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Baccara Extra Band 01

Baccara Extra Band 01

Titel: Baccara Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN GRADY MAXINE SULLIVAN CHARLENE SANDS JILL SHALVIS
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jetzt hatte er sich nicht einmal von ihr verabschieden können.
    Oder sich entschuldigen.
    Seine Augen brannten, als er sich auf dem geschäftigen Krankenhausflur umsah. Der Duft nach Desinfektionsmitteln konnte den Geruch des Todes nicht ganz überdecken.
    Jetzt war er der Letzte aus der Familie Prescott, und daran war ganz allein er selbst schuld.
    Als ein Arzt ihn im Vorbeigehen an der Schulter anstieß, schwankte Jack leicht, trat einen kleinen Schritt zur Seite und blickte auf seine von der Arbeit rauen Hände. Sie zitterten nicht. Wie lange würde es dauern, bis ihm bewusst wurde, dass dies kein Albtraum, sondern entsetzliche Realität war? Bevor er auf die Knie sank und die ganze ungerechte Welt verfluchte?
    Dahlia war erst 23 Jahre alt gewesen.
    Ihm fiel eine Frau ins Auge, die im überfüllten Wartezimmer stand. Das blonde Haar reichte ihr bis über die Schultern ihres roten Sommerkleids. Im Arm hielt sie ein strampelndes Baby.
    Jack rieb sich die Augen und sah genauer hin.
    Im grellen Deckenlicht erkannte er die Tränen an ihren langen Wimpern, und als sie den Kopf zu ihm drehte und seinen Blick erwiderte, lächelte sie ihn mitfühlend an. Für Jack war es wie ein Schlag in den Magen.
    Sie musste eine Freundin von Dahlia sein.
    Er war nicht sicher, ob er in der Lage war zu sprechen. Höflichkeiten wie „Oh, Sie kannten meine Schwester?“ oder „Ja, sie war eine sehr schöne Frau. Es tut mir leid, aber ich muss gehen, um mich um alles Nötige zu kümmern“ kamen ihm jetzt bestimmt nicht über die Lippen.
    Mit einer Hand stützte die Frau den Kopf des Babys, während sie weiterhin zu Jack sah. Ihm wurde klar, dass er einer Begegnung nicht aus dem Weg gehen konnte.
    Seine Füße fühlten sich bleischwer an, als er einen Schritt vor den anderen setzte, bis er schließlich vor ihr stand.
    „Sie sind Dahlias Bruder, stimmt’s? Sie sind Jack.“
    Auf ihren Wangen waren Tränenspuren, ihre Fingernägel waren abgekaut, und ihre Augen …
    Ihre Augen waren bläulich-violett.
    Jack rang nach Luft. Wann war ihm das letzte Mal die Augenfarbe einer Frau aufgefallen? Er konnte nicht einmal genau sagen, welche Farbe Taras Augen hatten. Wenn ich zurück bin, sehe ich genau hin, nahm er sich vor.
    Seit dem Tod seiner Frau vor drei Jahren verbrachte Tara Anderson zunehmend mehr Zeit auf Leadeebrook, Jacks Schafranch in Queensland. Es hatte lange gedauert, bis er überhaupt angefangen hatte, sich in Taras Gesellschaft wohlzufühlen. Im Grunde hatte er kaum sprechen wollen, doch seine verstorbene Frau und Tara waren gute Freundinnen gewesen, und so hatte er sich im Lauf der Zeit ebenfalls mit ihr angefreundet.
    Ganz offen hatte er ihr gesagt, dass er niemals eine andere Frau lieben konnte. Seinen Ehering trug er tagaus, tagein an einer Goldkette um den Hals, und der Ring seiner Frau lag vor ihrem Foto auf einer Kommode im Schlafzimmer.
    Sue war nicht nur seine Frau gewesen, sondern die andere Hälfte seiner Seele. Die bessere Hälfte.
    Auch Tara hatte ihm ihren Standpunkt ganz unverblümt erklärt. Er brauche jemanden in seinem Leben, und sie brauche jemanden, der ihr half, ihr Grundstück zu verwalten.
    Damit hatte sie Jacks Aufmerksamkeit gewonnen. Zwanzig Jahre zuvor hatte Jacks Vater in Krisenzeiten die Hälfte seines Landes an seinen Nachbarn, Taras Großonkel, verkauft. Als er es später zurückkaufen wollte, hatte Dwight Anderson abgelehnt.
    Die Aussicht, dieses Grundstück wieder in die Leadeebrook-Ranch einzugliedern, gab Jack, dem nach Sues Tod nicht einmal mehr Ausritte auf seinem Hengst Herc sonderlich Spaß machten, wieder ein bisschen Sinn im Leben.
    Tara war eine gutherzige und attraktive Frau. Vielleicht konnten sie sich tatsächlich gegenseitig stützen. Doch bevor er einer Heirat zustimmte, hatte Jack eines klarstellen wollen: Frauen sehnten sich nach Kindern, und Tara wäre bestimmt eine gute Mutter. Er jedoch wollte nicht Vater werden.
    Jack hatte in seinem Leben viele Fehler gemacht, und einer davon war unverzeihlich. Daran musste er oft denken, wenn er vor dem winzig kleinen Grab stand, das gleich neben dem seiner Frau lag.
    Mehr als einmal ertrug ein Mann es nicht, dass ihm das Herz aus der Brust gerissen wurde. Auf eine Vernunftehe mit Tara wollte Jack sich einlassen, nicht jedoch auf irgendwelche Familienpläne.
    Sie hatte mit leisem Nicken zugestimmt, doch ihrem Blick hatte Jack angesehen, dass sie hoffte, er werde seine Meinung noch ändern.
    Allerdings war Jacks Standpunkt zu diesem Thema

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