Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)

nicht mehr zurückhalten.“
    Gail beugte sich zu Molly und gab ihr einen Kuss. „Findest du, es ist Zeit für Torte?“, fragte sie.
    Die Antwort war unverständlich und doch eindeutig positiv.
    „Dir ist schon klar, was das für Folgen für dein Kleid haben kann, oder?“, wandte Gail sich wieder an Gina.
    „Kein Problem, ich bin bestens ausgerüstet.“
    Unter dem Beifall und zahlreichen Ratschlägen der Gäste setzte das Brautpaar dann das Messer am dreistöckigen Meisterwerk an und schnitt das erste Stück heraus, das sie sich gegenseitig fütterten. Bevor sie schließlich Platz für die Nachrückenden machten, küsste Nicholas Gail noch einmal ausgiebig unter dem Beifall und aufmunternden Pfiffen der Gäste.
    Einige Stunden später lag Gail nackt in den Armen ihres Ehemannes in der luxuriösen Honeymoon-Suite. Es fühlte sich gut an, und sie war erleichtert, dem Trubel entkommen zu sein. Am liebsten hätte sie im Augenblick wie eine Katze zufrieden geschnurrt.
    Nicholas zog sie auf sich und fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. „Du weißt schon, dass wir die Liste noch nicht durchgearbeitet haben“, meinte er.
    Sie erwiderte seinen Kuss nur kurz und richtete sich auf. „Ah ja? Und hast du einen bestimmten Punkt im Sinn?“, fragte sie ihn.
    „Eigentlich schon“, entgegnete er. „Wir brauchen dazu Baronessa-Eis, meinen Mund und deine …“
    Er kam nicht weiter, weil sie sich inzwischen auf ihn gesetzt hatte.
    „Also gut, morgen dann“, murmelte er, „wir schaffen die Liste schon noch.“
    „Und danach? Was wird dann?“
    „Dann machen wir eine neue“, gab er zurück und streichelte sie. „Mia moglie. Il mio cuore.“
    Der warme Klang der fremden Worte fühlte sich gut an, es war eigentlich fast gleichgültig, was die Worte bedeuteten. Aber doch nur fast. „Übersetzung bitte?“, forderte sie.
    Nicholas nahm ihre Hand und legte sie auf sein Herz. „Meine Frau. Mein Herz.“
    Sie biss sich auf die Lippen, um nicht schon wieder eine Glücksträne zu vergießen. „Ich habe geübt“, sagte sie schließlich heiser. „ L’amore per sempre. Ich hoffe, ich habe es richtig ausgesprochen.“
    Sein Blick spiegelte die Leidenschaft des Augenblicks wider und das vor ihnen liegende Glück. „Ich werde dich auch immer lieben“, flüsterte er, und Gail wusste, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden hatte.
    – ENDE –



Heiße Stunden in Mendocino

1. KAPITEL
    „Möchtest du’s mal bei mir probieren?“, fragte eine gebräunte Blondine Justin McColey am Eingang des Clementine’s, wo ziemliches Gedränge herrschte. Als er sie erstaunt ansah, kicherte sie. „Ob dein Schlüssel passt.“ Sie strich ihm über den Bauch. „Na ja, zumindest für den Anfang. Deine Bauchmuskeln sind übrigens nicht schlecht.“
    Justin sollte ausprobieren, ob sein Schlüssel in das Schloss passte, das im Dekolleté der Blondine baumelte.
    „Ich komme später auf dich zurück“, antwortete er der willigen Blonden. Er selbst war erstaunlich unwillig. Die Tanzklubs im Jachthafen waren nicht seine Szene. Andererseits passte es gar nicht zu ihm, eine Frau abzuweisen, die ihm ein eindeutiges Angebot machte.
    „Erklär mir noch mal, was ich hier soll!“, rief er seinem Freund Nolan Baylor über den Partylärm hinweg zu. Das Clementine’s war ein beliebter Nachtklub, und auf der Tanzfläche tummelten sich junge Singles aus San Francisco. Heute Abend wurde eine Schlüsselparty zu wohltätigen Zwecken veranstaltet.
    „Siehst du die da drüben?“ Nolan stieß Justin mit dem Ellbogen an und nickte zu einer Chinesin. „ Deshalb bist du hier. Wegen der heißen Bräute.“
    Justin stieß einen leisen Pfiff aus. „Nein, deshalb bist du hier. Aber hattest du nicht eine ganz bestimmte heiße Braut im Auge?“
    „Wer verbietet mir, mich umzusehen?“, fragte Nolan.
    „Mikki, wenn sie dich erwischt“, sagte Justin lachend.
    Nolan grinste. Um seine Exfrau Mikki Corelli wiederzusehen, hatte er dem Baufonds der Wohltätigkeitsorganisation ein kleines Vermögen gespendet und diese Schlüsselparty angeregt. Und natürlich hatte er dafür gesorgt, dass sein Schlüssel in Mikkis Schloss passte.
    Justin würde sich jetzt lieber zu Hause bei einem Bier das Spiel der Giants gegen die Mariners ansehen, aber wenn ein Freund Hilfe benötigte …
    „Ich brauche dich nachher als Bodyguard“, sagte Nolan.
    „Ich werde einen Teufel tun, mich zwischen dich und Mikki zu stellen.“ Nolan und Mikki waren seit dem Studium verheiratet, und nun