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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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etwas für euch tun! Es sind viel zu viele! Mit einem, vielleicht auch zweien könnte ich es aufnehmen – aber eine solche Übermacht...
    Heavens Suggestivbefehl fruchtete. Das Kind drehte den Kopf abrupt weg und drückte sein Gesicht an die Brust seiner neben ihm kauernden Mutter, deren Blick glasig war. Vermutlich konnte sie an nichts anderes mehr denken als an ihren unausweichlichen Tod – und an den ihres Kindes.
    Heaven konzentrierte sich auf die Raubkatzen. Sie hatte nie versucht, ein Tier magisch zu beeinflussen. Jetzt tat sie es.
    Die stete Wanderschaft des Rudels um die Eingeborenen lief kurz aus dem Ruder. Einzelne Tiere gerieten ins Straucheln, als Heavens Gedankenströme nach ihnen griffen.
    Doch dann –
    – riss Heaven die Fäuste hoch und presste sie gepeinigt gegen die Schläfen!
    Jähe Schwäche zwang sie in die Knie. Nur mühsam vermochte sie ihren Geist wieder aus dem rotierenden Strudel zu befreien, in den er fast gezogen worden wäre.
    Die Kräfte des Chaos, die in dem tierischen Intellekt steckten, entpuppten sich als unzähmbar.
    Unerträglich!
    "Neeeiiinnn...!"
    Es war nicht ihr eigener Schrei, der sie zitternd wieder zu sich kommen ließ. Benommen und auch beschämt ob des neuerlichen Versagens richtete sie sich auf.
    Vom Waldrand her näherte sich eine einsame Gestalt.
    Heavens Herz übersprang einen Schlag, als sie Maarn erkannte. Maarn, der fuchtelnd auf die Stelle zwischen Berg und Wald zu hastete, wo es in diesem Moment zwischen Jägern und Gejagten zur Sache ging.
    Die Bestien begnügten sich nicht mehr mit dem "Vorspiel".
    In Maarns kurzatmige Schreie mischten sich andere Geräusche: Laute der Qual. Und furchtbare dumpfe Schläge, mit denen die Pranken der Katzen auf die Leiber der Verlorenen einhieben...
    Heaven warf einen letzten Blick zu dem Jungen, dem sie vorige Nacht zum ersten Mal begegnet war.
    Trotzdem war er ihr kein Fremder mehr. Und auch die anderen nicht.
    Die einzige Fremde hier bin ich!
    Mit diesem Gedanken stürzte sie sich selbstmörderisch in den ungleichen Kampf gegen eine hoffnungslose Übermacht.
     
     
    ... als zu leicht befunden?
     
    Der Symbiont versuchte jene undurchdringliche Rüstung zu formen, die Heaven schon mehrfach das Leben gerettet hatte. Gegen Feuersbrünste und andere Attacken. Doch irgendwie schien der Mimikrystoff aus der Haut der Lilith nicht auf der Höhe seiner Fähigkeiten zu sein. Er war noch nicht halbwegs so hart und stabil, wie er es hätte sein müssen, um den Schlägen und Bissen, die auf Heaven einprasselten, Paroli zu bieten!
    Eine wischende Bewegung...
    ... und Blut schoss wie eine Fontäne aus Heavens Kehle.
    Der Schmerz folgte eine Sekunde später. Und die Erkenntnis, dass sie eine Närrin war. Ohne Sinn und Gefühl für Verhältnismäßigkeit!
    Um die
Welt
– nicht dieses elende Häuflein ohnehin Verlorener – zu retten, hatte sie sich in den Schlund des Zeitkorridors geworfen!
    Gott hatte sie ihm Hilfe für die Zukunft anflehen wollen! Den Einzigen, der die Finsternis und das Sterben, das wie ein Damoklesschwert über der Menschheit schwebte, noch hätte aufhalten können!
    Und nun hatte sie sich statt für Milliarden für eine Handvoll entschieden...
    WARUM? Welcher Teufel hatte sie geritten?!
    Sie verkrampfte, und die eigene Klaue, die auf das Auge der Katze gezielt hatte, die ihr die Halsader geöffnet hatte, hielt inne.
    Für den Bruchteil eines Herzschlags schien die Szene einzufrieren.
    Heaven hatte das Gefühl, in zwei Dutzend Gesichter gleichzeitig zu starren.
    Zwei Dutzend Augenpaare wühlten auf dem Grund ihrer Seele.
    Was dann geschah – als der Schnitter schon seine kalte Knochenhand mit Heavens Fingern verflocht, um sie zu holen –, entzog sich jedem Begreifen.
    Alles, worauf Heaven gerade blickte, verlor plötzlich seine Form und Gestalt!
    Das Kind, das sich gerade von der Mutter losgerissen hatte und genau auf die gefletschten Zähne einer Raubkatze zu stolperte, zerfloss ebenso wie der bärtige Greis, dessen Faust wie besessen auf die Schnauze einschlug, in der sein anderer Arm bis zum Ellenbogen verschwunden war.
    Wie eine kalte Woge schwappte etwas über Heaven hinweg. Kalt und jenseitig, dass sie keinen Zweifel hatte, eine Todeserfahrung zu erleben.
    Irreal und wie im Traum mutete plötzlich alles an.
    Maarn, der von links ins Blickfeld gehuscht war.
    Der Rest des Stammes.
    Die Killerkatzen...
    All diese Teile des Puzzles verwandelten sich in etwas, das an schillernde Quecksilberkügelchen erinnerte, die

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