Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
sonst nicht so lange. Hoffentlich keine Grippe, die geht nämlich gerade um.“
„Nein“, gab er kopfschüttelnd zurück, „aber ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht.“
„Danke.“ Er nahm einen Schluck, dann fiel ihm die ungewöhnliche Stille im Haus auf. „Wo ist Molly?“, erkundigte er sich.
„Bei Ihrer Mutter. Gail sagte, sie müsse sich den Tag freinehmen, und hat bei Ihrer Mutter angerufen, um Molly dort vorbeizubringen.“
Nicholas stellte seine Tasse wieder ab. „Hat Gail gesagt, wo sie hingeht?“
„Nein.“
„Auch nicht, wann sie wieder nach Hause kommt?“ Das ohnehin flaue Gefühl in seinem Magen verstärkte sich.
„Nein, sie sagte nur, sie wolle einen kleinen Ausflug mit dem Auto machen. Das Wetter ist ja schön, kein Schnee mehr auf den Straßen.“
Nicholas murmelte etwas Unverständliches und ging dann mit seinem Kaffee ins Wohnzimmer. Er fragte sich, ob Gail mit Jonathan unterwegs war. Nein, sicher nicht – das wurde ihm klar. So wie er auch wusste, dass sein Verhalten unmöglich gewesen war. Sie hatte nicht gelogen, als sie ihm erklärte, weshalb Jonathan sie in den Arm genommen hatte.
Sie hatte auch recht damit, dass es keinen Grund gab, ihr nicht zu vertrauen. Doch diese Einsicht nützte ihm im Augenblick gar nichts. Denn er erinnerte sich genau an den Moment, als sie sich hinter dieser Mauer versteckt und ihn ausgeschlossen hatte. Geschah ihm recht. Und nun?
Er trank noch zwei weitere Tassen Kaffee und spielte mit dem Gedanken, seine Mutter anzurufen und zu fragen, ob sie vielleicht wusste, wohin Gail fahren wollte.
Das Telefon klingelte in dem Moment, als er nach dem Hörer griff. Er nahm ab. „Hallo?“
„Hier ist das Boston Community Hospital. Ich hätte gern Mr Nicholas Barone gesprochen.“
Er zuckte alarmiert zusammen. „Ich bin Nicholas Barone.“
„Wir haben Ihren Namen als Kontaktperson in Notfällen gefunden. Es handelt sich um Gail Fenton. In ihren Sachen fand sich ein entsprechender Hinweis.“
Seine Kaffeetasse fiel zu Boden und zersprang. „Gail? Was ist passiert?“
„Sie hatte einen Autounfall und wurde bewusstlos hier eingeliefert. Wir haben versucht, ihren Bruder zu erreichen, aber es ist uns noch nicht gelungen.“
„Ich komme sofort!“, rief er in den Hörer und legte sofort auf.
Als er hektisch den Wartesaal der Notaufnahme durchquerte, wünschte er, man hätte Gail ins Boston General Hospital eingeliefert. Dort verfügte nämlich seine Schwester Rita über Beziehungen zu einigen Ärzten und dem Personal. Hier dagegen gab es keine Vorzugsbehandlung, er musste warten wie alle anderen auch.
Kalter Schweiß brach ihm aus. Er wollte Gail nicht verlieren, unter keinen Umständen, an nichts und niemanden. Sie war, wie er plötzlich erkannte, im Laufe dieser Woche zum Mittelpunkt seines Denkens und Fühlens, ja, seines Lebens geworden.
Endlich, nach einer weiteren unerquicklichen Auseinandersetzung mit der unfreundlichen Empfangsschwester, marschierte er einfach ohne Erlaubnis den Gang entlang und trat nach einem kurzen Klopfen unaufgefordert ins Behandlungszimmer.
Ein Arzt und eine Schwester standen über Gail gebeugt und fuhren bei seinem Eintritt hoch.
„Ich bin die Kontaktperson für Gail Fenton.“
Gail setzte sich im Bett auf. „Nicholas?“, stieß sie überrascht hervor.
„Sachte, Miss Fenton, bitte lassen Sie Ihren Kopf unten“, sagte der Arzt. „Sie brauchen jetzt erst einmal ein paar Stunden Ruhe.“
Gails Pulsschlag raste. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er gleich zerspringen. Träumte sie, oder stand dort tatsächlich Nicholas?
Inzwischen erklärte der Arzt, dass Gail sich wohl eine Gehirnerschütterung zugezogen habe und dass man jetzt noch sichergehen wolle, dass es keine inneren Blutungen im Hirn gebe. Bis die Röntgenaufnahmen ausgewertet seien, müsse Gail auf jeden Fall hierbleiben, danach würde man weitersehen. „Denken Sie daran, Ruhe!“, sagte er zu Nicholas, bevor er und die Schwester das Zimmer verließen.
Gail hatte die Augen geschlossen. Er nahm ihre Hand. „Was ist passiert?“, fragte er leise.
Seine Berührung brachte alles wieder zurück. Sie war weggefahren, um ihre Gefühle für ihn irgendwie hinter sich zu lassen, aber es hatte nicht funktioniert. „Ein Typ mit einem Jeep ist bei Rot über die Kreuzung gefahren. Ihm ist nichts passiert. Die Ärzte sagen, ich hatte Glück. Aber mein Auto ist nur noch Schrott.“
„Das ist unwichtig. Hauptsache, dir geht es gut.“
„Es wird schon
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