wieder fort war – garantiert hatte sie auf dem ganzen Heimweg über die Grobheiten von Harry »The Hurricane« Hodder gekichert – und Mum sich ins Bett verkrochen hatte (mit Ohrstöpseln in den Ohren und tot für diese Welt), schlich ich mich zum Laptop und loggte mich ein.
Zwei Mails warteten auf mich.
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[email protected] Katastrophe.
Und es kam noch schlimmer.
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[email protected] Es gibt Tage, da sollte man lieber gleich im Bett bleiben. Meine Haare hatten mich gewarnt, aber ich hatte nicht darauf gehört. Man sollte immer auf seine Haare hören, weil sie eine feine Antenne dafür haben, was im Lauf des Tages noch alles auf einen zukommen wird.
Stimmungsstatus: Am Boden zerstört.
Groovechick2: Hä?
SayD: Gleich 2 Dads geplatzt, und dann stellt sich auch noch raus, dass Nicktyp auf Fiesgirl steht + ich hab hässliche Hände.
Groovechick2: Schreck, das klingt nach einem Scheißtag.
SayD: Auch nix Neues. Was mach ich jetzt? Mich für alle Zeiten unter der Decke verkriechen?
Groovechick2: Bloß nicht. Halt durch. Gib nicht auf.
SayD: Mir ist zum Heulen. Weiß nicht, warum die Fiesgirls mich so hassen und warum der Nicktyp so gemein zu mir ist. Ich hab ihm diesen ganzen Dadkram anvertraut und er betrügt mich.
Groovechick2: Du brauchst sie nicht – keinen von beiden. Du bist besser als die.
SayD: Fühl mich aber total ausgetrickst. Schnief.
Groovechick2: Lass es nicht an dich ran. Glaub an dich. Wehr dich. Und finde deinen Dad.
SayD: Und du? Was machst du?
Groovechick2: Immer dasselbe. Ich = Lernen. Freund = W.o.W.
SayD: Schade, dass ich nicht mehr auf Barbie stehe. Schade, dass ich nicht mehr 6 bin und meine Ma mag.
Groovechick2: Komisch, eines Tages wachst du auf, und alles, was sie sagen, ist einfach nur nervtötend.
SayD: Und alles, was sie nicht sagen, auch.
Haarstylingidee für Freitag, den 28. September:
BAUERNZOPF
Diese fantastische Frisur kriegt man nur schwer allein hin, aber mit der Hilfe einer guten Freundin ist der Zopf leicht gemacht.
Was du außerdem brauchst: ungefähr 20 Minuten Zeit, schulterlanges glattes Haar (oder Extensions), einen Stylingkamm und ein Haargummi. Der Look verleiht den ganzen Tag ein gepflegtes, elegantes Aussehen und jedes Härchen sitzt am rechten Platz!
»Ich hab mir so was schon gedacht«, sagte Billy am Freitagabend nach dem Essen.
Ich hatte schon den ganzen Tag miese Laune. Jetzt lag ich auf seinem Stockbett, jammerte ihm über die falschen E-Mail-Adressen vor und tastete gleichzeitig unter dem Bettrand nach weiteren Fotos von Shonna herum, die mir beim letzten Mal vielleicht entgangen waren.
»Also wer bleibt dann noch?«, fragte Billy.
»Abraham Smith – Gärtner aus Kent«, sagte ich mit Grabesstimme. »Nummer 241, deine leibliche Tochter wartet händeringend auf dich.«
»Dann ist noch nicht alles verloren«, sagte Billy.
»Wie meinst du das?«, fauchte ich irritiert.
Wie konnte er nur so schrecklich optimistisch sein? Unsere Misserfolgsquote lag schließlich bei 2:1 nach dem Stand von gestern Abend.
»Na ja«, erwiderte Billy, »ich sagte doch schon, dass ich nichts anderes erwartet habe, und deshalb hab ich ein paar Nachforschungen angestellt.«
Ich setzte mich auf.
»Was für Nachforschungen?«
»Ach, ich hab nur ein bisschen gegoogelt.«
»Und?«
»Und, und, und …«, sagte Billy. »Dad Nummer 278 – Richard Swain-Coles – ist tatsächlich Arzt geworden. Es war ganz leicht, ihn zu finden. Alle Ärzte sind irgendwo registriert und sein Name ist ziemlich ungewöhnlich. Es gibt bestimmt keine zwei Ärzte in England, die Swain-Coles heißen.«
»Heeey, Wahnsinn!«, sagte ich. »Du hast ihn also gefunden?«
»Hm-mh. War gar nicht schwer. Ich zeig’s dir.«
Er drehte sich zu seinem Computer um und ich sprang vom Bett hinunter.
Klick-klick, schon landeten wir auf einer Website namens Swain-Coles Kosmetische Chirurgie. Leises Kaufhausgedudel ertönte im Hintergrund,