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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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Frühstadium. Wäre es noch einen Monat unbehandelt geblieben, dann hätte sie den Ärzten zufolge wie ein alter Mensch im Sessel gesessen, eine Maske vor dem Gesicht und um jeden Atemzug kämpfend. Das Rauchen, Zigaretten und Crack, hat ihre Lunge kaputtgemacht, die Lungenkapazität liegt bei 70 Prozent. Sie hat Knoten im Brustbereich und dunkle Flecken.«
    Zeitgleich meldete der »Daily Mirror«, Amy hätte mit einem Drogen-Ersatz-Programm begonnen, was jedoch weder bestätigt noch dementiert wurde – aber es war durchaus denkbar.

    Zwei Tage später wurde Amys Lungenproblem von ihrem Sprecher Clifford relativiert: Es wären lediglich »erste Anzeichen« für ein Emphysem gefunden worden, Amy leide keinesfalls an dieser schweren Lungenkrankheit. Mit etwas Ruhe und der richtigen Medikation könnte sie daher wie geplant sowohl beim Konzert anlässlich Nelson Mandelas Geburtstags als auch beim Glastonbury Festival auftreten.
    Trotz ihrer angegriffenen Gesundheit erschien Amy am 27. Juni 2008 dann auch beim Konzert zu Nelson Mandelas 90. Geburtstag im Hydepark. Auf manche Beobachter wirkte sie zerbrechlich, andere meinten, sie sähe seit langer Zeit wieder gesünder aus. Nach einem kurzen, druckvollen Set mit »Valerie« und »Rehab« kam sie gegen Ende der Show noch einmal auf die Bühne, um mit Jerry Dammers und dem Soweto Gospel Chor eine Version des Special-AKA-Hits »Free Nelson Mandela« vorzutragen. Amy trug ein schwarz-weißes Kleid und eine ganz besondere Haarspange – ein rot-weißes Herzchen mit der Aufschrift »Blake«. Viele (fast alle) wollten wenig später gehört haben, wie sie die Zeile des Refrains »Free Nelson, my Fella« in »Free Blakey, my Fella« geändert hatte. Allerdings wurde ihr überraschender Versuch, die Welt-öffentlichkeit auf Blakes Inhaftierung hinzuweisen, als geschmackloser Missbrauch des Geburtstagskonzerts für den Friedensnobelpreisträger gewertet.
    Beim Glastonbury Festival, zwei Tage später, konnte Amy nicht überzeugen. Vor allem der seriöse »Guardian« ließ kein gutes Haar an ihrem Auftritt vor dem Headliner Jay Z:
    »Amy Winehouse beschränkte sich hauptsächlich auf
die ›Back to Black‹-Klassiker, ließ jedoch Leuchtkraft oder Rhythmusgefühl vermissen. Der Rest ihres Auftritts, die Coverversionen von »A Message to You Rudy« und »Hey Little Rich Girl«, war nahezu auf Instrumentalstücke reduziert, da sie es ablehnte, ihr zutiefst beeindruckendes Talent einzusetzen – ihre Stimme.«
    Doch Amy wirkte heiter wie schon lange nicht mehr.
    »Ihr habt keine Ahnung wie froh ich bin, heute Abend hier zu sein. Ich glaube, sie sollten im Wörterbuch ein neues Wort für glücklich erfinden und ein Foto von mir danebendrucken«, rief sie dem Publikum zu, bevor sie von der Bühne ging.
    Die Fans waren verwirrt: War sie so glücklich, weil sie mit Doherty jetzt auch noch zusammenziehen, eine WG gründen wollte? Das hatten nämlich die Zeitungen gemeldet. Aber die Blätter hatten auch ihren Vater Mitch erneut zu Wort kommen lassen, der in seinen Interviews vor Wut über diese Beziehung schäumte.
    Auf den Festivals im irischen Oxegen und im schottischen Kinross am 12. und 13. Juli 2008 lenkte Amy jedoch urplötzlich wieder die Aufmerksamkeit auf ihre Trennung von Blake. Wie beim Desaster in Birmingham widmete sie ihm ihren Song »Wake up Alone«, allerdings brach sie nicht in Tränen aus, sondern lieferte solide Arbeit ab.
    Sie schien sich wieder für ihren Ehemann zu interessieren, der sich zu diesem Zeitpunkt vor dem Snaresbrook-Crown-Gerichtshof in East London für seine Straftaten verantworten musste. Während der Verhandlung wurde bekannt, dass Blake bereits am 6. Juni 2008 sein Schweigen endlich gebrochen hatte – kurz nach dem Zeitpunkt,
als die Knutschfotos von seiner Frau und Pete Doherty erstmals veröffentlicht worden waren.
    Am 21. Juli 2008 wurde Blake zu 27 Monaten Gefängnis verurteilt. Es war ein hartes Strafmaß, doch es wurde spekuliert, dass er schon in wenigen Monaten freikommen könnte, nachdem er bereits neun Monate Untersuchungshaft abgesessen hatte.
    Wer nicht zur Urteilsverkündung erschienen war, war Amy.
    Eine Woche später, am Abend des 28. Juli gegen 20.40 Uhr, wurde sie mit Blaulicht in die Notaufnahme des »University-College-Krankenhauses« gefahren. Ihr Sprecher sagte der Presse, sie leide an der Reaktion auf ein Medikament, das sie nicht vertragen hätte, und wäre vorsorglich zur Beobachtung in die Klinik gebracht worden. Die Ärzte

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