BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
vergnügen sollte, ehe Sung zurückkehrte.
Ling Hoo bekam davon nichts mit. Er war schnurgerade in die kleine Scheune geeilt, die hinter der Schmiede stand. Darin lagerte allerhand altes Heu, das nicht zur Fütterung, nur noch als Streu verwendet wurde.
Auf einem der halb zerfallenen Ballen saß Mi-Jün.
Mi-Jün hätte Hoos Tochter sein können, zumindest vom Alter her, nicht was äußere Ähnlichkeit anging. So grobschlächtig der Schmied von Statur war, so zierlich präsentierte sich das Mädchen, das ihr Haar mit einem Kranz von Wiesenblumen verschönt hatte.
Sie lächelte. Ihre Haut roch nach Pfirsich, und ihre Augen starrten Ling Hoo bewundernd, fast fiebrig entgegen.
Der Schmied hatte nie begriffen, was sie an ihm fand. Seit letztem Jahr trafen sie sich regelmäßig. Inzwischen dachte er über die Gründe ihrer Gunst nicht mehr nach. Ihre Mischung aus gespielter Unschuld und tatsächlicher Raffinesse verwandelte ihn, kaum dass er das Scheunentor hinter sich geschlossen hatte, in ein triebgesteuertes Bündel Muskelmasse.
Noch während er auf sie zu stapfte, zog er sich das verschwitzte Hemd vom Leib und öffnete den Hosenlatz. Die Schürze fiel achtlos zu Boden. Mi-Jün blieb sitzen und machte ein erschrockenes Gesicht. Sie liebte es, ihn in seinem lieblosen Drang zu bestärken. Manchmal stammelte sie schon vor Lust sinnloses Zeug, wenn er nur ihre kleinen, knospenden Brüste mit seinen riesigen Händen wie eine Bäuerin ihren Brotteig knetete.
Ling Hoo fragte nie, was dabei in ihr vorging. Es interessierte ihn nicht. Ihm genügte, was
in ihm
vorging, wenn sie sich ihm in dieser Weise darbot.
Mit verzerrtem Gesicht kniete er vor ihr nieder und grub sein immer noch nass verschwitztes Gesicht in das schmale Tal zwischen ihren kindlichen Brüsten. Gleichzeitig schon er seine Hände hinter sie, um sie zu stützen, sonst wäre sie unter seinen ungestümen Küssen, mit denen er ihre zarte Haut bedeckte, vermutlich nach hinten gefallen.
Mi-Jün wimmerte leise. Ihr gefiel es, sich wie ein Opfer zu verhalten, dabei hätte Ling Hoo nie echte Gewalt gegen eine Frau gebraucht. Aber irgendein Funke war vor einem Jahr zwischen ihm und der Tochter des Korbflechters Yat-sen übergesprungen. Beim Erntedankfest hatten sie miteinander getanzt, gelacht, gescherzt, und in der Nacht hatte Mi-Jün ihn irgendwann in ein Gebüsch gezogen, wo sie sich mit flatternden Händen über ihn hergemacht hatte, bis es ihm heiß und mächtig gekommen war.
Was sie in seiner Hose gefunden hatte, musste sie beeindruckt haben, denn gleich darauf waren alle Hemmungen bei ihr gefallen, und sie hatte sich auf ihn gesetzt und ihn mit demselben Temperament, wie sie tanzen konnte, geritten. Bis zur schieren Erschöpfung.
Seitdem schienen sie sich gegenseitig verfallen zu sein.
Im Dorf wurde bereits getuschelt, und obwohl es noch erträglich war, rechnete Ling Hoo doch jeden Tag damit, von Mi-Jüns Vater zur Rede gestellt und zur Heirat genötigt zu werden.
Um ihrer Ehre willen.
Die Ehre war ihm in Momenten wie diesen reichlich unwichtig. Momente, in denen sein Geschlecht fast schmerzhaft durchblutet wurde und er nicht mehr erwarten konnte, dass Mi-Jün den ärgsten Druck linderte und den harten Pfahl dorthin lenkte, wo auch sie kaum noch die Hitze ertrug.
»Mi-Jün...«
»Ling...!«
Der Schmied hob das Mädchen spielerisch vom Heuballen. Sie umklammerte seinen Nacken und rieb ihren nackten, mit zartem Flaum behaarten Schoß an seinem Unterleib.
Was sie stammelte, verstand er nicht. Seine eigene Begierde lenkte ihn drei Schritte weit, ehe seine Beine nachgaben und er sich mit dem Mädchen ins lose Heu fallen ließ. Sie japste unter seinem Gewicht. Doch statt zu versuchen, sich unter ihm hervorzuwälzen, klammerte sie sich noch fester an ihn und malte mit ihren Fingernägeln rote Linien in seine Haut.
Ling Hoos Glied fand den Eingang zu ihrer Pforte, und obwohl es ihn gelüstete, wuchtig die ganze Länge in sie zu stoßen, nahm er sich zurück und bereitete die später folgenden, ungezügelten Stöße behutsam vor.
Mi-Jüns Stimme schwankte zwischen Kichern und Weinen.
»O ja...«, feuerte sie ihn an. »Ja, kooommmm!«
Ling Hoo zog sich wortlos aus ihrem Schoß zurück und setzte sich neben sie. Mi-Jün war zuerst völlig sprachlos, dann wütend.
»Was –?«
Der Schmied blickte an ihr vorbei, und da sah auch sie die Gestalt, die in die Scheune getreten war und deren Blick Ling Hoo gefühlt hatte. Ein Blick, der ihn getroffen hatte wie
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