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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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inhalierte (was nicht folgenlos bleiben sollte). Für die britischen Boulevardzeitungen verbarg sich hinter dem Nutzernamen »1waytikt2tickletown« niemand anderes als Doherty selbst.
    Am 27. April 2008 brachte »News Of The World« dann ein Exklusiv-Interview mit Mitch Winehouse, das ans
Eingemachte ging: Denn Mitch erklärte öffentlich, dass die Entmündigung Amys »die einzige Möglichkeit wäre, seine Tochter davor zu bewahren, sich mit Drogen umzubringen«. Er erklärte, er prüfe alle möglichen Optionen, denn »es ist an der Zeit, jegliche Art von Druck anzuwenden, um dies zu erreichen. Ich habe (den Behörden) gesagt, dass sie eine Gefahr für sich selbst ist. Es gibt Hinweise auf Selbstverletzungen. Und sie ist eine Gefahr für andere, weil sie jemanden angegriffen hat.«
    Seiner Einschätzung, dass Doherty der denkbar falscheste Umgang für Amy war, wollte damals kaum jemand widersprechen.
    Mitch war offensichtlich mit seinen Nerven am Ende. Anders lässt sich sein dramatischer öffentlicher Hilferuf nicht erklären. Vielleicht hatte er auch das Schicksal von Amys amerikanischer Kollegin Britney Spears vor Augen: Deren Vater war im Februar 2008 von einem kalifornischen Gericht vorübergehend das Sorgerecht für die Sängerin übertragen worden, die unter ähnlich dramatischen Umständen abgestürzt war.
    Zur gleichen Zeit erreichte Amy die (gute) Nachricht von ihren drei Nominierungen bei den Ivor-Novello-Awards am 20. Mai 2008. In der Kategorie »Bestes Lied, Musik und Text« war sie sogar doppelt nominiert worden, sowohl für »Love Is A Losing Game«, als auch für »You Know I’m No Good«. Und dass man »Rehab« als einen der meistverkauften britischen Songs aller Zeiten nominiert hatte, war unvermeidlich gewesen. Amy gewann mit »Love Is A Losing Game«, aber sie kam einmal wieder zu spät und tauchte genau in dem Moment auf, als ihr Vater Mitch die Bühne entern musste, um den Award in ihrem
Namen entgegenzunehmen. Ihr Lächeln wirkte gequält. Denn zu diesem Zeitpunkt saß sie schon wieder in einer Achterbahn.
    An konzentriertes Arbeiten war nicht zu denken, denn ihre lange verheimlichte (oder verschwiegene) Liaison mit Pete Doherty zog einen Rattenschwanz von Schwierigkeiten nach sich: Bereits am 7. Mai 2008 berichtete der »Guardian«, Scotland Yard habe die Festnahme einer 24-jährigen Frau bestätigt. Ihr werde »Drogenbesitz« vorgeworfen, in Zusammenhang mit »Filmmaterial«, das der Polizei schon Ende Januar 2008 von »News International« übergeben worden sei.« Dabei handelte es sich um das Video, das wahrscheinlich Doherty aufgenommen hatte. Daraus konnte man schließen, dass die Affäre der beiden schon sehr viel früher angefangen hatte.
    Eine Woche später gab Amys Sprecher Chris Clifford Entwarnung:
    »Die Polizei hat bestätigt, dass alle Ermittlungen gegen Amy Winehouse eingestellt wurden. Die Untersuchung war in Verbindung mit einem Video eingeleitet worden, das die Behörden im Januar erhalten hatten. Sie ist vergangene Woche von der Polizei befragt und gegen Kaution ohne Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Die Akten wurden nun geschlossen, und es wird keine Anklage geben. Der Termin, zu dem Amy sich auf der Limehouse-Polizeiwache melden sollte, ist gestrichen, damit ist der Fall erledigt. Amy ist froh und erleichtert, sich jetzt wieder auf die Musik konzentrieren zu können. Besonders freut sie sich darauf, ihre Fans auf den großen Festivals in diesem Sommer wiederzusehen.«
    Doch in den folgenden Monaten sollte ihre Musikalität
immer mehr in den Hintergrund treten und der vorerst letzte leise Hoffnungsschimmer verblasste. Sie könnte ihr junges, angegriffenes Leben irgendwie doch nicht in den Griff kriegen.
    Jetzt sollte sie wieder ihren »Selbstmord auf Raten« in Angriff nehmen. Das nächste Protokoll ihrer Tragödie setzt am 30. Mai 2008 auf dem berühmten Felsen beim »Rio Lisboa Festival« ein: Amy ließ die 90 000 Fans zunächst lange warten, um danach gerade mal zwei Drittel ihres Sets zu singen. Ihre Stimme war eigentümlich heiser, und so erklärte sie der Menge, wie immer mit dem Herzen auf der Zunge:
    »Meine Stimme singt nicht richtig.«
    Am 16. Juni 2008 brach sie zuhause zusammen. Ein Schwächeanfall. Ihr Vater Mitch raste mit ihr ins Krankenhaus. Dort blieb sie zur Beobachtung und um weitere Tests durchzuführen.
    Am 22. Juni veröffentlichte der »Sunday Mirror« ein weiteres Interview mit Amys Vater. Mitch sagte:
    »Amy hat ein Lungenemphysem im

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