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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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meinte Shaun McLaughlin grinsend und wies mit dem Kinn auf die schwarzhaarige Schöne, die aus dem Truck gestiegen war und sich jetzt suchend umsah. Dann verschwand sie aus dem Bereich, der durch die Fensterfront einsehbar war.
    "Schieße!" McLaughlins Grinsen erlosch wie ausgeknipst. Seine Faust krachte auf den Tresen, dass das Geschirr klapperte.
    "Was?" fragte Troake.
    "Der Bursche, der Langhaarige mit dem schwarzen Mantel!" rief der Wirt wütend und zeigte dorthin, wo eine leere Tasse und ein Teller mit einem zur Hälfte gegessenen Sandwich auf dem Tresen standen. "Der Mistkerl hat nicht bezahlt!"
    Troake schnappte sich im Hinausgehen das halbe Sandwich und winkte McLaughlin damit zu.
    "Schreib's an."
     
     
    Mit ausgebreiteten Schwingen segelte Heaven in die Tiefe. Der Innenhof des Castles schien ihr entgegenzuspringen, doch bevor sie ihn berührte, transformierte sie. In menschlicher Gestalt setzte sie auf, federte die Landung in den Knien ab.
    Der Symbiont floss wie flüssige Schwärze über ihren Körper und hüllte ihn in das, was er selbst offenbar am liebsten war – ein schwarzes, wie zerrissen aussehendes Catsuit.
    Der Ruf, den Heaven in ihren Gedanken hörte, gewann sprunghaft an Intensität. Aus dem bislang lautlosen Locken wurde etwas wie eine flüsternde Stimme, die trotzdem so laut war, dass sie Heaven im allerersten Moment in den Ohren schmerzte.
    Sie brauchte eine Sekunde, um sich daran zu gewöhnen. Dann folgte sie der Richtung, die das Flüstern ihr wies. Hinein in das größte der verfallenen Gebäude. Vorüber an riesenhaften Gesichtern, die von den Wänden zu ihr herab starrten und deren Augen jeden ihrer Schritte zu beobachten schienen, als sie leichtfüßig die Treppe hinauflief, so zielstrebig, als wäre sie hier zu Hause.
    Und so fühlte sie sich auch.
    Oben angelangt, wandte sie sich nach rechts. Vorüber an verschlossenen Türen und an einer geöffneten. Die Toten dahinter sah sie wohl, doch sie schenkte ihnen nicht mehr als einen Moment flüchtiger Beachtung. Was zählten sie oder sonst etwas, jetzt, da sie
ihm
so nahe war – endlich
wirklich
nahe!
    Vor einer Tür in einem anderen Flur blieb Heaven stehen. So unvermittelt, als wäre der Gang hier zu Ende, obwohl er noch endlos weiterzuführen schien, ehe er sich in grauen Schatten verlor. Sie spürte das heftige Pochen ihres Herzens, hörte das Rauschen ihres dunklen Blutes, als sich ihre Hand auf die Klinke legte und sie niederdrückte.
    Die Tür schwang auf, ohne dass Heaven etwas dazu tun musste.
    Ihr Blick fiel auf Wände, die mit Bildern behangen waren. Auf jedem davon war
er
zu sehen – und ein Mädchen, das Heaven vage bekannt vorkam. So als wäre sie ihm vor langer Zeit einmal begegnet. Die beiden taten Dinge, deren bloßer Anblick genügte, um Heaven ein zitterndes Stöhnen zu entlocken.
    Sie wünschte sich so sehr, jenes Mädchen auf den Bildern zu sein. Und dass sie nicht Bilder blieben – sondern wahr wurden. Dass
er
all jene Dinge mit ihr tat. Sie sehnte sich nach dem Schmerz, der damit einhergehen musste, und nach der feurigen Lust, die jeden Schmerz, mochte er noch so schlimm sein, verbrennen würde...
    Dann erst – und obgleich es mitten im Raum stand – sah Heaven das Bett. Und das Mädchen darin.
    Oder vielmehr das, was aus dem Mädchen geworden war: eine mumienhafte Gestalt. Vertrocknet und ausgelaugt, als hätte etwas ihr mit einem Schlag alle Kraft genommen.
    Und Heaven sah
ihn
.
    Er trat aus den Schatten hinter dem Bett, streckte die rechte Hand in ihre Richtung, während er mit der linken einen Halbkreis beschrieb, der jene einschloss, die hinter ihm ins Licht traten. Wankende Kreaturen, deren Gesichter in Heaven Erinnerungen weckten, die kaum alt genug waren, um solche zu sein.
    Der Widderköpfige war mit einem unmöglichen Schritt bei ihr, nahm ihre Hand. Sein Maul öffnete sich, gebar Worte, die nicht dafür geschaffen schienen, gesprochen zu werden. Trotzdem verstand Heaven jedes einzelne davon.
    "Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest."
    Die Worte lösten etwas in ihr aus. Öffneten etwas wie ein Gefäß in ihrem Unterbewusstsein, in das alles hineingepfercht worden war, was ihr wirkliches Sein ausmachte. Verbannt und geknebelt, um einem fremdem Willen Platz zu machen. Und nun brach es aus diesem Kerker hervor mit der Gewalt eines Vulkans. Heaven ging in die Knie unter dem Ansturm ihrer eigenen Kraft, die ihren Körper zurückeroberte.
    "NEEEIIIN!!!" Ihr Schrei gellte

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