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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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verbracht. Nur so war es ihm gelungen, den Angriff des Purpurdrachen, dessen Reich die Finsternis war, zu seinen Gunsten hinauszuzögern.
    Jetzt, da sich das gleißende Gestirn über den Horizont schob und die Kuppe des Berges mit goldenem Licht überflutete, war die Zeit gekommen. Denn die Sonne war
sein
Verbündeter.
    Makootemane tauchte aus der Trance empor wie aus den Tiefen eines friedlichen Ozeans. Und wie die Oberfläche eines Gewässers, so durchbrach sein Geist eine Ebene der Wirklichkeit, hinter welcher der Drache lauerte.
    Der Drache, der aus dem Lilienkelch gekommen und jedes Sippenoberhaupt – auch ihn – mit seinem Odem vergiftet hatte.
    Makootemane stellte sich ihm in der Gestalt seines Totemtieres. Als majestätischer Adler.
    Der Purpurdrache war auf seinen Angriff vorbereitet. Seine Schuppen glitzerten wie Millionen winziger Diamantsteine, als er sich zu voller Größe emporreckte. Seine Schwingen peitschten die Luft, sein Hals bog sich dem Adler zu, und Makootemane konnte den Pestatem spüren, der ihm entgegenschlug.
    Mit raschem Flügelschlag schwang er sich in die Höhe und entging dem verderblichen Hauch.
    Im nächsten Moment war er über dem Kopf des Drachen, legte die Schwingen an und stürzte, die Krallen weit vorgereckt, auf ihn nieder.
    Der Kopf des Ungeheuers schwang zur Seite, doch ganz konnte es der Attacke nicht entkommen. Eine Kralle zog eine tiefe Spur über das linke Auge. Schwarzes, glänzendes Blut schoss heraus, und eine wässrige Substanz, die, als sie aus der Pupille floss, Blindheit zurückließ.
    Der Purpurdrache brüllte, dass selbst die Luft erbebte.
    Gedankenschnell setzte Makootemane nach, doch der Hieb seines Schnabels nach den anderen Auge ging fehl.
    Der Drache wich zurück. Das Peitschen seiner Flügel entfachte einen Sturm, der Makootemane erfasste und davon wirbelte.
    Aber das Untier war angeschlagen. Es schüttelte den Kopf, versuchte mit nur einem Auge die Orientierung wiederzufinden.
    Makootemane sah seine Chance. Er stemmte sich gegen den Sturm und näherte sich dem Drachen von der linken, der blinden Seite.
    Sein zweiter Angriff traf den Drachen fast unvorbereitet. Während er noch nach dem Adler Ausschau hielt, stieß der erneut auf ihn herab.
    Nur knapp entging das Untier der vollkommenen Blindheit, doch sein Augenlid zerriss unter Makootemanes Krallen.
    Der Drache spie purpurfarbenes Feuer; unkontrolliert, ohne den Adler zu treffen. Nun befand er sich eindeutig auf dem Rückzug. Sein überhebliches Gehabe hatte sich in ein furchtsames Ducken verwandelt, zerschmettert unter der Erkenntnis, dass ein so unbedeutendes Individuum wie das Oberhaupt einer Indianersippe seiner Macht nicht nur begegnet war, sondern sie sogar erfolgreich bekämpfte.
    Nur kurz war Makootemane versucht, dem waidwunden Gegner nachzusetzen, um ihn vollends zu töten. Er wusste, dass genau dies die Art von Selbstüberschätzung war, die dem Drachen zum Verhängnis geworden war. Er musste sich damit begnügen, die Seuche, deren Sinnbild der Drache war, aus seinem Körper vertrieben zu haben.
     
    Der Kampf war auf einer rein geistigen Ebene geführt worden. Ein zufälliger Betrachter hätte nichts als einen alten Indianer gesehen, der mit verschränkten Beinen auf dem Boden der Höhle saß und dessen unter den Lidern tanzenden Augen allein davon kündeten, dass er Dinge sah, die unsichtbar nur in seinen Gedanken existierten.
    Augen, die sich nun öffneten. Beine, die den Sitz aufgaben, um den greisen, verbrauchten Körper in die Höhe zu stemmen. Ein alter Mann, der die Höhle verließ, um zu seinem Volk zurückzukehren.
    Als Sieger über Manitus Zorn...
     
     
     
     
     
     

Der Tod im Eis
     
     
     
    Dezember 1996
    Polarmeer, Alaska
    »
Verdammt, Gideon, stell das Ruder fest und hilf mir endlich!«, Unbeholfen stocherte Trimble Foxglove mit der hölzernen Stange zwischen den Eisschollen nach der reglosen Gestalt und versuchte sie an die Bordwand der
Ardent
heranzuholen.
    »Wozu die Eile?«, rief Gideon Lavrakas zurück. »Der Kerl ist mausetot. Im eiskalten Wasser überlebt keiner länger als ein paar Minuten.« Er kletterte die eisumkrusteten Stufen vom Ruderstand herab und trat an die Reling. »Oder siehst du irgendwo ein anderes Schiff, von dem er gerade gefallen sein könnte?«, Das breite Grinsen schien sein Gesicht in zwei ungleiche Hälften zu spalten. Trotzdem packte er mit zu, und gemeinsam schafften sie es schließlich, den bleichen Körper an Bord zu hieven.
    Und sie holten

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