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Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle

Titel: Bad Hair Days - das Leben ist keine Dauerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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ihr euch nach der Schule herumtreibt, ohne dass wir wissen, wo ihr seid und mit wem ihr euch trefft.«
    »Oh.«
    »Also LASST DAS GEFÄLLIGST !«, brüllte Onkel Zé. » Idyotas! «
    »Okay.«
    »Deine Mutter hat sich solche Sorgen gemacht!«, fuhr er mich an.
    »Tut mir leid, Tito .«
    »Ich hab versucht, sie zu beruhigen. Besser, ich ruf sie gleich an. Zum Glück ist ja nichts passiert.«
    »Aber macht das nie wieder!«, sagte Tante Lilah und stolzierte davon, den Lockenstab drohend erhoben, wie um jeden, der auch nur eine falsche Bewegung machte, damit zu erschlagen.
    »Und jetzt kommt erst mal und esst was Anständiges«, sagte Onkel Zé. »Ach, und übrigens ist Tony da. Er klimpert auf seiner Gitarre herum. Anscheinend ist heute Probenabend. Komisch, dass ich gar nichts davon wusste.«
    Onkel Zé warf mir einen vielsagenden Blick zu. Dann ging er in die Küche und wir hörten, wie er den Reiskocher einschaltete und etwas zu brutzeln anfing. Das ist normalerweise ein gutes Zeichen, weil Braten seine Lieblingsbeschäftigung ist.
    Billy verschwand im Klo. Er hasst jede Art von Streit und Ärger; das schlägt ihm richtig auf den Magen. Ich ging in Billys Zimmer hinauf, wo Tony saß und eine von Billys nerdigen Gitarrenzeitschriften las.
    »Hey«, sagte er, »wie ist es gelaufen?«
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    Wie sollte ich ihm auch erklären, dass ich von einem Date mit Harry »the Hurricane« Hodder kam, den ich eine halbe Stunde lang für meinen Vater gehalten hatte, bis sich herausstellte, dass er es doch nicht war. Egal, ich versuchte es trotzdem. Tonys Augen wurden immer größer.
    »Mann, das gibt’s nicht«, stieß er immer wieder hervor und sein Kopf wippte wild auf und ab. »Also im Ernst, das ist total durchgeknallt.«
    Dann erzählte ich ihm von dem Freikartenangebot.
    »So ein Loser«, sagte Tony nur.
    Billy streckte den Kopf zur Tür herein. »Wasnlos?«
    »Dieser Hurricane-Dad, Mann«, erklärte Tony. »So ein Loser.«
    »Stimmt«, erwiderte Billy. »Wir konnten ihn beide nicht ausstehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin echt froh, dass er nicht mein Dad ist.«
    »Und wie bist du mit dem Verstärker vorangekommen?«, fragte Billy und leerte seine Taschen, die mit Gitarrensaiten und Plektrons und Kabelklemmen vollgestopft waren. Dann redeten die beiden nur noch in ihrer Nerd-Sprache und ich hörte nicht mehr richtig zu.
    »Also was ist? Seid ihr bereit für morgen?«, fragte ich schließlich, als sie einen Augenblick mit Surren und Piepen aufhörten. Am nächsten Abend trat Rock Dove zum ersten Mal auf und zugleich war mein Beinahe-Date mit Tony, plus die Gelegenheit, eine ganze Band zu stylen.
    »Ja, klar«, sagte Tony, »also heute Abend um halb neun haben wir noch eine Probe.«
    »Bereiter kann man gar nicht sein«, stimmte Billy zu.
    »Das wird ein Wahnsinnsabend«, versprach Tony und lächelte mich dabei an, was natürlich toll war, aber nach allem, was ich gerade durchgemacht hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich noch mehr Wahnsinn in meinem Leben verkraften konnte.
    »Ich muss jetzt heim«, sagte ich. »Das war so ein durchgeknallter Tag heute. Ich muss erst mal relaxen – in meinem stinknormalen Bett mit meinem stinknormalen Teddy.«
    Außerdem brauchte ich ein paar Anregungen, wie ich die Band stylen sollte. Das war ein großer Moment für mich und ich hatte noch gar keine Zeit gehabt, mir etwas einfallen zu lassen.
    »Ich begleite dich raus«, sagte Tony, »okay?«
    Na klar doch – mehr als okay.
    Onkel Zé war allerdings anderer Meinung. »Ich dachte, du bleibst noch zum Essen, Sadie«, sagte er. Dann kam er heraus und baute sich mit dem Pfannenwender bewaffnet in der Küchentür auf. War das jetzt ein neuer Trend in meiner Familie, den Nachwuchs mit diversen Haushaltsgegenständen zu bedrohen?
    »Ich muss heim, Tito «, sagte ich. Ich wollte sein gutes Essen nicht. Das war eindeutig Erpressung.
    »Hmmm«, machte Onkel Zé und schaute mich durchdringend an, »aber vergiss nicht, was ich dir gesagt habe, Anak , ja?«
    »Ja, Tito «, murmelte ich und wurde knallrot dabei.
    Onkel Zé hätte genauso gut mit der Schrotflinte dastehen können.
    Als wir draußen waren, sagte Tony: »Was zum Teufel ist mit deinem Onkel los, Sadie? Ich bin sonst immer gut mit ihm klargekommen, aber in letzter Zeit – puh – ich weiß nicht, was ich ihm getan habe.«
    »Du hast mich nach Hause begleitet«, sagte ich.
    »Ich hab dich nach Hause begleitet?«
    »Du hast mich neulich

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