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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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verlor Amy kein einziges Wort. Der saß nach wie vor im Pentonville-Gefängnis ein.
    Das Schlimmste, den körperlichen Entzug, hatte sie ja bereits auf Mustique hinter sich gebracht. Doch mit diesem ersten und offensichtlich ernsthaften Versuch, von ihrer Drogen- und Alkoholsucht loszukommen, war eine Reise nach Los Angeles zu den Grammys in weite Ferne gerückt. Amy, die aber immer noch einen letzten Pfeil im Köcher zu haben schien, tauchte bereits am 5. Februar in einem überraschend stabilen Zustand in der amerikanischen Botschaft am Grosvenor Place auf, um ein Visum für die Reise nach Los Angeles zu beantragen. Wahrscheinlich hatten die behandelnden Ärzte einem entsprechenden Vorschlag der Plattenfirma zugestimmt und ihr
einen dreitägigen Sonderurlaub für die Preisverleihung gestattet – unter strengen Auflagen.
    Aber die US-Behörden verweigerten ihr zunächst ein Visum, denn auch in den USA las man Zeitungen, schaute Nachrichten und surfte im Internet. Der »Daily Telegraph« druckte am 7. Februar 2008 daher eine weitere Erklärung von Amys PR-Team:
    »Obwohl sie es bedauert, akzeptiert sie die Entscheidung und wird sich nun auf ihre Genesung konzentrieren. Amy wurde vom Botschaftspersonal freundlich und fair behandelt und dankt allen für ihre Unterstützung bei dem Versuch die Erteilung des Visums zu ermöglichen. Es wird sicher andere Gelegenheiten geben, und sie freut sich sehr darauf, Amerika in naher Zukunft zu besuchen.«
    Einen Tag später revidierte die US-Botschaft dann überraschend ihre ursprüngliche Entscheidung, nun war es allerdings Amy, die auf den anstrengenden Kurztrip verzichtete:
    »Wegen logistischer und terminlicher Schwierigkeiten wird Amy leider nicht an diesem Wochenende in die USA kommen, um bei den Grammys in Los Angeles aufzutreten«, lautete das Kommuniqué ihrer amerikanischen PR-Assistentin.
    In der Nacht der Preisverleihung dominierte Amy die Veranstaltung und wurde immer wieder live via Satellit aus den Londoner Riverside-Studios zu den »Grammys« dazugeschaltet. Sie erhielt jeweils einen Preis als »beste neue Künstlerin« und »beste Popsängerin« sowie für den »Song des Jahres« (»Rehab«), das »beste Pop-Gesangsalbum« und das »Album des Jahres« – und riss mit ihrer Band Millionen Fans vor den Fernsehern und
die Tausenden im »Staples Center« von Los Angeles von den Stühlen. Sie verkündete ihre Message »You Know I’m No Good«, sang »Rehab« und behielt dabei die Zeile »No, no, no« bei. Es war zwar nur eine kurze, jedoch atemberaubende Vorstellung, Amy erhielt standing ovations, und als die Kameras des amerikanischen Fernsehens über die Zuschauermenge schwenkten, sah man viele Augenpaare, die verdächtig glitzerten. Nach der Show wurde sie zurück in die Klinik gebracht und setzte dort ihre Therapie fort.
    Zehn Tage später konnte sich die Öffentlichkeit ein zweites Mal davon überzeugen, dass Amys Bemühungen, clean zu werden, offenbar Fortschritte machten. Für ihren Song »Valerie« war sie beim BRIT-Award im Londoner »Earl’s Court« in der Kategorie »Best British Single« gemeinsam mit Mark Ronson nominiert worden. Sie gingen an diesem Abend zwar leer aus, doch Amy lieferte mit originellen Live-Versionen von »Valerie« und »Love Is A Losing Game« erneut einen bemerkenswerten Auftritt ab.
    Das war schon mehr als ein Hoffnungsschimmer. Allgemein war man daher der Ansicht, dass Amy noch einmal die Kurve gekriegt haben könnte, auch weil das Trend-Magazin »I-D« inzwischen die Modefotos von ihr am Strand von Mustique veröffentlicht hatte, die Bryan Adams von ihr gemacht hatte. Dem »Evening Standard« war die Serie ebenfalls angeboten worden, doch der Fotochef soll eine Veröffentlichung mit den Worten abgelehnt haben, »Amy sehe ja aus wie ein Biafra-Kind«.
    Im März und April des Jahres 2008 begannen daher erneut Gerüchte hochzukochen, Amy hätte inzwischen mit der Arbeit an ihrem dritten Album begonnen. Der
»New Musical Express« hatte angeblich sogar schon in die ersten Demobänder hereingehört und konnte daher berichten, Amys neue Stücke wären »sehr düster«, und »viele Lieder kreisten um das Thema Tod«. Sie würde ihr drittes Album erneut mit Salaam Remi produzieren, angeblich auf den Bahamas. Doch die Sessions wurden plötzlich ohne Begründung abgesagt. Das hieß, dass mit einem dritten Amy-Winehouse-Album vor Mitte des Jahres 2009 nicht zu rechnen war.
    Gleichzeitig hatten Amy und Mark Ronson sich ins Rennen um den

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