Baccara Extra Band 5
hör mit dem Theater auf“, fuhr er sie barsch an. „Ich habe dich durchschaut.“
„Wenn du bitte mal einen Moment still sein und mir zuhören würdest, dann könnte ich dir erklären …“
„Die Stimme eines Engels und eine Schönheit, die jeden Mann aus den Stiefeln haut – ich hielt mich für zu erfahren, um darauf hereinzufallen.“
„Jethro, hör auf, mich anzusehen, als sei ich eine Schwerverbrecherin. Mein Vorschlag ist rein geschäftlich“, redete sie mit erhobener Stimme auf ihn ein.
Celia presste die Handflächen gegen seine Brust, spürte seine starken Arme um ihre Taille, roch seinen betörenden Duft. Sie stellte sich vor, wie es wohl wäre, sich einfach gegen seine breite Brust sinken zu lassen und ihn zu küssen …
„Ich brauche einen Ehemann, und zwar für drei Monate. Eine zeitlich begrenzte Ehe, vertraglich geregelt. Das ist alles.“
„Das ist alles?“, echote er spöttisch.
„Ich bezahle auch dafür, und zwar gut. Davon könntest du dir ein neues Boot leisten.“
„Lass das mal meine Sorge sein. Du weißt nicht das Geringste über mich und bittest mich, dich zu heiraten? Ich nehme zurück, was ich über deine Intelligenz gesagt habe.“
Celia musterte ihn eindringlich. Unter seinem zur Schau getragenen Zorn verbarg sich noch ein anderes Gefühl: Enttäuschung. Als hätte sie ihn in einer wichtigen Angelegenheit im Stich gelassen. „Ich weiß eine ganze Menge über dich“, widersprach sie. „Du bist mutig – immerhin hast du deinen Freund gerettet. Du bist ein Abenteurer mit genügend Mumm in den Knochen, den gefährlichsten Berg der Welt zu bezwingen. Du hast Klasse. Und du bist ein Gentleman.“ Abrupt befreite sie sich aus seiner Umarmung. „Ich fange das alles ganz falsch an!“
„Endlich hast du begriffen. Warum drei Monate, Celia? Und woher willst du das Geld nehmen, um mich zu bezahlen? Hast du vor, eine Bank auszurauben?“
Der Wind wehte ihr eine Haarsträhne ins Gesicht. Sie strich sie geistesabwesend zurück und sagte mit fester Stimme: „Mein Vater ist ein reicher Mann. Und ich habe vor zwei Jahren den Treuhandfonds meiner Mutter geerbt. Ich biete dir sechzigtausend Dollar.“ Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als sie die Summe nannte.
„Warum arbeitest du dann für die Küstenwache? Das hast du doch gar nicht nötig, wenn du so reich bist.“
„An diese Heirat sind verschiedene Bedingungen geknüpft“, sagte sie steif. „Zum Beispiel die strikte Wahrung der Privatsphäre beider Parteien.“
„Wie lauten die weiteren Bedingungen?“
Mit einer Stimme so rau wie Schmirgelpapier zählte sie auf: „Kein Sex. Kein Kontakt nach der Trennung – du verschwindest für immer aus meinem Leben. Das wirst du mir schriftlich geben.“
„Wie charmant.“
„Es handelt sich um ein geschäftliches Abkommen und nicht um die Romanze des Jahres.“
„Schon kapiert – schließlich bin ich nicht völlig debil. Eines muss ich aber sagen: Meine Dankbarkeit geht nicht so weit, dich zu heiraten.“ Er fuhr mit den Fingern durch ihr Haar. „Kein Sex?“, wiederholte er neckend. „Bist du da ganz sicher?“
Celia schüttelte seine Hand ab. „Allerdings!“
„Meine Antwort lautet Nein.“
„Aber …“
„Dein Geld interessiert mich nicht. Ich bin nicht käuflich.“
Er meinte es ernst, das spürte sie. Seine verächtliche Miene traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Himmel, warum hatte sie nicht einfach den Mund gehalten?
Abrupt fuhr sie herum und stolperte den Abhang hinunter. Tränen trübten ihren Blick. Was war sie nur für ein Dummkopf! Wieder einmal hatte sie gehandelt, ohne vorher nachzudenken, eine Eigenschaft, die ihr Vater immer an ihr kritisierte. Lernte sie denn nie dazu?
Dicht hinter sich hörte sie Jethros Schritte. „Celia – verdammt, nicht so schnell, sonst brichst du dir noch den Hals!“
Und da passierte es. Sie blieb mit dem Schuh hinter einer Felskante hängen und prallte hart zu Boden, die Arme weit vorgestreckt, um den Sturz zu dämpfen. Dabei schrammte sie mit dem Gesicht über eine schroffe Felsspitze. Sie schrie laut auf vor Schmerz, und heiße Tränen der Scham strömten ihr über die Wangen.
In Sekundenschnelle beugte sich Jethro über sie und half ihr auf die Beine. „Bist du verletzt?“
Celia hörte den besorgten Unterton in seiner Stimme. Sie schmiegte das Gesicht an seine Brust und schluchzte: „Er wird sterben … begreifst du denn nicht? Er stirbt – und deshalb müssen wir heiraten.“
„Wer
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