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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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definitiv
nicht
alt
.
    Mirvish schüttelte sich schaudernd. Und er bebte wie unter Schüttelfrost, als er es wieder hörte.
    Das Kichern! Ganz nahe diesmal.
    Hinter ihm.
    Mirvish drehte sich herum.
    Der Junge stand unter der Zimmertür. Und obwohl Mirvish ihn am Abend auf dem Turm nicht erkannt hatte, wusste er, dass es sich um ein- und dasselbe Kind handelte.
    Spätestens in dem Augenblick, da es ihm freudestrahlend zuwinkte.
    "Was... Wer...?" setzte Clarence Mirvish an.
    Der Junge wandte den Kopf und sah draußen den Gang entlang.
    "Kommt!" rief er. "Wir haben Besuch!"
    Mirvish hörte Schritte. Schleppend, schlurfend kamen sie näher. Und mit ihnen – ein Geruch. Der Gestank, den er vor ein paar Sekunden erst noch vermisst hatte.
    Moder, Verwesung...
    Er quoll wie eine Wolke in den Raum, als sich vor der Tür jene einfanden, die das Kind herbeigerufen hatte. Sie folgten ihm ins Zimmer herein, so dass die Ausläufer des Mondlichtes sie streiften.
    Clarence Mirvish erkannte sie. Weil er sie eben noch gesehen hatte.
    Auf den Gemälden an den Wänden der Halle. Nur waren all diese Porträts zu den jeweiligen Lebzeiten derjenigen von Kilchrenan entstanden.
    Jetzt bestand nur noch vage Ähnlichkeit zwischen Bildnis und Original – nachdem die "Originale" Jahrzehnte in der Familiengruft zugebracht hatten. Aber die Übereinstimmungen waren noch immer genug, um Mirvish nicht daran zweifeln zu lassen,
dass
es so war...
    Der Junge lächelte unverändert. Allenfalls strahlte sein kleines Gesicht noch ein bisschen mehr, als er rief: "Kommt, lasst uns spielen!"
    Und sie spielten.
    Mit Clarence Mirvish.
    Bis der Tod ihm wie eine Erlösung vorkam.
     
     
    Sie waren nur noch zu dritt im Saal – Salvat, Elias und Raphael Baldacci. Alle anderen Männer hatte Salvat hinausgeschickt. Noch wusste er nicht, was hinter den Worten des Jungen steckte. Und es mochte sein, dass es nicht für aller Ohren geeignet war. Denn nicht jedes Geheimnis, das in den Reihen der Illuminati gewahrt wurde, musste von allen in diesen Reihen geteilt werden...
    "Nun", begann Salvat, "was hat es mit diesem Bild auf sich?"
    Sie standen noch immer vor dem unfertigen Gemälde, und Raphaels Blick hing daran, als hätte er sich darin verloren.
    Und genau so war es auch. Er verfing sich nicht einfach auf der Leinwand, sondern reichte hinein in diese karge Landschaft, und dort sah er andere Bilder. Bilder einer Vergangenheit, die erst wenige Wochen alt war. Die zu aufwühlend gewesen war, als dass sie Baldacci hätte ruhen lassen. Sie würden es nie tun, wenn er nicht zu Ende brachte, was er damals begonnen hatte. Wie immer dieses Ende auch aussehen mochte...
    "Ich kenne es", sagte der junge Gesandte zum nunmehr dritten Mal. "Ich sah ein Bild wie dieses damals, als du mich schicktest, die Träumerin zu holen..."
    "Als du versagt hast", präzisierte Salvat.
    Baldacci senkte den Blick um keinen Deut, sondern wandte sich im Gegenteil Salvat zu und erwiderte den strengen Blick des anderen, wie er mit stählerner Klinge einen Schwerthieb pariert hätte.
    Aber es war auch kein Vorwurf in Salvats Ton gewesen. Seine Worte hatten nur festgestellt, nicht mehr – aber auch nicht weniger.
    Raphael Baldacci hatte vor einigen Wochen zu jenen gezählt, die ausgesandt worden waren, die Träumer in aller Welt aufzuspüren und hierher zu bringen, obgleich er seine Ausbildung noch nicht abgeschlossen hatte. Aber Raphael war Salvat als der reifste aller Novizen erschienen, und so hatte er ihn mangels weiterer Gesandter nach Amerika geschickt.
    Doch der junge Mann war mit leeren Händen zurückgekehrt. Dafür aber mit Dingen im Kopf, die Salvat noch nicht hatte in Erfahrung bringen können, von denen er jedoch wusste, dass sie nicht dorthin gehörten. Und obwohl es zweifelsohne in seiner Macht gelegen hätte, sie Raphael zu entreißen – und dazu hätte es noch nicht einmal der Anwendung von Gewalt bedurft –, ließ er sie ihm. Weil er Salvat in mancher Hinsicht an den Jungen erinnerte, der er selbst einmal gewesen war...
    "
Du
hast mich geschickt", hörte er Raphael, und seinem Ton war zu entnehmen, dass er die Worte mindestens schon einmal gesagt hatte. "Obwohl du wusstest, dass..."
    In der Stimme des Jungen schwang Vorwurf mit. Er war sogar das tragende Element darin. Aber Raphael tat es nur, weil Salvat ihm Grund dazu gegeben hat. Weil er selbst den Fehler eingestanden und die Schuld auf sich genommen hatte, nachdem der Junge "versagt" hatte. Weil er, Salvat, ihn vor der Zeit

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