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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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konnte er ihr ruhig nehmen, was sie ihm noch zu geben imstande war.
    Eine andere würde bald schon ihren Platz einnehmen. Ein Wesen, in dem das Erbe der Alten Rasse war. Und noch etwas anderes...
    "Ein Kind zweier Welten", flüsterte Gabriel.
    Er lächelte, als er hinausging. Die Worte gefielen ihm, und er sang sie vor sich hin. Wispernde Echos begleiteten ihn auf seinem Weg zu Jennifers Zelle –
    – die der Widderköpfige betrat.
     
     
    Die Sonne stieg aus dem Atlantik. Und die Glut der gleißenden Scheibe schien die Fluten zu verdampfen. Nebel wogte vom Horizont heran und flutete mit machtvollem Rauschen gegen die schroffe Küste des Landstrichs, in dem Raphael Baldacci sich unversehens wiedergefunden hatte.
    Wenn überhaupt, so hatte Raphael nur Sekunden damit zugebracht, sich über die merkwürdige Art und Weise seiner "Reise" zu wundern. Es war Teil seiner Ausbildung gewesen, sich mit Gegebenem klaglos abzufinden und sich mit jeder Umgebung und Situation, mochte sie auch noch so ungewöhnlich sein, schnellstens vertraut zu machen.
    Nicht anders war der Gesandte hier vorgegangen.
    Er hatte die Nacht damit zugebracht, sich zu orientieren. Er war umhergewandert, hatte die Gegend erforscht, soweit es ihm dienlich sein konnte. Und so hatte er in Erfahrung gebracht, dass er nahe einem Dorf namens Meat Cove "gelandet" war. In einem Land, das Nova Scotia genannt wurde und im Westen Kanadas lag. In Teilen ähnelte es durchaus jener Landschaft, die auf dem Gemälde zu sehen gewesen war.
    Auf jenem Gemälde, das er sowohl schon im Original als auch als Kopie kannte. Das Original hatte er vor Wochen im US-Bundesstaat Maine erblickt, in dem Örtchen Salem's Lot. Dorthin hatte ihn die Spur der Träumerin Jennifer Sebree geführt, und er hatte auch die Träumerin selbst ausfindig gemacht – ohne sie jedoch wie befohlen sofort zum Orden zu bringen.
    Etwas anderes war ihm plötzlich wichtiger gewesen.
Jemand.
    Eine Frau namens Heaven.
    Er hatte mit ihr geschlafen.
    Und anderntags versucht, sie zu töten, als sie ihr wahres Wesen offenbart hatte.
    Sie war eine Vampirin.
    Er hatte sich auf sie gestürzt, beseelt von einem Hass und getrieben von einer Kraft, deren Quelle er sich bis heute nicht erklären konnte.
    Nur – gelungen war es ihm nicht, Heaven zu vernichten. Zu erlösen. Jennifer, die Träumerin, war dazwischen gegangen, hatte ihn niedergeschlagen, und als er wieder erwachte, waren alle verschwunden gewesen: Heaven, Jennifer – und das Bild, das die Träumerin selbst gemalt hatte.
    Als er es nun wiedererkannt hatte, gemalt nach den Vorgaben, die einer der Träumer geliefert hatte, wusste Raphael, dass es ein Zeichen war. Nur
worauf
es ihn hinwies,
was
es ihm zeigen wollte, lag noch im dunkeln.
    Aber vielleicht wich dieses Dunkel, so wie der neue Tag die Nacht mehr und mehr vertrieb, während der Gesandte oben an den Klippen saß und die aufgehende Sonne beobachtete. Und er hoffte insgeheim, dass das, was dieser Tag ihm bringen mochte, etwas mit jener Frau zu tun hatte, an die zu denken er sich in den vergangenen Wochen immer wieder verboten hatte – meist erfolglos.
    So erfolglos, wie er sich während der Nacht an andere Dinge zu erinnern versucht hatte.
    An sein Leben
vor
Illuminati beispielsweise.
    Er hatte es schon oft zuvor versucht. Aber immer wieder endeten seine Erinnerungen an dem Punkt, an dem er sich zum ersten Mal im Kloster sah. Nur war er damals schon sechzehn Jahre alt gewesen. Ungefähr jedenfalls; denn nicht einmal das vermochte er mit Sicherheit zu sagen.
    Wenn es ein Vorher gegeben hatte, hatte er keinen Zugriff auf dieses Wissen. Als wäre es aus seinem Gedächtnis gelöscht worden – oder so tief darin verborgen, dass er es niemals mehr finden konnte.
    Drüben im Dorf, von dem Raphael Baldacci sich ungefähr eine halbe Meile entfernt hatte, erwachte das Leben. Erste Boote fuhren hinaus auf den Atlantik, Fischer warfen ihre Netze aus, und zwischen den Felsen um ihn her stiegen Möwen kreischend auf, folgten den Menschen, hungrig auf ihr Frühstück.
    Ein Gefühl, das der Gesandte mit ihnen teilte.
    Er erhob sich von dem Stein, auf dem er gesessen hatte, und machte sich auf den Weg nach Meat Cove, um dort etwas zu essen – und um sich umzuhören.
    Wonach,
würde er in dem Moment wissen, da er es hörte.
     
     
    Judy Lorraine hatte Kitty Brody am Steuer des Kenworth-Trucks abgelöst. Gerade noch rechtzeitig, bevor ein Unglück geschehen konnte. Beinahe zu spät hatte Heaven gemerkt, dass nur

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