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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Halbvampirin wieder. Und Heaven ließ sie von der Kette.
    Kräfte übernahmen ihren Leib und formten ihn zu etwas um, das den Untoten in Scheußlichkeit kaum nachstand. Mit Krallen verheerte Heaven die verwesenden Leiber, riss ihnen die Schädel ab, entseelte sie.
    Die mörderische Schlacht gegen das Heer der Kreaturen währte nur ein paar Sekunden. Dann standen Heaven und Raphael inmitten von Staub und stinkenden Kadavern, die sich nie mehr erheben würde, gleich welche Macht auch in sie fuhr.
    Doch Kampflust lag noch immer über allem. Denn die Halbvampirin und der Gesandte standen nun einander gegenüber, belauerten sich, misstrauisch und aufmerksam.
    "Willst du zu Ende bringen, was du vor Wochen begonnen hast?" fragte Heaven kehlig und erinnerte an den Kampf in Salem's Lot, der sie fast das Leben gekostet hatte. "Ich wünschte, du hättest meine Warnung damals gehört..."
    "Deine Warnung?" fragte Baldacci.
    "Dass unsere Wege sich nie mehr kreuzen mögen."
    "Lasst voneinander ab!"
    Die Stimme fuhr mit der Macht eines Peitschenhiebs zwischen sie, und etwas darin ließ Heaven und Baldacci tatsächlich je einen halben Schritt zurückweichen.
    Das Kind sah zu Baldacci hin.
    Heaven fühlte sich von den starren Augen aus dem Widderschädel angeglotzt.
    "Wenn ihr eure Kräfte messen wollt, dann tut es mir zum Wohlgefallen. Ich werde sie schüren in einem Maße, das ihr euch nicht vorzustellen wagt."
    Lachen wurde laut. So laut, dass es die Wirklichkeit teilte.
    Und den Weg hinein in andere Wirklichkeiten öffnete.
    Sein
Wille geschah. Und
sein
Reich kam...
     
     
    "Ciao, Raphael!"
    "Ciao!" rief der schwarzhaarige Junge. "Bis morgen!"
    Er band die Schürze ab und warf sie über den Haken hinter der Küchentür. Dann ging er durch das Lokal, das zu dieser späten Stunde nur noch von einer Handvoll Stammgäste besetzt war, und hinaus in die Nacht.
    Auf den Straßen und in den Gassen Trasteveres hatte der Touristenstrom indes noch nicht nachgelassen. Man nutzte die milde Frühlingsnacht für einen Bummel durch Rom, und auch Raphael überlegte, ob er noch zur Spanischen Treppe hinüberfahren sollte, um ein paar Freunde zu treffen. Doch er entschied sich dagegen. Mama würde sich Sorgen machen, wenn er nicht nach Hause kam, und er konnte später immer noch weggehen, wenn er sich daheim wenigstens einmal hatte sehen lassen.
    Der Junge schwang sich auf seine Vespa und ließ sie im Schritttempo zwischen den Passanten hindurch rollen, bis er die Fahrbahn erreichte.
    Jeder Fremde hätte sich schon nach ein paar Metern verirrt auf dem Weg, den Raphael fuhr. Die Strecke führte durch Gassen, die für Autos zu schmal waren, über Hinterhöfe, deren Zugänge kaum zu erkennen waren, und selbst durch Hausflure, von deren Wänden das Knattern des Motorrollers wie Maschinengewehrfeuer widerhallte und sich in die wütenden Rufe aus dem Schlaf geschreckter Landsleute mengte.
    Schließlich hatte der Junge das schmalbrüstige Haus erreicht, in dessen zweitem Stockwerk er mit seiner Mutter lebte. Während er die Vespa abstellte, wanderte Raphaels Blick an der Fassade hoch. Vor dem Balkon flatterten Wäschestücke an der Leine und –
    – noch etwas?
    Die Bewegung verschwand, bevor Raphael sie wirklich sehen konnte.
    Er betrat das Haus und stieg die schmalen Stiegen hoch.
    Die Schreie vernahm er, als er den Absatz der ersten Etage erreicht hatte. Sie wurden über ihm laut.
    Nun waren Schreie in diesem Haus nichts Besonderes, auch zu so später Stunde nicht. Die Nachbarn gerieten sich oft in die Haare, und ihre Versöhnungen liefen meist ebenso lautstark ab wie ihre Streitigkeiten.
    Aber diesmal waren es nicht die Leute von nebenan, deren Schreie Raphael hörte. Es waren die Schreie nur einer Frau. Seiner –
    "Mutter!"
    Raphael glaubte zu rufen, doch es war nicht mehr als ein keuchender Laut, aus Entsetzen geboren, der ihm von den Lippen flog.
    Mit langen Sätzen hetzte er nach oben. Riss die Wohnungstür auf. Stürmte hindurch.
    Und erstarrte.
    Eine Gestalt lag am Boden, die er nicht näher betrachten musste, um zu wissen, dass es seine Mutter war. Er konnte sie auch nicht richtig erkennen, denn drei andere beugten sich über sie. Taten etwas mit ihr. Schlürfend, schmatzend, grunzend wie Tiere.
    Jetzt ließen sie von ihr ab, wandten sich ihm zu. Ihre dunkel verschmierten Lippen verzerrten sich in die Breite.
    In der Vorfreude auf
sein
Blut.
    Und Raphael Baldacci spürte
etwas
in sich erwachen. Etwas, das er auf einer anderen,
späteren
Ebene

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