Baccara Extra Band 01
zusammen ein Kind haben würden.“
Ein kleiner Muskel zuckte an seinem Kinn. „Ich weiß.“
„Also wirf mir nicht etwas vor, das ich nicht getan habe.“
Einen Moment lang hatte sie den Eindruck, als wollte er streiten, doch dann wurde sein Blick reuig, und er atmete tief durch. „Ja, du hast natürlich recht. Du hast es mir wirklich nicht versprochen.“ Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf.
Olivia streckte die Hand aus und legte sie auf seine. „Bitte geh nicht, Alex. Ich denke, wir wollten darüber sprechen …“ Sie zögerte kurz. „Ich meine, darüber, was du auf dem Flug gesagt hast …“
Er hielt mitten in der Bewegung inne, nickte dann kurz und setzte sich wieder. „Also?“
So schwer es ihr fiel, sie war ihm die Wahrheit schuldig. „Es tut mir wirklich leid, dass ich dir das sagen muss, aber …“ Sie schluckte. „Aber es gibt einen Grund, warum ich kein Kind von dir bekommen kann.“
„Weil du keine Kinder magst? Ist das dein Problem?“
„Nein, ich liebe Kinder“, sagte Olivia so leise, dass Alex sie kaum verstand. Der Schmerz schien übermächtig zu werden. „Ich wünsche mir Kinder mehr als alles andere, und wenn ich könnte, wäre ich nur zu glücklich, ein Kind mit dir zusammen zu haben.“ Ihre Kehle wurde eng, aber es musste heraus. „Nur, ich … ich kann keine Kinder bekommen. Nie mehr.“
8. KAPITEL
Für Alex brach eine Welt zusammen. Bis zu diesem Augenblick hatte er keine Minute daran gezweifelt, dass Olivia ihm trotz ihres Neins seinen Wunsch erfüllen und sein Kind bekommen würde.
Unendlicher Schmerz stand in ihren Augen, und es tat ihm weh, sie so zu sehen. „Erzähl es mir.“
Sie räusperte sich mehrmals. „Während meiner Ehe mit Eric hatte ich eine Eileiterschwangerschaft“, begann sie, und Alex fand die Vorstellung, dass sie von einem anderen Mann schwanger gewesen war, plötzlich unerträglich. Ein Gefühl, das ihm verdächtig wie Eifersucht vorkam, regte sich in ihm, aber er schob es schnell beiseite.
„Dabei wurden meine Eileiter unheilbar beschädigt.“ Olivia holte tief Luft. „Das ist der Grund, warum ich keine Kinder mit dir haben kann, Alex.“
Er hatte jedes Wort verstanden, aber er fragte trotzdem: „Bist du wirklich ganz sicher, dass man nichts tun kann?“
„Das hat der Arzt jedenfalls gesagt. Er hat es zwar diplomatischer ausgedrückt und gemeint, es sei höchst unwahrscheinlich, aber er wollte mich damit nur schonen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, es ist unabänderlich.“
Alex’ Puls raste. „Aber vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance, wenn es nicht hundertprozentig ist.“
„Ausgeschlossen. Im Krankenhaus haben sie mir gesagt, dass die Eileiter zu stark geschädigt sind. Ich habe keinen Grund, das anzuzweifeln.“
Alex war sich da nicht ganz so sicher. Ärzte waren schließlich nicht unfehlbar, und Diagnosen konnten falsch sein. Aber darüber wollte er im Augenblick nicht weiter spekulieren.
„Weiß deine Mutter Bescheid?“
Olivias Blick wurde weich. „Ja. Und sie war für mich da, als ich sie gebraucht habe. Das hat mich damals sehr überrascht.“
„Schön.“ Felicia stieg in Alex’ Wertschätzung. Ein Glück, dass sie Olivia in der schweren Zeit beigestanden hatte.
Olivia lächelte bitter. „Unglücklicherweise glaubt Mum, dass es im wirklichen Leben zugeht wie in einem ihrer Filme und sich wunderbarerweise alles wieder in eitel Sonnenschein auflösen wird.“
Alex’ Miene verdüsterte sich. „Fällt sie dir damit sehr auf die Nerven?“
„Nein, gar nicht. Wir sprechen ja auch nur sehr selten darüber. Aber ich weiß, dass sie die Hoffnung auf Enkel noch nicht aufgegeben hat.“ Olivias Augen wurden feucht, und sie blinzelte. „Ich würde ihr den Wunsch ja auch gern erfüllen, aber ich kann nicht.“
Alex litt mit ihr, und am liebsten hätte er sie in die Arme gezogen und getröstet. Aber auf einmal hatte er das Gefühl, dass er hier weg musste, sonst wäre auf einmal er derjenige, der Trost brauchte. Ein ganz merkwürdiges Gefühl hatte seine Brust eng werden lassen.
Er stand schnell auf. „Danke, dass du es mir erzählt hast, Olivia. Ich brauche jetzt erst einmal frische Luft.“ Vor allem brauchte er Zeit zum Nachdenken.
„Ja“, sagte Olivia nur, als verstünde sie ihn.
Er verließ die Suite, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wohin er eigentlich gehen wollte, bis er sich in der Hotelbar wiederfand. Auf einmal verspürte er das dringende Bedürfnis, sich zu
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