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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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von unzähligen Schöpfungen? War diese Welt vielleicht nicht einmal sein erster Versuch gewesen, Wesen nach seinem Ebenbild in eine Natur zu pflanzen, die ihnen die Fortentwicklung ermöglichen sollte? Denn wenn dieser Planet einzigartig im ganzen Kosmos gewesen wäre, wohin hätte es Gott dann nach getanem Schöpfungswerk ziehen sollen?
    Oder war dies der falsche Ansatz für eine Antwort? Musste die Frage nicht viel eher lauten: Woher war Gott dereinst
gekommen
?
    "Wie weit entfernt von hier lebt dein Stamm?" fragte sie Maarn.
    "Eine Tagesreise in Richtung der aufgehenden Sonne."
    "Nach Osten also..."
    "Osten?"
    Heaven presste die Lippen zusammen. Übergangslos überkam sie wieder die Verzweiflung. Das Bewusstsein des Todes, der seine Ernte mit jeder verrinnenden Sekunde reicher einbrachte – dort, von wo sie aufgebrochen war.
    Die Zukunft wird sterben! Ein finsterer Sturm wird jedes Leben hinwegfegen. Ein Orkan, gegen den die Sintflut zur Bedeutungslosigkeit verblassen wird...
    Sie ballte die Fäuste.
    "Du bist sehr schön", sagte Maarn. "Schöner als –"
    "– eure Weiber?"
    Der junge Fremde kicherte.
    Heaven hingegen war das Lachen vergangen.
     
     
    Bei Sonnenaufgang war Maarn fort.
    Heaven war gegen einen dicken Baumstamm gelehnt eingenickt. Sie hatten geplaudert, der Junge und sie. Viel erfahren hatte sie dabei nicht von ihm. Maarns Welt war winzig klein. Weiter als eine Tagesreise hatte er sich noch nie von der Höhle, in der er mit einem knappen Dutzend anderer hauste, entfernt. Sie waren ein kleiner Stamm, der sich über Inzucht vermehrte, ohne dass dieser Begriff eine Rolle für die Männer, Frauen und Kinder gespielt hätte.
    Tabus dieser Art kannten sie nicht. Ihr Überleben als Gemeinschaft hing von der Vermehrung ab, denn keiner von ihnen wurde alt.
    Das erklärte auch, dass Maarn trotz seines geringen Alters allein auf die Jagd geschickt wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Stamm in den Genuss erlegten Wildes kam, war bei mehreren gleichzeitig gestarteten Einmann-Unternehmen größer. Außerdem war der Wald voller Gefahren, und wenn die Gruppe auf einen übermächtigen Gegner traf, konnte es geschehen, dass sie vollständig ausgelöscht wurde. Bei Einzelgängern mochte der eine oder andere auf der Strecke bleiben, die restlichen Jäger jedoch überlebten und kehrten mit Beute heim.
    Fressen und gefressen werden,
dachte Heaven, während sie ins Sonnenlicht blinzelte und die verlassene Stelle betrachtete, an der Maarn gesessen hatte.
Darwin lebe hoch!
    Das Moos war noch eingedrückt, wo Maarn sich ausgeruht hatte, und es wirkte an dieser Stelle – Heaven schüttelte über sich selbst und ihre Einfälle den Kopf – grüner, saftiger als dort, wo es unberührt war...
    "Maarn?"
    Sie stand auf, streckte sich und rief noch ein paarmal nach dem Jungen, jedes Mal vergebens. Maarn hatte ihr Erwachen nicht abgewartet, sondern war vermutlich mit dem ersten Tageslicht weitergezogen.
    Vielleicht bin ich ihm ohne das Deckmäntelchen der Dunkelheit doch zu unheimlich geworden,
dachte Heaven. Sie blickte an sich herab und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. Der Symbiont bedeckte nicht mehr nur ihre Scham, sondern hatte sich während ihres Schlafes in ein Kleidungsstück verwandelt, das sie komplett wie selten bedeckte. Ja, auch das Haar und ihr Gesicht steckten unter einem Gespinst, das wie feines Gaze wirkte, Mund, Nase, Augen und die Ohrmuscheln jedoch aussparte.
    Hatte Maarn die "Ausbreitung" des Symbionten beobachtet und war vor dem gespenstischen Anblick geflohen? Denkbar war es.
    Irritiert über das Verhalten des Symbionten formulierten Heavens Gedanken den Befehl, zumindest Kopf und Hände freizugeben.
    Der lebende Mimikrystoff gehorchte ohne Zögern.
    Erst jetzt widmete sich Heaven ihrer Umgebung, die in ihrer Pracht und Fülle alle Erwartungen übertraf, die bei Nacht geweckt worden waren.
    Ein
Ur
wald im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht undurchdringlich verflochten wie in den Regenwäldern und Dschungeln der fernen Zukunft, sondern licht und von wundervollen Farben durchwoben. Überall blühte es verschwenderisch zwischen schwerem Grün. Überall war Bewegung, sangen Vögel, kletterten behände Tiere in den Ästen der Bäume...
    Ungern erinnerte sich Heaven der Warnung Maarns ob der Gefährlichkeit dieses Waldes, und mit nicht halb so viel Zuversicht, wie sie es sich gewünscht hätte, untersuchte sie ihre nähere Umgebung nach einem Indiz für den magischen Korridor, aus dem sie

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