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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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etwas... Unförmiges, ein schwarzer Schemen, der sich stetig zu verändern schien. Eben noch schien er riesenhaft, dann schmal, geradezu schlank, und im nächsten Moment schon blähte er sich wieder zu monströser Kontur und Größe auf.
    Yamuna stand starr, wie gelähmt. Unsteter Wind wehte ihr entgegen, strich durch ihr Fell. Seine Gewalt nahm zu, und schon musste sich die Wölfin dagegenstemmen, wollte sie auf den Beinen bleiben.
    Derweil raste das Ding weiter auf sie zu, und endlich erkannte Yamuna,
was
da auf sie zukam. Aber ihr Verstand mochte kaum erfassen, was ihr Blick auffing –
    – eine Fledermaus.
    Von widernatürlicher Größe jedoch!
    So gewaltig, dass ihre peitschenden Schwingen die Tunnelwände fast berührten. Die Augen wie aus weißer Glut geformt, der Schädel kaum kleiner als der der Wölfin, und das Maul ein klaffender Schlund, zähnestarrend und gierig aufgerissen.
    Handelte es sich bei dieser Kreatur um die Frau, die zu finden Yamuna in den Korridor gesandt worden war? Schließlich hatte es geheißen, sie könne ihre Gestalt wandeln...
    Die Wölfin duckte sich, wie ein Hund, der einen Tritt seines Herrn fürchtet.
    Wie sollte sie gegen
dieses
Ungeheuer bestehen? Allein was dem geflügelten Monstrum vorauswehte wie fauchender Atem, zehrte schon an Yamunas Kraft.
    Sie wollte sich umwenden, fliehen, zurück an den Anfang des Tunnels. Draußen würden ihre Brüder und Schwestern ihr helfen, aber allein konnte sie nur verlieren. Sie musste fort, rasch, auf der Stelle –
    – aber Yamuna war zu keiner Regung fähig. Etwas blockierte ihren Willen, ließ nicht zu, dass der Körper auf ihre Befehle reagierte. Wie zu Stein erstarrt stand sie da, erfüllt vom Brüllen ihrer Gedanken und zitternd unter deren Gewalt.
    Zum Greifen nahe schien das Monstrum schon. Gleich musste es Yamuna erreicht haben, und dann –?
    Verwandelte es sich!
    Yamuna sah es wie in einer Zeitlupenaufnahme.
    Die Knochen in den Flügeln der Kreatur glommen auf, in dunklem Rot erst, dann immer greller, blendend hell schließlich, bis ihre Hitze die ledernen Häute der Schwingen in Flammen aufgehen ließen. Gleiches musste im Leib der Fledermaus geschehen, denn er platzte unter dem Druck einer Feuerwolke auf, barst auseinander, während ein weiterer Flammenball im Schlund des Tieres aufstieg, das Maul und den ganzen Schädel schier sprengte.
    Gleißendes Feuer füllte den Tunnel vor Yamuna restlos aus, wogte rasend auf sie zu – und verschlang die Wölfin! Verbrannte binnen eines Lidschlags ihr Fell zu einem stinkenden Etwas, schmolz ihr die Haut weg und fraß mit glühenden Zähnen das Fleisch von ihren Knochen, die noch im selben Moment zu Asche zerfielen.
    Yamunas Todesschrei überdauerte noch ihre leibliche Existenz für den Bruchteil einer Sekunde, während die Flammenwalze dem Ausgang des Korridors zuraste –
    – und ihn erreichte...
     
     
    Rona bebte, wurde wie von unsichtbaren Fäusten gepackt und geschüttelt, als sei sie auf den elektrischen Stuhl geschnallt. Unartikulierte Laute wie die eines hoffnungslos Wahnsinnigen drangen aus dem Maul der Wölfin, Geifer sprühte und troff in zähen Fäden von ihren flatternden Lefzen. Der Goldton ihrer Augen schien sich verflüssigt zu haben, ihr schwimmender Blick irrte ziellos umher und fand doch überall Dinge, die aber andernorts geschahen, ewig weit entfernt –
    – weil sie der Wölfin Yamuna im Korridor der Zeit widerfuhren!
    Gabriel hatte Rona von neuem vernetzt, nur mit dem Geist Yamunas diesmal. Und so sah und spürte sie alles, was auch die Kundschafterin im Tunnel sah und spürte.
    Es war – entsetzlich!
    Und am schlimmsten war der Tod. Yamuna starb in grausamster Qual, nachdem ihre Angst die Grenzen alles Vorstellbaren längst schon überschritten hatte.
    Die Fledermaus, die sich in eine flammende Walze verwandelt hatte – sie war weder wirklich ein Tier gewesen noch echtes Feuer. Beides war nicht mehr als Maskerade, hinter dem sich ETWAS verbarg, dessen Macht auch durch die Illusion spürbar blieb. Sie war atemberaubend im wahrsten Sinne, niederschmetternd...
allgewaltig
!
    Yamuna wurde zum Fraß jenes falschen Feuers, das allem Trug zum Trotz real genug war, um die Wölfin bei lebendigem Leibe zu verbrennen.
    Auch jede Faser von Ronas Körper schien zu explodieren. Sie roch und schmeckte, wie Yamunas Fleisch binnen einer Sekunde verschmorte, und konnte sich nicht von der Illusion lösen, es sei ihr eigenes.
    Die Wölfin heulte und brüllte die Nacht an, selbst

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