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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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ein Guss eiskaltes Wassers...
    »Yat-sen?«, Heiser und rau, wie ein langsam splitternder Ast, hörte sich seine Stimme an. Im Halbdunkel der Scheune waren nur Umrisse zu sehen.
    »Das ist nicht mein Vater...« In Mi-Jüns Stimme schwang noch die Hysterie, die sie unter seinen Stößen geprägt hatte.
    Nein,
dachte Ling Hoo
, das ist er nicht. Es ist überhaupt niemand aus dem Dorf.
    Sofort gewann sein Selbstbewusstsein wieder die Oberhand. Er stand auf und zog die zu den Knöcheln herabgefallenen Hosen hoch.
    »Was ist? Wer seid Ihr? Ihr habt hier nichts –«
    »Rrrrrrroooaaarrr!«
    »Vorsicht«, flüsterte Mi-Jün. »Er hat einen Hund dabei...«
    Im selben Augenblick ertönte draußen ein schaurig schriller Schrei.
    Han?
    Der langgezogene Laut endete. Und die schmächtige Gestalt, die am Tor gestanden hatte, kam lauernd auf den Schmied und Mi-Jün zu, begleitet von abermaligem Knurren, das der Gestalt diesmal zweifelsfrei selbst entsprang!
    Der dürre Alte ließ sich auf alle Viere fallen und veränderte sich lautlos.
    Für Ling Hoo und das halbnackte Mädchen war es, als würde aus einem harmlosen Lamm ein schrecklich anzuschauender
Wolf
hervorbrechen.
    Ling Hoo stellte sich als lebender Schild vor Mi-Jün, doch der Eindringling ließ sich von der respekteinflößenden Erscheinung des Schmieds nicht stoppen. Mit kurzem Anlauf sprang er ihn an.
    Und dann verwandelte sich die Scheune in ein Schlachthaus.
    Wie die anderen Häuser des Dorfes auch...
     
     
    Sie hatten das Dorf, das in Zugrichtung der Werwölfe lag, erst sehr spät bemerkt.
    Fast zu spät.
    »Hast ihnen klarmachen können, was sie erwartet, wenn sie nicht fliehen?«, empfing Makootemane seinen Ziehsohn, als dieser seine Adlergestalt abgelegt hatte.
    Hidden Moon wirkte in einem Maße erschöpft, ja niedergeschlagen, als zehrte nicht nur die psychische Belastung der dramatisch veränderten Situation an ihm, sondern auch etwas, das er dem anderen nicht verriet. Vielleicht, weil er es selbst nicht hätte benennen können.
    »Ich überzeugte einen von ihnen, sofort Alarm zu schlagen und meine Warnung zu verbreiten. Die Zeit, selbst von Haus zu Haus zu eilen, hatte ich nicht.«
    Makootemane nickte. »Wir werden bald wissen, ob es die Katastrophe verhindert hat. Zumindest
hier
. Denn wir können nicht überall einschreiten. Früher oder später wird die Horde ihre Opfer finden.«
    »Wo ist Esben Storm?«
    »Unterwegs. Als Kundschafter. Er wollte auch in das Dorf – auf seine Weise. Sobald er zurückkommt, werden wir erfahren, ob deine Warnung genützt hat.«
    »Sollen wir darauf warten? Warum greifen wir nicht selbst ein? Ich meine – wir sind nicht
wehrlos
. Wir könnten –«
    »Du überschätzt unsere Möglichkeiten gegen sie. Und bedenke die Übermacht. In dieser Gestalt und Verfassung sind sie uns mehr als ebenbürtig.«
    Hidden Moon schwieg bekümmert.
    Plötzlich stand Esben Storm wieder zwischen ihnen.
    »Wie sieht es aus? Haben sie das Dorf schon erreicht?«, bestürmte Hidden Moon ihn.
    Der Aboriginal bejahte. Dann fragte er den Arapaho: »Du wolltest sie warnen. Warum hast du es nicht getan?«
    »Ich
habe
es getan!«
    »Davon war nichts zu sehen.«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt, dass Chiyoda und seine Schüler reichlich Beute gefunden haben...«
     
     
    Jerusalem
    Heaven konnte die Angst der Kinder förmlich riechen.
    David Chaim schielte hasserfüllt zu ihr herüber. Im Beisein Anums hatte Heaven die hypnotische Fessel gelockert. Der Vampir aus grauer Vorzeit hatte sie dazu aufgefordert, und seine Worte: »Jeder Täufling muss ganz und gar er selbst sein, frei von fremdem Willen und Wollen!«, verhießen nichts Gutes, auch wenn sie vordergründig so klingen mochten.
    »Ein großer Moment«, wandte sich Anum an die Frau, die ihm eine Gefährtin sein wollte...
    ... und nach Vollendung
dieses
Aktes auch sein würde.
    Blut würde ihren Pakt besiegeln.
    Ihr Blut.
    Und es würde zugleich Klarheit bringen, die letzten Zweifel beseitigen,
ob
aus der Verbindung einer Halbvampirin und eines
Ur
vampirs Kinder hervorgehen konnten – mit Hilfe des Lilienkelchs.
    Heaven stand noch ganz unter dem Eindruck des Erlebten.
    Die surreale Reise durch den Kelch bis hin zu dessen geknebelten HERZ war ihr unvergesslich – besonders der Moment, als sie die Blockade um den magischen Kern des Unheiligtums zu durchbrechen versucht hatte.
    Versucht? Es war ihr gelungen! Mühelos.
    Und der Aufruhr, in dem ihre Gefühle seither tobten, basierte vor allem anderen

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