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Baccara Extra Band 01

Baccara Extra Band 01

Titel: Baccara Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN GRADY MAXINE SULLIVAN CHARLENE SANDS JILL SHALVIS
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unverrückbar.
    Jetzt glitt sein Blick zu dem unruhigen Bündel in den Armen der Frau in dem roten Kleid.
    „Dahlia und ich waren Freundinnen.“ Ihre Stimme klang schwach. „Sehr gute Freundinnen.“
    Er atmete tief durch, strich sich durchs Haar, das er schon längst hätte schneiden lassen müssen, und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. „Der Arzt sagte, es war Fahrerflucht.“
    Ausgerechnet auf einem Fußgängerübergang war es geschehen. Kurz vor Jacks Ankunft war Dahlia an ihren inneren Verletzungen gestorben. Jack hatte ihre immer noch warme Hand berührt und daran zurückgedacht, wie er ihr auf Jasper, seinem ersten Pferd, das Reiten beigebracht hatte, und wie er sie getröstet hatte, als ihr kleines Lämmchen gestorben war. Als sie ihn jedoch Jahre später angefleht hatte, er solle sie verstehen, damals, als sie ihn am meisten gebraucht hatte, da hatte er …
    „Sie hat noch kurz das Bewusstsein wiedererlangt.“
    Die Worte der Frau gaben Jack den Rest. Seine Knie gaben nach, und er ließ sich auf einen der Krankenhausstühle fallen. Dabei wollte er lieber stehen, denn indem er sich setzte, vermittelte er den Eindruck, er wolle reden. Dabei sehnte er sich vielmehr danach, die Stiefel auszuziehen und sich einen Whisky einzuschenken.
    Als er aufsah und dabei den Kopf zu schnell bewegte, tanzten Lichter vor seinen Augen. Für einen kurzen Augenblick schien er blasse Gesichter wahrzunehmen, ein Beerdigungsinstitut, die Fragen nach dem Blumenschmuck und der Kleidung für die Verstorbene.
    „Sie hat noch zu mir gesprochen, bevor … bevor sie gestorben ist.“ Die vollen roten Lippen der Frau zitterten leicht. „Ich bin Madison Tyler.“ Sie nahm das Baby auf den anderen Arm und setzte sich neben Jack. „Meine Freunde nennen mich Maddy.“
    Er schluckte. „Sie war bei Bewusstsein. Was hat sie gesagt?“
    Ganz sicher nichts über ihn. Nach dem Tod ihrer Eltern war Dahlia am Boden zerstört gewesen. Nicht einmal seine Frau hatte ihr mit ihrer Geduld und Unterstützung helfen können. An jenem letzten Abend hatte Dahlia ihn angeschrien, sie wolle nichts mehr mit ihrem Bruder, seinen albernen Grundsätzen und Leadeebrook zu tun haben. Zu Sues Begräbnis war sie zurückgekommen, doch da war Jack zu sehr in seinem Schmerz gefangen gewesen, um mit ihr zu reden. Im Lauf der Jahre hatte er zu Weihnachten Karten von ihr bekommen, aber immer ohne Absenderadresse.
    Er ballte die Fäuste.
    Wieso hatte er nicht seinen Stolz vergessen können und versucht, sie aufzuspüren? Er hätte sie schützen können, wenn es ihm gelungen wäre, sie zur Rückkehr auf die Ranch zu bewegen.
    Das Baby bewegte sich im Schlaf, und Jack betrachtete das friedliche Gesicht. Dunkel zeichneten sich die Wimpern auf den runden kleinen Wangen ab. Ein neues kleines Leben voller Hoffnung.
    Er riss sich zusammen und stand auf. „Wir können uns bei der Beerdigung noch unterhalten, Miss …“
    „Maddy.“
    Er zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche. „Ich kümmere mich um die Todesanzeigen. Falls etwas ist, können Sie mich jederzeit unter dieser Nummer erreichen.“
    Sie stand ebenfalls auf und suchte Blickkontakt zu ihm. „Ich muss mit Ihnen sprechen, Jack. Und zwar jetzt.“ Flüchtig sah sie zu dem Baby. „Ich wusste nicht, dass … Also, Dahlia hatte sie vorher nie erwähnt.“
    Als er ihr in die Augen sah, kam ihm ihr Blick fast flehend vor, als suche sie nach einer Erklärung. Sie wirkte zwar sympathisch und schien aufrichtig zu trauern, aber was immer Dahlia ihr auch gesagt hatte: Jack würde sich nicht vor einer Fremden rechtfertigen.
    Er brach den Blickkontakt ab und wedelte mit der Visitenkarte. „Ich muss jetzt wirklich gehen.“
    „Sie hat gesagt, dass sie Sie liebt.“ Sie trat einen Schritt näher. „Dass sie Ihnen vergibt.“
    Er hatte sich gerade vorgebeugt, um die Karte auf den Stuhl zu legen. Mitten in der Bewegung erstarrte er, kniff die Augen zusammen und kämpfte gegen den dröhnenden Pulsschlag in seinen Ohren. Wenn diese entsetzliche Woche doch schon vorüber wäre und er wieder nach Hause könnte! Zurück auf sein Land, das ihm niemand wegreißen konnte.
    Ganz langsam richtete er sich wieder auf und hob das Kinn. Wieder bewegte das Baby sich und fing an, leise zu jammern. Die kleinen Laute rührten Jack, und gleichzeitig wollte er sich am liebsten Stöpsel in die Ohren stecken und verschwinden. Wenn er jetzt ein Baby weinen hörte, würde er die Fassung verlieren.
    Er atmete tief aus und steckte die

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