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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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du ihn
vergisst
. Du wirst jedes Quäntchen Verstand brauchen. Gleich. Für Sentimentalitäten ist kein Platz mehr."
    Du hattest ein Abkommen mit ihm! Ein Abkommen, das
er
eingehalten hat!
    "Und danach war er frei. Ist es meine Schuld, dass er hierblieb? Dass er nicht gefeit war gegen die Magie, die meine Kinder verströmen und in ihm den Wunsch zu sterben weckten? Er war müde von den Jahrtausenden. Ich verstehe ihn. Manchmal glaube auch ich, von der Summe meiner Leben erdrückt zu werden..."
    Gabriel hielt kurz inne – dann brach gellendes Gelächter aus seinem Mund.
    Von einem Gehorsam, der stärker als ihr Wollen war, daran gehindert, sich auf die Inkarnation Luzifers zu stürzen, stand Rona zwischen jüdischen Gräbern auf dem geweihtem Boden, der Heiligkeit buchstäblich zu atmen schien – und der diesen Teufel dennoch nicht anzufechten vermochte. Denn Gabriel war anders, als die landläufige Meinung den Satan charakterisierte. Schwächen schienen ihm unbekannt. Und wenn es sie doch gab, dann übertünchte er sie gekonnt mit unumstößlichem Selbstvertrauen.
    Eine Weile nachdem das Gelächter verstummt war, fragte Gabriel: "Dachtest du wirklich, du könntest eine Armee dieser Größe führen, indem du durch die Straßen irrst und jedem Einzelnen Befehle gibst...?"
    Als Mensch wäre Rona errötet. Als Wölfin rann nur ein kläglich verendender Laut aus ihrem Maul.
    Im nächsten Moment geschah etwas, das sie noch nie auch nur vergleichbar erlebt hatte.
    Gabriel sprang aus dem Stand über eines der Gräber hinweg auf sie zu, packte sie erst an den Schultern, zerrte sie herum und glitt dann mit seinen glatten Händen höher, um das Gesicht der Werwölfin in die gewünschte Richtung zu drehen.
    Rona leistete keinen Widerstand.
    Sie konnte es nicht.
    Und dann –
    – war es, als greife ihr Blick in die Ferne, als zoome ein Kameraauge etwas auf Lebensgröße heran, was dem Betrachter zuvor höchstens als winziger Punkt erschienen war.
    Eine... Fledermaus?!
    "Wer mag das wohl sein?"
    Obwohl leise gesprochen, tobte Gabriels Stimme wie ein infernalischer Sturm durch Ronas Schädel. Sie merkte nicht, wie seine Hände sich wieder von ihr lösten. Starr ergab sie sich den Bildern, die er ihr erschloss.
    Vom ersten Moment an gab es keinen Zweifel an der Identität des geflügelten Tieres. Das, was es in seinen Fängen hielt und mit sich forttrug, als gäbe es wahrhaftig eine Chance, der Kriegsfront entkommen, war vielsagend genug.
    Es war der Lilienkelch.
    Heaven versuchte mit dem Lilienkelch aus Jerusalem zu fliehen. Vor der Zone der Vernichtung und vor...
ihr
!
    Schlagartig normalisierte sich Ronas Sehvermögen wieder. Fledermaus und Kelch verschwanden.
    Sie – flieht!
    Rona scharrte mit den Füßen. Basstiefes Knurren quoll aus ihrem Maul.
    "Was verblüfft dich daran so sehr? Es war klar, dass sie die erstbeste Gelegenheit nutzen würde – besonders nachdem ich ihr vor Augen hielt, welche Ziele ich mit ihr verfolge und dass Jerusalems Schicksal der ganzen Welt beschieden ist."
    Rona spähte immer noch in die Richtung, wo Gabriel ihr die Flüchtige gezeigt hatte.
    Mich verblüfft,
dachte sie,
dass Heaven diesen Fluchtversuch überhaupt unternehmen kann. Ich dachte, du hättest auch mit ihr einen Pakt geschlossen, und sie wäre dir ebenso verpflichtet wie –
    "Das denkt sie auch."
    Ein Geschmack wie von geronnenem Blut breitete sich in Ronas Maul aus.
Willst du damit sagen...?
    "Man darf nicht alles glauben, was ich sage", wiederholte Gabriel seinen Ratschlag von vorhin. "Aber diese Lektion wird mein Köder vermutlich nicht mehr lernen."
    Dein – Köder?
    "Wohin mag sie wohl flüchten wollen?"
    Rona überlegte angestrengt, kam aber zu keinem Schluss.
    "Es gibt nur noch einen Ausweg, eine Tür, die meine 'Vision' ihr offenhielt."
    Ich verstehe nicht...
    "Das musst du auch nicht." Gabriel stand immer noch unmittelbar hinter der Werwölfin, von wo aus er ihren Blick gelenkt hatte. Erneut packte er zu. Wieder umschloss er Ronas Kopf, so fest, als wollte er ihr den Schädel mit seinen bloßen Händen brechen.
    Was tust du?
    "Ich ermögliche es dir, deine Bestimmung zu erfüllen. Die Rolle, die ich dir zugedacht habe."
    Aber...
    "Kein Aber. Du bist der Kopf meiner Armee. Du wirst sie anführen, wie ich es dir prophezeit habe. Kein anderer Mensch-Wolf kommt dir an strategischem Verständnis, an Intelligenz, List und Erfahrung auch nur nahe..."
    Aus Gabriels Händen züngelten unvorstellbare Energien, die Ronas feste

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