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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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gehofft wie befürchtet, die Frau könnte ihr Versprechen brechen und das Geldstück behalten.
    »Warum mussten unsere Eltern sterben?«, fragte sie übergangslos.
    Heaven senkte hilflos die Arme. Was sollte sie
darauf
antworten? »Ich weiß es nicht. Aber ich wünschte, ich hätte es verhindern können.«
    »Wirklich...?«
    »Natürlich!«
    »Bist du nicht böse?«
    »Manchmal bestimmt. Aber ich hoffe, nicht immer.« Während sie das sagte, war Heaven entschlossener denn je, für dieses Mädchen und ihren Bruder zu kämpfen. Die beiden hatten noch niemandem ein Leid zugefügt – und niemand durfte ihnen etwas antun!
    »Was... was habt ihr mit mir angetan – bis vorhin?«, ergriff wieder David das Wort. »Ich habe es kaum ertragen.«
    »Du hast alles mitbekommen, was um dich herum vorging?«
    »Ja!«
    Heaven krampfte es das Herz zusammen. Sie war kurz davor, in die Kammer zu gehen und
irgendetwas
zu versuchen, was vielleicht verhindert hätte, dass Anum je wieder aus dem Kerker des Kelchs heraus gelangen konnte.
    Zugleich wusste sie aber, dass sie es nicht tun würde. Auch nicht für diese beiden Leben, die allmählich Vertrauen zu ihr zu schöpfen schienen.
    Anums Hypnose hatte Davids Bewusstsein nicht vollends ausgeschaltet, nur Bereiche manipuliert, die ihm die Kontrolle über seinen Körper raubten! Schreckte er denn vor gar keiner Grausamkeit zurück? Den Willen Rahels, in deren Tasche die Münze soeben wieder verschwand, hatte er nicht bezwingen können...
    Plötzlich fragte Rahel: »Hast du auch Kinder? Mit
ihm

    Heaven lächelte verkrampft. »Nein. Auch mit keinem anderen. Aber wer weiß...«
    »Tut es nicht.« Rahel schüttelte den Kopf wie eine uralte, weise Frau.
    »Tut
was
nicht?«
    »Kinder kriegen.«
    Heaven wusste nicht einmal, ob es überhaupt möglich gewesen wäre, mit Anum ein Kind zu zeugen. Vampire waren unfruchtbar – Urvampire auch? Und hätte nicht auch sie dem GESETZ der Alten Rasse Tribut zollen müssen, das eine Vampirin, die dennoch ein Kind gebar, dies mit dem eigenen Leben bezahlen ließ. Heavens Mutter Creanna war jedenfalls
an ihr
gestorben.
    Vielleicht ahnte Rahel nicht einmal, was für einen Aufruhr ihre Frage in Heaven anrichtete.
    »Warum sollten wir deiner Meinung nach keine Kinder zeugen?«
    »Sie würden euch nicht lieben können, fürchte ich. Ich habe meine Eltern geliebt. Und die Vorstellung, sie wären gewesen wie ihr, ist unerträglich.«
    Heaven wollte widersprechen. Sie ertrug es nicht, wie dieses Mädchen sie und Anum einschätzte. Aber bevor sie ein Wort über die Lippen brachte, glitten geisterhafte Arme und Hände aus Purpur durch die geschlossene Tür der Kammer auf sie zu.
    Das lebende, veränderliche Kleid auf ihrer Haut reagierte, wollte einen undurchdringlichen Panzer um sie herum bilden und seine Trägerin schützen. Doch im Purpurbad schien es zu gerinnen und sich, halb aus seiner vorherigen Form aufgelöst, zu keiner neuen entschließen zu können. Bizarr flatterte es in einem jenseitigen Wind an Heavens hellhäutigem Körper, gewährte Einblicke, die David die Schamröte ins Gesicht trieben.
    Doch davon und von den zugleich geschockten Blicken der Geschwister bemerkte Heaven nichts mehr. Sie versank in dem wabernden Nebel, der – daran zweifelte sie keine Sekunde – seinen Ursprung im Lilienkelch hatte.
    Die Magie des Kelchs und das symbiontische Kleid an ihrem Leib waren verwandt. Der Mimikrystoff war aus einem Stück Haut der Lilith entstanden, und auch die Kelchmagie ging auf die Urmutter der Vampire zurück.
Deshalb
verweigerte der Symbiont den Schutz. Vermutlich wusste er am wenigsten, wie ihm gerade geschah. Was auch
ihn
berührte.
    Und einspann, von der Umwelt isolierte.
    Dieser
Umwelt!
    Heaven verlor jedes Gefühl für ihre Körperlichkeit. Der purpurne Dunst war allgegenwärtig, und sie nahm ihn längst nicht mehr mit ihren normalen Sinnen war. Sie schwamm als nacktes, aus jeder Hülle geschältes Bewusstsein darin.
    Und begegnete dem, der sie hierher geholt hatte, ohne ihr eigenes Wollen zu respektieren: Anum.
    – Spürst du es?
tasteten seine Gedanken nach ihr.
    – Lass mich zurück – sofort!
    – Gleich. Ich wollte nur, dass du es selbst erkennst. Nur mit Worten kann ich dich nicht überzeugen. Du musst es aus eigener Erfahrung begreifen.
    – Wovon redest du?
    In diesem Augenblick veränderte sich die Sphäre, in der sie trieb. Rings um sie her wich der leuchtende Purpur einem schattenreicheren, bedrohlicheren Zwielicht, das Heavens

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