen, sie mit dem „Geheimnisvollen“ zu ködern. Darauf sprang Felicia eigentlich immer an.
    „Und was ist mit Ihrem Vater?“, erkundigte Alex sich jetzt. „Wollen Sie ihn auch einladen?“
    Der alte Schmerz meldete sich wieder, aber Olivia verdrängte ihn schnell. „Nein. Er lebt mit seiner Familie in Vancouver, und ich habe fast nichts mit ihm zu tun.“
    Alex nickte. „Ja, manche Männer wissen nicht zu schätzen, was sie haben.“
    Olivia hob die Schultern. „Ich war erst zwei, als er sich von meiner Mutter scheiden lassen hat. Das Filmen hat er schon vor Jahren aufgegeben, aber er war ohnehin nur ein zweitklassiger Schauspieler. Vermutlich haben Sie noch nie etwas von Owen Cannington gehört.“
    „Immerhin hat Ihre Mutter seinen Namen behalten“, meinte Alex.
    „Nur, weil sie damals gerade bekannt wurde. Es wäre dumm gewesen, da den Namen zu wechseln. Und so war er immerhin noch zu etwas nutze, fand sie.“
    „Das klingt nach einer sehr freundschaftlichen Scheidung“, meinte Alex spöttisch.
    Gegen ihren Willen musste Olivia lächeln, wenn auch nur ganz leicht.
    Zu ihrer Überraschung kam Alex plötzlich zu ihr, legte die Hand unter ihr Kinn, und bevor sie noch ein Wort herausbekam, schlossen sich seine Lippen über ihren. Dann schob er die Zunge tief in ihren Mund und erforschte sein warmes Inneres, bis Olivia ein Zittern durchlief. Auf einmal stand ihre ganze Welt Kopf.
    Als Alex sich von ihr löste, waren seine Augen dunkel vor Leidenschaft. „Wenigstens das haben wir geklärt“, sagte er mit rauer Stimme.
    Olivia schluckte. „Ich wusste nicht, dass es … dass es da etwas zu klären gab.“
    Alex hob ein wenig spöttisch die Augenbrauen.
    Sie wussten beide, dass sie sich etwas vormachte.

3. KAPITEL
    Alex konnte die Augen nicht von Olivia wenden, als sie in ihrem Hochzeitskleid auf ihn zukam. Das weiße schulterfreie Satinmodell war von schlichter Eleganz und sah absolut hinreißend an ihr aus. Wie hatte er diese Frau nur so lange übersehen können? Doch jetzt war er dafür umso zufriedener, dass er sie gefunden hatte, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit.
    Ihre Schönheit verschlug ihm den Atem. Sie war einfach vollkommen.
    In den letzten beiden Wochen hatte sie ihm zu seiner eigenen Überraschung gefehlt, und er hatte sich aufrichtig gefreut, als sie vor nur zwei Tagen aus Los Angeles zurückgekommen war.
    Trotzdem war die Zeit schnell vergangen, denn die Planung für eine so große Hochzeit bedeutete einen Riesenaufwand und dauerte für seinen Geschmack trotz allem noch zu lange. Dieser ganze Zirkus interessierte ihn herzlich wenig, er wollte Olivia nur endlich in seinem Bett haben. Allein der Gedanke daran brachte sein Blut in Wallung.
    Jetzt hatte sie ihn erreicht, und ihre Blicke trafen sich für eine gefühlte Ewigkeit.
    Die Hochzeitszeremonie konnte beginnen. Durch die ausladende Fensterfront der Oper konnte man den berühmten Anblick der spektakulären Hafenbrücke über dem tiefblauen, mit weißen Segeln gesprenkelten Meer bewundern.
    Als es an Alex war, das Versprechen abzugeben, Olivia „zu lieben und zu ehren, bis der Tod uns scheidet“, verspürte er den Anflug eines schlechten Gewissens. Aber er wollte nicht ausrechnet in diesem Augenblick an die schon so bald bevorstehende Scheidung denken.
    Dann wurden er und Olivia zum Ehepaar erklärt und zum obligatorischen Kuss aufgefordert.
    Nur zu gern kam Alex dieser Aufforderung nach.
    Olivias Wangen färbten sich rosa, als er sich zu ihr neigte und den Blick auf ihren Mund fallen ließ. Er nahm sich Zeit. Und dann küsste er seine Frau ausgiebig – und das nicht nur, um den Hochzeitsgästen etwas zu bieten.
    Heute Nacht würden sie keine Zuschauer haben …
    Kurze Zeit später standen sie auf den Stufen der Oper, wo Fotografen aus aller Welt sich beeilten, Hochzeitsaufnahmen des neuen Traumpaars zu machen. Normalerweise machte es Alex nichts aus, im Mittelpunkt zu stehen,