Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
großes Stück Küchenrolle ab und säuberte Kind und Kleidung notdürftig. „Ich hätte nur die Spuren rechtzeitig vor Ihrem Eintreffen beseitigt, um gut dazustehen.“
Sie wischte Molly den Mund ab, bis die lautstark zu protestieren begann. Da legte sie das Stück Küchenrolle vor Molly hin und zog es rasch weg, als das Kind danach griff. „Fort!“, rief sie lachend dazu, bevor sie das Ganze wiederholte.
Nicholas beneidete Gail um deren Zwanglosigkeit im Umgang mit Molly. Gleichzeitig verfluchte er sich im Stillen für seine eigene Inkompetenz. „Seien Sie vorsichtig“, sagte er, als Gail Molly aus dem Kinderstuhl hob, „sonst haben Sie das Eis auch noch an Ihren Sachen.“
„Oh, kein Problem. Ich bin da nicht empfindlich.“
Das stimmte. Nicholas war solche Frauen nur nicht gewohnt. Er folgte ihr die Treppe hinauf und ließ dabei den Blick über ihren jeansbedeckten Po und die Oberschenkel wandern. Sehr athletisch, aber doch weiblich. Es musste ein Genuss sein, wenn diese Beine sich um die Hüften eines Mannes schlangen …
Mein Gott, was denke ich da? Das war Mollys Kindermädchen und außerdem eigentlich gar nicht sein Typ. Es lag vermutlich daran, dass er schon ewig nicht mehr mit einer Frau geschlafen hatte. Durch Mollys plötzliches Erscheinen kamen seine sexuellen Bedürfnisse in jüngster Zeit zu kurz.
Inzwischen ließ Gail im Bad das Wasser einlaufen. Nicholas räusperte sich, bevor er sie nach dem Volleyballspiel fragte.
„Es lief wie immer. Wir haben gewonnen.“ Sie sah ihn herausfordernd an.
„Natürlich. Heißt das, Sie verlieren nie?“
„Mit nie und immer sollte man vorsichtig umgehen. Aber wir sind seit drei Jahren ungeschlagen. Es ist ein Mixed-Team, und unsere Männer treiben uns schon an, wenn wir Frauen schwächeln.“
„Gibt es unter den Männern einen, der Ihnen etwas bedeutet?“
„Eigentlich alle.“ Sie setzte Molly vorsichtig in die Wanne. „Aber für die bin ich einfach eine Mitspielerin.“
„So kurzsichtig können die doch gar nicht sein“, entfuhr es ihm.
Sie lächelte ihn an. „Danke für das Kompliment. Und was ist mit Ihnen? Bedeutet Ihnen jemand etwas?“
„Meine Zukunft gehört ganz allein Molly“, gab er zurück, während er voller Bitterkeit an Mollys Mutter dachte.
„Das ist mir schon klar. Aber gibt es eine Frau, die Ihnen mehr als andere bedeutet?“
„Ich ziehe überschaubare Beziehungen vor und sage das auch von Anfang an, damit erst gar keine falschen Vorstellungen aufkommen.“
Gail schnaubte etwas ungläubig, während sie Molly einseifte.
„Sie glauben mir nicht.“ Eine Spur Verärgerung klang durch. „Aber ich liebe klare Absprachen, wenn ich mit einer Frau zusammen bin. Das vermeidet Missverständnisse.“
„Das vielleicht schon. Aber Hoffnungen kann es nicht unterdrücken.“
„Hoffnungen worauf?“
„Dass Sie sich unsterblich in so eine Frau verlieben.“
„Danke nein, das hatte ich schon einmal. Die Wirklichkeit ist anders als das Kino, sie kennt kein Happy End.“
Gail kniff die Augen zusammen. Ohne eine weitere Erwiderung hob sie Molly aus der Wanne und wickelte sie in ein Handtuch. Dann drückte sie ihm das Kind in die Arme. „Ich weiß nicht“, sagte sie nachdenklich, „aber mir kommt es vor, als hielten Sie da ein sehr glückliches Ende in den Armen.“
Nicholas blickte in die großen Kinderaugen seiner zappelnden Tochter. Es versetzte ihm einen Stich, als er sich wieder einmal seiner Liebe für das Kind bewusst wurde. „Sie haben recht“, sagte er.
Einige Tage später betrat Gail die Küche, als Nicholas sich gerade eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank holte. Er war müde und vollkommen ausgelaugt.
Ihr Lächeln löste seine Anspannung ein wenig.
„Hallo“, sagte sie, „gut, dass ich Sie treffe. Obwohl ich Sie natürlich nicht gern gleich beim Nachhausekommen überfalle.“
Es war also nichts mit Erholung. „Gibt es Probleme?“
„Nein. Ich möchte nur ein Foto von Ihnen.“
„Wozu das denn?“
„Ich würde es gern in Mollys Zimmer aufhängen. Sie sind den ganzen Tag unterwegs, da wäre es nicht schlecht, wenn Molly Sie wenigstens so vor Augen hat.“
Er zuckte mit den Schultern. „Kein Problem.“
„Außerdem hätte ich gern, dass Sie ihr etwas auf Band sprechen.“
„Wofür soll das gut sein?“
„Ganz einfach.“ Sie trat näher an ihn heran und hielt ihm einen Rahmen hin. „Das habe ich heute besorgt. Es ist ein Fotorahmen mit Aufnahmefunktion. Ich werde Ihr Bild
Weitere Kostenlose Bücher