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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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Während des Gesprächs (von Amys Management war niemand anwesend), das nach Eliscus Worten »gar nicht mal so schlecht verlief«, fielen Amys Augen immer wieder zu und gingen »gar nicht so oft wieder auf.« Amy erzählte ihr, sie wollte irgendwann einen Schönheitssalon aufmachen und Hausfrau sein, weil sie »das Putzen befreien würde«. Irgendwann stürzte dann der Tourmanager in die Garderobe und drängelte, sie müsste jetzt auf die Bühne, doch Amy
wollte lieber sitzen bleiben und weitere Fragen beantworten. Der Tourmanager sagte sanft, aber bestimmt, dass es jetzt »wirklich Zeit sei«, woraufhin Amy ihn anschrie, dass »sie nicht auf diese Scheißbühne gehen wolle«.
    Am Ende trat sie dann natürlich doch auf.
    »Und es war sensationell«, schrieb Eliscu, »Amy Winehouse war die Einzige, die auf der Bühne den Tod zeigte, ihn durchscheinen ließ.«
     
    Nachdem Amy am 2. November den »MTV Artist’s Choice Award« verliehen bekommen hatte, einen der bedeutendsten Preise der Musikbranche, veröffentlichte Island Records eine »Deluxe Edition« von »Back to Black« und eine DVD mit dem Titel »I Told You I Was Trouble: Live in London«, die unter anderem (eines der seltenen längeren) Interviews mit Amy, Darcus Beese von Island Records und Mitch Winehouse enthielt, der in seinem Taxi durch die Gegend fuhr. Außerdem war der Mitschnitt eines hervorragenden Konzerts in »Shepherd’s Bush« darauf, der bereits Anfang des Jahres stattgefunden hatte.
    Es kamen daraufhin erstaunlicherweise rasch Gerüchte auf, wonach Amy begonnen hätte, »konzentriert an ihrem dritten Album zu arbeiten«.
    Aber das war schon mehr als unwahrscheinlich. Denn am 9. November 2007 wurde Blake von der Londoner Polizei festgenommen und kam nach einer kurzen Anhörung direkt ins Untersuchungsgefängnis. Die »Daily Mirror«-Reporter hatten gute Arbeit geleistet. Das Gericht lehnte eine Freilassung auf Kaution ab. Und Amy war außer sich. Denn jetzt war Blake plötzlich wirklich unerreichbar für sie geworden. In hilfloser Panik stürzte sie sich daher einmal
mehr verzweifelt in einen Strudel aus Alkohol und Drogen. Und nun wurde es wirklich ernst.
    Plötzlich schienen alle aufzuwachen: ihre Eltern, ihr Management und sogar ihr Label. Plötzlich schien ihnen allen zu dämmern, dass sie wahrscheinlich zu Zeugen einer Chronik des angekündigten Todes wurden.

Kapitel VIII
▶ Wake up alone
    Zur Kur in die Karibik
     
     
    D er Weltstar genoss keinen Sonderstatus, im Gegenteil: Die Schließer im Pentonville-Gefängnis im Stadtteil London Borough of Islington bestanden darauf, dass Amy ihren imposanten Haarturm vor ihren Augen abnahm. Auch sie hatten Zeitung gelesen, wo nicht erst seit der Verhaftung von Blake ausführlich über das rauschhafte Leben der Sängerin berichtet wurde.
    Sogar Amys Tourmanager Thom Stone hatte den Journalisten einiges zu erzählen gehabt, direkt nach Amys Konzert in Birmingham am 14. November, dem Auftakt zu einer kurzen England-Tournee. Er hatte öffentlich in der Boulevardzeitung »Sun« verkündet, dass Ärzte Spuren von Heroin in seinem Körper gefunden hätten, da er im Tourbus Amys Rauchschwaden unfreiwillig hätte einatmen müssen.
    Und zu allem Überfluss war in der »Birmingham Mail« über das Konzert zu lesen gewesen, dass Amys Auftritt »im Chaos« geendet hatte. Für den Reporter Andy Colemann, einen bekennenden Amy-Fan, war es sogar der mit Abstand »traurigste Konzertabend seines Lebens«.
    Dabei hatte der Gig in Birmingham verheißungsvoll begonnen, zwar mit der üblichen halben Stunde Verspätung, aber Amy brachte ihre ersten drei, vier Songs kraftvoll
und gleichzeitig gefühlsbetont rüber, und ihre siebenköpfige Begleitband sowie ihre beiden Backgroundsänger, die Brüder Zalon und Heshima Thompson, die in der Vergangenheit schon so manches ihrer Konzerte gerettet hatten, schienen bereits auf einen pannenfreien Abend zuzusteuern – doch dann waren da noch die randvollen Gläser, die sich Amy eins nach dem anderen von einem Roadie reichen ließ.
    »Eine ganze Halle wurde Zeuge, wie sie sich innerhalb von nicht einmal 45 Minuten von einer Heldin in eine stammelnde, beinahe schon hilflose Person verwandelte«, erzählte Coleman. »Es war erschütternd mit anzusehen, dass sie sich plötzlich ganz woanders zu befinden schien.«
    Nach den Jahren ihrer exzessiven Trinkerei kam nun erschreckend deutlich auch Amys mittlerweile geringer gewordene »Alkoholtoleranz« ins Spiel. Sie schien schon nach

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