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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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leckte er letzte Reste von seinen Lippen, während Cheree sich an dem Mädchen gütlich tat. Als auch sie gesättigt war, schickte sie es wieder fort. Lautlos, wie sie gekommen war, aber geschwächt bis an den Rand der Bewusstlosigkeit verschwand die Schöne.
    Nachdem sie wieder allein waren, schnitt Cheree von neuem jenes Thema an, mit dem sie Sardon vorhin schon gereizt hatte. Dabei schmiegte sie sich an seine breite Brust, als hoffte sie, damit seinen Zorn besänftigen zu können, noch ehe er aufflammte.
    »Was also hat es mit dem Sterben unseres Volkes auf sich?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Sardon.
    Ihr stummer Blick bewies ihm, dass sie ihm nicht glaubte.
    »Nicht sicher jedenfalls«, schränkte er ein.
    »Und was vermutest du?«, wollte Cheree wissen. »Hat es tatsächlich mit dem Kelch zu tun?«
    Das unaufdringliche Läuten des Telefons enthob ihn einer Antwort. Cheree nahm ab, lauschte und reichte den Hörer dann verwundert an ihn weiter.
    »Es ist für dich«, sagte sie, »FBI, Washington.«
    Die Dunkelheit verschwand für einen Sekundenbruchteil aus Sardons Blick. Etwas blitzte darin auf – etwas wie... Hoffnung?
    Er meldete sich knapp und hörte dann nur zu. Etwa eine halbe Minute lang.
    »Ich komme«, sagte er schließlich und reichte den Hörer zurück, während er sich auch schon vom Bett schwang.
    »Was ist?«, fragte Cheree verwirrt.
    »Ich muss gehen.«
    Er sah hinab auf die Fetzen, die von seiner Kleidung übriggeblieben waren. Cheree wies stumm auf einen Schrank. Darin fand Sardon Herrenkleidung in verschiedenen Größen – und nur der namhaftesten Hersteller. Offensichtlich war Cheree auf solche »Zwischenfälle« vorbereitet.
    Während er einen passenden Anzug aussuchte, fragte sie erneut: »Was geschieht nun mit unserer Rasse?«
    »Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher... aber ich bin dabei, etwas dagegen zu unternehmen.« Sein Blick fiel dabei wie zufällig auf das Telefon.
    Cheree glitt vom Bett. Nackt kam sie zu ihm. Er schloss die Augen, sog ihren Duft ein...
    Roch sie nicht schon irgendwie –
anders
...?
    Sardon nahm ihr Kinn zwischen die Finger, hob ihren Kopf, so dass er Cheree in die Augen sehen konnte. In ihre Augen, denen auch das Blutmahl nicht den alten Glanz hatte wiedergeben können...
    »Werden wir alle sterben?«, fragte sie, mit dem Ausdruck und in dem Ton des kleinen Mädchens, das sie vor sehr langer Zeit einmal gewesen war.
    Sardon fühlte sich davon in einer Weise berührt, die ihn selbst erschreckte, fast entsetzte. Weil diese Regung für ihn neu und ungewohnt war.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    Er log. Und er wusste, dass er log. Er wusste es spätestens in dem Moment, da er sanft über Cherees nackte Arme fuhr, ihren bloßen Rücken berührte. Ihre Haut hatte schon ein kleines bisschen ihrer samtenen Geschmeidigkeit verloren.
    Er ging zum Lift.
    »Sehen wir uns wieder?«, rief sie ihm nach.
    Er antwortete erst, als sich die Türhälften schon geschlossen hatten, und er tat es trotzdem ganz leise.
    »Nein.«
    Als die Kabine sich nach unten in Bewegung setzte, hörte er es.
    Ersticktes Keuchen, Würgen...
    Cheree erbrach das Blut, das sie getrunken hatte.
    Weil Sardon den Tod zurückgelassen hatte.
     
     
    Icy Cape, Alaska
    Dr. Xander Hodges hatte die Größe der Forschungsstation in den vergangenen Wochen so manches Mal verflucht.
    Heute wünschte er, sie wäre zehn- oder zwanzigmal größer.
    Groß genug eben, dass man sich wirklich in ihren Gängen und Räumen verirren konnte.
    Oder verstecken.
    Hodges warf die schwere Stahltür hinter sich zu. Noch während das dumpfe Donnern, das damit einherging, den Boden unter ihm vibrieren ließ, drehte er den Schlüssel im Schloss. Gehetzt sah er sich um, ging zu einem Schreibtisch und zerrte ihn keuchend zur Tür, um sie damit zusätzlich zu verbarrikadieren.
    Dann besah er sich sein Werk. Und grinste. Hätte ihn jemand beobachtet, hätte er unschwer festgestellt, dass es kein zufriedenes Grinsen war, das Xander Hodges' schmales Gesicht auf fast diabolische Weise verzerrte. Eher schon kündete es von etwas, das sich allenfalls noch hinter einer hauchdünnen Membran im Innern des Wissenschaftlers verbarg, bereit, sie zu durchstoßen und den Verstand des hageren Mannes zu verzehren.
    Mit beiden Händen wischte sich Hodges übers Gesicht, und er wischte damit nicht nur den kalten Schweiß weg, sondern auch diesen beinahe irrsinnigen Ausdruck. Übrig blieben Angst, die eindeutig an Panik grenzte, und Verzweiflung, die

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