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Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Titel: Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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war er an meiner Seite und ging neben mir, passte sich meinem Tempo an, und das war komisch, weil er doch in der entgegengesetzten Richtung wohnte.
    »Mir geht’s gut«, sagte ich. »Aber wieso läufst du hier lang? Das ist doch sonst nicht dein Weg.«
    »Ich mach einen Abstecher zu Billy. Hast du was dagegen, wenn ich mit dir rede?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    Ehrlich gesagt, war es perfekt, weil uns jetzt nicht einunddreißig idyotas beobachteten und mir diesmal eine ganze Menge einfiel, was ich ihm sagen konnte. Es war der ideale Zeitpunkt, um mich ganz normal mit Tony Cruz zu unterhalten – so wie Groovechick2 es mir geraten hatte. Vielleicht, wer weiß, mochte er mich ja doch?
    »Hör mal«, sagte Tony, während wir weiterschlenderten, »kommst du zu unserem Gig am Freitagabend? Wir spielen im Forge .«
    Billy hatte mir schon davon erzählt – es war der sechzehnte Geburtstag von irgendeinem Typen –, aber ich hatte nicht richtig zugehört. Jetzt dagegen war ich ganz Ohr, weil ich gespannt war, was Tony mir sagen wollte. Ob er mich wirklich fragen würde – wie zu einem Date?
    »Ich bin nicht eingeladen, wenn du das meinst«, sagte ich, »und ich kenne den, der die Party macht, überhaupt nicht.«
    »Also ich lade dich ein«, sagte Tony. Einfach so, als könne es gar keinen Einwand geben. Vielleicht hatte ihm der Kuss neulich gefallen? Auf jeden Fall hatte es ihn nicht abgeschreckt. Aber war das jetzt wirklich ein Date? Konnte man es als Date durchgehen lassen?
    »Klar«, sagte ich. »Hört sich gut an.«
    Er schaute einen Augenblick ziemlich verlegen drein, dann sagte er: »Sadie, ich muss dich was fragen. Es ist wichtig.«
    Oh, mein Gott, was denn noch alles? Wollte er mich jetzt wirklich zu einem Date einladen?
    »Was gibt’s?«, sagte ich und hatte Angst, dass mir das Herz gleich aus der Brust springen würde und voll auf ihn drauf.
    »Ich hab mir überlegt … also hättest du Lust, uns zu stylen? Die Band, meine ich.«
    »Euch zu stylen?«
    »Na ja – uns ein bisschen aufstylen, dass wir gut aussehen, Haare und so.«
    Also doch kein Date. Tony wollte nur, dass ich seine Band »aufstylte«! Okay, okay. Ich musste einen kühlen Kopf bewahren. Auf der rein persönlichen Ebene war es natürlich total frustrierend. Aber in geschäftlicher Hinsicht bot sich hier eine super Chance für mich. Vielleicht bedeutete das meinen Durchbruch als Haarstylistin! Jetzt lag es an mir, zum nächsten Level aufzusteigen.
    »Ja, klar«, sagte ich. »Ich style euch gerne. Ich bin am Freitagabend bei Billy zum Essen und danach können wir es angehen.«
    »Dann haben wir also ein Date, ja?«
    Ein Date? Na bitte – schon wieder verwischte und vermischte er alles.
    Wir gingen am Park vorbei zu Billy weiter. Wieder dachte ich daran, wie sich eine Strähne in Tonys Haar gelöst und ich ihn geküsst hatte.
    »Wie war Shonna heute?«, fragte Tony.
    »Immer noch so still.«
    »Und sie hat keinen Zoff angefangen?«
    »Nö, keinen Pieps. Sie hat den ganzen Tag kein Wort gesagt. Sonst hackt sie in jeder Stunde auf mir rum und macht mir das Leben zur Hölle, aber seit Montag …«
    »Seit du sie als Käsefritte beschimpft hast?«
    »Na ja, stimmt … seither … nichts mehr. Alles friedlich.«
    Wir standen jetzt vor Tante Lilahs Laden und ich drehte mich um.
    »Also kommst du zu der Party?«, fragte Tony und legte mir seine Hand auf den Arm.
    »Freitagabend, klar.« Ich versuchte die elektrischen Funken zu ignorieren, die mir den Arm hinaufschossen. »Wenn ich den Tag morgen durchstehe.«
    »Wieso? Was ist morgen?«
    »Dad Nr. 254.«
    »Oh, das ist heavy«, sagte Tony und lehnte sich an Tante Lilahs Ladenfenster. Mein Magen überschlug sich, als würde ich Achterbahn fahren.
    »Soll ich dir Gesellschaft leisten – ich meine, wenn du dich mit ihm triffst?«, fragte er. »Ich weiß, dass Billy mitkommt, aber nur für den Fall, dass die Dinge aus dem Ruder laufen oder so … das kann doch ganz schön heftig werden …«
    Tony bot mir an, mich zu begleiten! Dann musste er mich doch mögen, oder? Aber morgen, das war der falsche Gig – der Dad-Gig. Ich wollte ihn nicht dabeihaben. Bei Dad Nr. 278 war ich am Ende in Tränen aufgelöst gewesen und in diesem Zustand sollte Tony mich nicht sehen. Ich wollte mich ihm nur beherrscht und elegant zeigen, so wie meine Frisur, die französische Haarbanane.
    »Ist schon gut«, sagte ich. »Billy ist doch dabei.«
    »Aber du kommst zu der Party, ja?«
    »Klar.«
    »Das wird ein

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