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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Und zuzuschütten.
    Nicht nur Vampire, auch einige Menschen widerstanden Heavens Hypnosemagie. Das hatte sie im Laufe der Zeit immer wieder erfahren müssen, ohne dass es offensichtliche Gründe für diese Immunität gab.
    Aber seit ihr
Keim
keine Diener mehr schuf, hatte er sich in eine
Droge
verwandelt, die jeden Vampir in dem Moment, da Heaven ihre Augzähne in seine Ader bohrte, zu bedingungsloser Unterwürfigkeit verurteilte.
    Dieser Keim war ihre Trumpfkarte im Kampf gegen ihre Feinde – und natürlich durfte sie auch auf die Stärke vertrauen, die ihr im Zustand der vampirischer Metamorphose zur Verfügung stand. Ein Gedanke genügte zur Verwandlung...
    »Ich bin dein Schicksal«, sagte Heaven. »Und vielleicht bist du
mein
Schicksal. Wer weiß...«
    Sie rechnete immer damit, zu unterliegen. Selbstüberschätzung war kein guter Verbündeter.
    Jeder Vampir war stark – und verfügte über einen Wissensschatz, der Heavens Erfahrung – allein an Lebensjahren – überlegen sein
musste
. Denn keines der heute noch existierenden Kelchkinder war jünger als 270 Jahre. Damals hatte eine Diebin den Lilienkelch aus dem Dunklen Dom des Berges Ararat entwendet und dem Vampirgeschlecht entzogen.
    »Warum bist du hier?«, fragte der Priester. »Ich kenne dich nicht. Ich sah dich nie zuvor.«
    Heaven zögerte. Dann sagte sie: »Selbst wenn du nicht bist, was ich suche, werde ich dich nicht eher aus diesem Raum lassen, bis ich sicher bin, dass das Mädchen draußen am Leben bleibt.«
    In seinen Augen stoben Funken. »Du scheinst nicht zu wissen, was du verlangst – und was du
riskierst

    Heaven war nicht sicher, aber sie hoffte, dass er bluffte. »Du drohst mir?«
    Seine nächste Erwiderung verblüffte sie noch mehr. »Nein. Nicht ich stelle die Gefahr dar. Und auch nicht meine Gemeinde. Was wir tun, entspringt keiner Bosheit. Du verstehst nicht... Wie solltest du auch?«
    »Wer seid ihr? Wer bist
du?«
    Er nannte seinen Namen. Sie sagte ihm den ihren. Es hatte nichts mit Floskeln zu tun. Irgendwie schien Germain davon überzeugt, dass sie mit seinem Namen etwas anfangen konnte – und seltsamerweise hatte sie umgekehrt das Empfinden, dass auch er schon von ihr gehört haben müsste.
    Aber sie irrten sich, auch das wurde deutlich, beide.
    »Von welcher Gefahr redest du, Isaak?«, fragte sie nach Momenten beiderseitigen Schweigens.
    Von draußen drangen Stimmen zu ihnen vor. Einige Leute riefen nach Germain, aber er reagierte nicht darauf. Schwer und unbewegt wie ein Denkmal stand er zwei Schritte von der Tür entfernt. Heaven war ihm so nahe, dass sie ihn mit ausgestreckten Armen hätte berühren können.
    Nein,
befand sie.
Ein Vampir ist er nicht. Es sei denn, er ist ein Meister der Verstellung und spielt Katz und Maus mit mir. Ansonsten hätte er mir längst die Zähne gezeigt...
    Und sie ihm.
    »So billig kommst du nicht davon!«
    »
Niemand
kommt davon.« Seine Grabesstimme entlockte ihr einen verächtlichen Seufzer. Trotzdem ließ sie ihn fortfahren: »Wenn ich nicht schnell zum Altar zurückkehre und vollende, was begonnen wurde, hält der Tod reiche Ernte – nein,
Schlimmeres
als der Tod. Ein Leben ist nichts dagegen. Wir haben seine Ruhe gestört. Es war bereits unterwegs zu uns, als du... als du mich riefst.«
    »
Es?
– Wer soll das sein?«
    In diesem Augenblick veränderte sich die Geräuschkulisse draußen.
    Isaak Germain stöhnte leise auf. Heaven glaubte einen dünnen Blutfaden aus seinem Mundwinkel treten zu sehen. Aber vielleicht war es auch nur speichelartiger Auswurf.
    Der weißgekleidete Schwarze wankte. Seine bislang eng am Körper herabhängenden Arme bogen sich nach hinten, als versuchte er sich mit den Handflächen an der Tür zu stützen.
    Von einem Herzschlag zum anderen setzte draußen der unterbrochene Gesang aus Kinderkehlen wieder ein – ebenso das Stakkatospiel der Musikanten.
    Heaven las die Fassungslosigkeit in Germains Blick, und es missfiel ihr, dass nicht einmal
er
eine Erklärung dafür hatte, warum man die Zeremonie allem Anschein nach
ohne ihn
weiterführte.
    »Aimee...«, mahlte seine Zunge.
    Heaven wusste intuitiv, dass er von dem Mädchen auf dem Altar sprach. Ohne zu überlegen ging sie auf Germain zu und stieß ihn zur Seite, damit er die Tür freigab. Er unternahm nicht einmal den Versuch einer Gegenwehr und kam zu Fall.
    Heaven beachtete ihn nicht weiter, sondern drehte den Schlüssel im Schloss. Knarrend gab die Tür in ihren Scharnieren nach, als sie langsam aufgezogen

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