Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Zeit aus dem Handtuch geschält, aber leider … „Geht es wieder?“, fragte er rasch.
Ihr Kopf fuhr hoch. Panisch überprüfte sie den Sitz ihres Handtuchs. „Mr … Mr Barone!“, stieß sie dabei hervor.
„Nicholas“, erinnerte er sie.
Allmählich gewann sie ihre Fassung zurück. „Nichts passiert. Ich bin nur ausgerutscht, als ich aus der Dusche stieg.“
„Es klang aber heftig. So, als hätten Sie sich ernsthaft verletzt. Sind Sie sicher, dass Sie sich nichts getan haben?“
„Vollkommen. Es war nett, dass Sie gekommen sind, aber überflüssig. Ein paar blaue Flecken, mehr nicht.“
Er betrachtete sie skeptisch.
„Es ist wirklich halb so schlimm. Bitte lassen Sie mich jetzt allein.“
„Erst helfe ich Ihnen.“ Er machte einen Schritt auf sie zu und legte seine Hände auf ihre Arme. Fasziniert blickte er sie an, als Gail errötete. Steht ihr gar nicht schlecht, dachte er. Unwillkürlich wanderte sein Blick tiefer.
„Mr Barone …“
„Nicholas!“, verbesserte er sie.
„Nicholas! An dem Sturz sterbe ich bestimmt nicht, aber unter Umständen an der Peinlichkeit dieser Situation, wenn Sie jetzt nicht gehen.“
Lächelnd gab er sie wieder frei. „Ich habe noch nie gesehen, wie jemand von Kopf bis Fuß errötet“, sagte er.
Ein abweisender Zug trat um Gails Mund. „Ein Gentleman würde das nicht aussprechen!“, wies sie ihn zurecht.
Er lachte glucksend. „Man kann nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Gentleman sein“, erwiderte er. „Sie glauben gar nicht, wie langweilig das Gentleman-Dasein mitunter ist.“
Gail drückte sich eilig an ihm vorbei. „Da muss ich Ihnen widersprechen. Taktgefühl und gute Manieren sind etwas ausgesprochen Angenehmes“, sagte sie vorwurfsvoll.
„Ein kluger Mann lebt nach seinen eigenen Regeln.“
Gail knirschte innerlich mit den Zähnen. In ihrem Aufzug wollte sie ihn schnell loswerden. „Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt, darüber zu diskutieren. Danke für Ihre Bemühungen. Gute Nacht.“
Einen Augenblick lang, während sein Blick noch auf den vom Handtuch verborgenen Rundungen ruhte, lag ihm eine Antwort auf der Zunge. Sie haben dem Guck-guck-Spiel eine ganz neue Bedeutung gegeben, hätte er gern gesagt. Doch er schluckte die Bemerkung hinunter.
Gail verbrachte eine unruhige Nacht. Der peinliche Gedanke, wie sie Nicholas Barone halb nackt gegenübergestanden hatte, ließ ihr keine Ruhe. Es gab Grenzen und ein Recht auf ein Privatleben. Andererseits war er ja zunächst wirklich aus Besorgnis gekommen. Trotzdem.
Molly brachte sie früh genug auf andere Gedanken und hielt sie den Tag über pausenlos auf Trab. Als Nicholas Barone um Punkt sechs Uhr nach Hause kam, lief sie gerade mit dem Kind auf dem Arm durchs Foyer.
Nicholas ging auf seine Tochter zu. Sofort verkrallte sich Molly in Gails Haar. Es war ihre Art, Halt zu suchen.
„Da ist dein Daddy“, sagte Gail zu Molly, wobei sie sich Mühe gab, ihre eigene Aufregung über sein Erscheinen zu verbergen. Eine angenehme Aufregung, wie sie zu ihrer Überraschung feststellte.
Der Griff in ihren Haaren wurde stärker. Ein klares Zeichen für Anspannung. Gleichzeitig wanderte der Daumen der freien Hand in den Mund, der Blick nahm einen Ausdruck an, als käme ein Monster auf sie zu.
„Hallo, meine Süße“, sagte Nicholas lockend, „wie war dein Tag heute?“
Eine weitere Drehung der Hand im Haar.
„Was macht sie da?“, fragte Nicholas mit zusammengekniffenen Augen.
„Das ist ihre Art, Sicherheit zu finden. Manche Kinder klammern sich an Kissen oder Stofftiere, Molly an mein Haar.“
„Es sieht aus, als würde sie es Ihnen gleich ausreißen“, meinte er missbilligend. Er machte Anstalten, nach Mollys Hand zu greifen, um den Griff zu lockern.
Der Hauch seines Aftershaves lenkte Gails Aufmerksamkeit einen Moment lang ab. Ihr Blick haftete an seinem Mund, und sie fragte sich plötzlich, wie er wohl küsste. Er ist bestimmt ein hinreißender Liebhaber, dachte sie.
Molly zog schmerzhaft an ihrem Haar.
Nicholas’ Finger streifte ihre Haut, während er Mollys Hand ergriff.
Das Kind riss die Augen auf und stieß einen durchdringenden Protestschrei aus.
Gail zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. „Lassen Sie ihr mein Haar. Ich mag es sowieso nicht sonderlich.“
Unzufrieden zog Nicholas seine Hand zurück. „Sie scheint immer zu weinen, wenn ich auftauche“, meinte er gekränkt.
Sie biss sich auf die Lippen. Im Grunde hatte er recht. „Es liegt vielleicht eher an der
Weitere Kostenlose Bücher