back to past - zurueck zu dir
noch?“ Er schluckte hörbar und lenkte schnell ab. „Mit der Idee hätte ich dich nicht so überfallen dürfen. Ich meinte das wirklich nur rein freundschaftlich.“ Er leckte sich über die Lippe und Gabriels Augen beobachteten die Zungenspitze und den feuchten Glanz, der zurückblieb.
„Kein Problem, wenn du nicht kannst. Ich verstehe das“, fuhr Christian fort. „Und es ist in Ordnung, war nur so ein Einfall.“
„Nein“, beeilte sich Gabriel zu versichern. Er lehnte sich unbewusst vor. „Die Idee gefällt mir. Sogar sehr gut. Ich wollte nur nicht, dass du denkst, dass wir beide – dass mehr dahintersteckt, wenn ich zusage.“
„Denke ich nicht“, fiel Christian ein. Sein Lächeln erstarb, bevor es die Augen erreichte, und er fuhr hastig fort: „Du glaubst, dass du Luca den einen oder anderen Tipp geben könntest?“
„Bestimmt sogar.“ Gabriel lehnte sich zurück und kniff die Augen zusammen. „Am Wochenende hat die Praxis geschlossen. Ich hätte keine Probleme damit, mir den Jungen mal anzusehen. Viele Beschwerden lassen sich mit wenigen, gezielten Übungen aus der Welt schaffen.“ Er überlegte einen Augenblick. „Da gibt es auch einen Kollegen, Simon, der – wenn ich das recht zusammenbringe – eine Vorliebe für Volleyball besitzt. Vielleicht würde es ihm liegen, etwas in die Wege zu leiten.“
Christian verzog kurz den Mundwinkel. „Ich bin nicht sicher, ob Mannschaftssport eine Hilfe ist. Nicht jeder ist dafür geschaffen.“ Er lächelte ernst. „Was die Kids am wenigsten brauchen, ist ein Erwachsener, der sie herumkommandiert.“ Er atmete aus. „Aber man weiß nie im Voraus, worauf oder auf wen sie anspringen.“ Sein Lächeln gewann einen ehrlichen Zug.
„Simon besitzt ein Händchen für den Umgang mit Leuten“, sagte Gabriel. „Egal, in welchem Alter die Patienten sind, sie fassen sofort Vertrauen.“
Christian neigte den Kopf seitwärts. „Und bei dir nicht?“
Gabriel lachte. „Ich bin selbstverständlich grandios. Und wo wir schon dabei sind – was tust du eigentlich, um fit zu bleiben?“
Nun war es Christian, der sich entspannt zurücklehnte. „Wusste ich doch, dass du nur zahlende Kundschaft suchst.“
„Es ist lediglich die Besorgnis deine Gesundheit betreffend, die mich fragen lässt“, scherzte Gabriel zurück.
„Ich laufe“, antwortete Christian. „Zweimal die Woche.“
Gabriel nickte, biss sich auf die Zunge, um den Vorschlag zu unterdrücken, sich zu einem Lauf zu verabreden. Nachdem er seine Haltung gerade erst deutlich gemacht hatte, käme ihm ein Vorschlag wie dieser unpassend vor.
Auch wenn der Blick, mit dem Christian ihn musterte, nein, an seinen Lippen hing, Gabriels Überzeugung ins Wanken brachte.
„Wo gibt es denn hier eine Gelegenheit zum Laufen?“, fragte er rasch, um auf neutralem Boden zu bleiben.
„Du hast sicher den Park gesehen. Und ein wenig außerhalb führt ein Pfad am Kanal entlang.“ Er brach ab, und Gabriel erkannte in dem anderen seine eigenen Gedanken wieder.
Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Gabriel spürte erneut Christians Blick auf seinem Mund, über seinen Hals gleiten, und er schluckte trocken.
Beide zuckten zusammen, als Stuhlbeine über den Boden schrammten.
„Hey Loverboys“, sagte eines der Mädchen. „Lasst euch nicht stören. Wir packen nur zusammen.“
Gabriel sprang auf. „Ich muss auch los.“ Er behielt seinen Blick auf Christian gerichtet, der noch ein paar Worte mit den Aufbrechenden wechselte, und ihm dann zunickte, wohlweislich zwei Schritte Abstand zwischen ihnen beibehielt. „Aber ich komme am Wochenende vorbei. Ihr habt doch geöffnet?“
Christian breitete die Arme aus. „Keine freien Tage, so lautet die Regel.“
„Verrückt.“
Gabriel lachte, spürte Christians Blick noch in seinem Rücken, als er sich längst außer Sichtweite befand. Zurückzukommen war nicht nur eine gute Idee, es war geradezu unvermeidlich gewesen.
*
Gabriels Besuche wurden rasch zur Gewohnheit. Er tauchte an Samstagen im Zentrum auf und bald befestigte Christian eine Notiz an der Pinnwand, die einen Termin festlegte und Interessierte zu Sportstunden einlud.
Mit Luca trainierte Gabriel regelmäßig, andere, die nach und nach dazukamen, gewann er fast immer für sich, suchte Übungen aus und beließ es bei einem kurzen und lässig durchgeführten Fitnessprogramm. Der Park, der wirklich nur wenige Schritte entfernt war, bot sich an, und bei Regen beschränkte er sich trotz Protesten auf
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