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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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war als alles körperliche Leid und der Tod.
     
     
    Die Stadt war von archaischer Architektur. Schwarze Bauten, soweit das Auge reichte, sinnverwirrend in ihrer Anordnung und schmerzhaft im Anblick. Feuer brannten allerorten, kämpften gegen die Nacht an, die mehr als nur Finsternis war, seit sie herrschten.
    Ein wogendes Meer aus Leibern und Bewegung füllte die Straßen und Gassen. Gröhlend und schreiend teilte es sich, als die Häscher in die Stadt kamen und ihre Beute in einem Käfig hoch über ihren Köpfen zur Schau stellten.
    "Hurenbalg, jetzt bist du dran!"
    "Dein Blut gehört uns!"
    "Dein Ende wird uns das Fest der Feste!"
    Solche Rufe und schlimmere begleiteten Heaven, als sie durch die Stadt geschleppt wurde, die von Menschen nach Plänen der Alten Rasse erbaut worden war.
    Sie ließ den Blick schweifen und sah ausnahmslos in verzerrte Visagen, aus denen ihr nur Hass, Abscheu und Triumph entgegen starrten. So spürbar, dass ihr übel davon wurde. Sie hob den Kopf ein wenig, um sie nicht mehr ansehen zu müssen. Und entdeckte in einiger Entfernung etwas, das ihr Ziel sein musste.
    Ein Gebäude, das die anderen weit überragte. Auf einem allein schon turmhohen Fels errichtet, wucherte es dort oben wie ein unförmiges Geschwür, schwarz wie die Nacht selbst. Und nur deshalb erkannte Heaven nicht gleich, welcher Form die Konturen des Bauwerks nachempfunden waren.
    Wie eine monströse Fledermaus mit ausgebreiteten Schwingen saß der bizarre Palast auf der Felsnadel, aller Statik trotzend.
    Doch ehe sie mit ihren Jägern dort anlangte, wo sich ihr Schicksal erfüllen sollte, musste sie noch eine weitere Grausamkeit erdulden.
    Inmitten der Stadt befand sich ein freier Platz – frei zumindest von Gebäuden. Denn er war regelrecht überflutet mit Vampiren. Sie drängten sich um ein Podest, eine Bühne, das nur einigen der Häscher genug Raum bot, die sie gefangen und hergebracht hatten. Sie verfrachteten den Käfig mit ihrer Beute dort hinauf und zerrten Heaven heraus.
    Erst jetzt erkannte sie, was noch auf dem Podest Platz gefunden hatte. Ein hölzernes Gestell, aufklappbar, mit drei Öffnungen darin.
    Die Vampire stellten Heaven an den Pranger. Und jeder der versammelten Menge durfte ihr antun, was immer ihm gefiel.
    Endlose Stunden vergingen, in denen Heaven den Tod herbei schrie. Ewigkeiten, in denen sie lernte, was die Phantasie von Vampiren an Widerwärtigkeiten zu ersinnen imstande war.
     
     
    Die Kammer blieb für Heaven dunkel, obwohl genug Licht hereingefallen wäre, das ihre vampirischen Sinne hätten nutzen können, um etwas zu erkennen. Doch der Schmerz und etwas, das noch darüber hinausging, betäubten ihre Sinne, schlugen sie mit einer Blind- und Taubheit, von der sie sich fast wünschte, sie möge nie mehr von ihr weichen. Damit sie nicht bewusst erdulden musste, was noch kommen würde.
    Denn sie ahnte, dass die hinter ihr liegende Folter und die Demütigungen nur der Auftakt gewesen waren.
    Umso überraschter war sie, als es anders kam.
    Irgendwann hatte der Schmerz so weit nachgelassen, dass sie ihre Umgebung zumindest halbwegs wahrnehmen konnte, so wie ein Mensch in einem abgedunkelten Raum sehen mochte.
    Es war nicht etwa eine Zelle, in die man sie, als sie besinnungslos gewesen war, geworfen hatte.
    Sondern ein Gemach. Ein riesiger Raum, der an Pracht alles übertraf, was Heaven je zuvor gesehen hatte. Gold und edle Stoffe und Teppiche bestimmten das Bild, und auf ihrer nackten Haut fühlte sie feinste Seide.
    Wie in ein Märchen versetzt kam Heaven sich vor. Oder wie in einem Traum...
    Ein Traum im Traum...?
fragte etwas in ihr, doch es verstummte, noch bevor sie an eine Antwort auch nur zu denken vermochte.
    Staunend sah Heaven sich um, entdeckte eine Kostbarkeit nach der anderen. Wundervolle Kleider, in die der Symbiont sie nie würde hüllen können, weil Heavens Vorstellungskraft nicht ausreichte, sie in Gedanken zu formen; exotische Düfte, die ihre Sinne beflügelten; Schmuck und Geschmeide, wie sie teurer in den Königshäusern der Menschheit nicht zu finden gewesen sein konnten...
    Der Menschheit...
    Dieser Gedanke war es, der den Zauber brach. Die Menschen – es gab sie nicht mehr. Nicht mehr als jene, die die Welt zu dem gemacht hatten, was sie vor der Übernahme durch die Vampire gewesen war: zu einem Ort, der allen Widrigkeiten und aller Unvollkommenheit zum Trotz lebenswert gewesen war.
    "Und ich bin schuld", flüsterte Heaven. Ihr Zorn gegen sich selbst entlud sich in

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