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Bad Hair Years

Bad Hair Years

Titel: Bad Hair Years Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Kink
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witzig und gut zu schreiben sei, und dann hatte ich noch Ausdrücke wie Infinitivkonstruktion im Kopf. Jetzt sitze ich hier und denke immer noch »aber wieso denn grün?« Es geht mir etwas besser, als sich rausstellt, dass ich die Einzige bin, deren Text rund ist, Anfang, Mitte, Schluss, aber gelacht hat trotzdem keiner. Alle anderen Geschichten enden mittendrin. »Aber was war denn dann mit der Oma mit den schneeweißen Haaren als der grasgrüne Spiegel …?«, frage ich, aber der Mann mit der komischen Hose hatte leider nicht genug Zeit, seine Geschichte fertig zu schreiben. Kein Wunder. Wenn da alle den Anfang von Unendlicher Spaß schreiben, dann dauert es halt ein bisschen länger. Ich jedenfalls hätte hier jetzt vier Seiten. Braucht jemand Blindtext?

»Na. Das hat ja ganz hervorragend geklappt! Spissn-Idee! Jetzt einfach weiterschreim! Am bessen über ein grün Spiegel!«
    »Ja. Naja. Ich dachte …«
    »Dachte! Haha. Volsshossule! VHS, mein Arsch! Hätt ich dir gleich sagen könn, dassda nix rum. Rum.«
    »Jedenfalls besser, als immer nur rumzuhängen.«
    »Haha, Pulllissser Preis.«
    »Du bist doch betrunken!«
    »Schhab gar nicht so viel, wo sin meine Kippn?«
    »Reiß dich zusammen. Wir müssen nachdenken.«
    »Ich muss gar nix. Ich reisss mich auch nich zusamm.
Ich reis mir jetz ein auf!«

Ich wünschte, der Kürbis würde zur Kutsche, nicht zur Suppe
    Pech im Glück, Liebe im Spiel. Ein Kerl muss her, ich brauche eine starke Schulter, ich will auch mal aufn Arm. Ich möchte mich auch mal anlehnen dürfen, eine Wand tut’s zur Not zwar auch, ist auf Dauer aber ziemlich hart. Vielleicht sollte ich mich mal mit diesem Herrn Gesangsverein treffen, der scheint ein Lieber zu sein. Nur wie? Nicht antworten, ich weiß schon.
    »Was zeichnet Ihren Traumpartner aus?« Lasst mich kurz nachdenken, nur so zum Spaß und halt auch, weil das Anmeldeformular dieser Internet-Datingsite das so will und ich offensichtlich gerade den letzten Rest Stolz verloren habe. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich von den ersten zweihundert Seiten runter war, deshalb konnte ich auf die inneren Werte leider nicht näher eingehen. Humor soll er haben, und Rumlügen find ich nicht so toll. Außerdem ist es ganz schön schwierig, die eigene Schokoladenseite so zu zeigen, dass auch jemand abbeißt, weil, mag wirklich jemand Vollbitter? Ich weiß gar nicht, wie man das macht, Pferde kann man mit mir auch nicht stehlen, ich habe nämlich Angst vor den Viechern. Andererseits fühle ich mich im Abendkleid genauso wohl wie in Jeans, so was soll ankommen. Hab ich mal gehört.
    Größer als ich sollte er bitte sein, eigentlich unbedingt sogar, manchmal wird mir schwach, dann will ich nicht auch noch zusätzlich in die Knie gehen müssen, und die vielen teuren High Heels, die verstauben doch sonst nur. Was red ich rum, ich steh halt auf große Männer; kaum etwas fühlt sich besser an, als von einem Mann mal kurzerhand für einen Kuss auf Augenhöhe gehoben zu werden. Weil es dafür ein bisschen Kraft braucht, sollte er Sport buchstabieren können, und zwar nicht P-l-a-y-s-t-a-t-i-o-n. Meines Erachtens gibt es sowieso fast keine uncoole Sportart. Na gut, würde er Ballettstunden nehmen, ich hätte Angst, dass ihm meine Unterwäsche ein bisschen zu gut gefiele, und Yoga, ich weiß nicht. Ich finde es reicht, wenn ich mich verbiege. Generell hab ich’s lieber, wenn die Jungs ihren Sport draußen machen. Ganz weit vorn natürlich Fußball, da reicht schon zuschauen. Mir ist Fußball wirklich völlig egal, aber wenn die Jungs mit der Bierflasche in der Hand dasitzen und wissen, wo das Auto vom Schiedsrichter wohnt, dann sitz ich da gerne daneben, schau bewundernd und trinke auch Bier.
    Radfahren ist übrigens kein Sport, ein Rad braucht man, um von A nach B zu kommen. Ich kann nicht genau sagen warum, aber ich finde Radfahren sexy, solange kein Helm dabei vorkommt. Apropos A nach B: Führerschein. Ich kann da leider mal nicht so sein, ein richtiger Kerl kann Autofahren. Es gibt bei mir nur eine Entschuldigung für einen Mann auf dem Beifahrersitz: Er ist rotzbesoffen.
    Lesen, da kann ich erst recht mal nicht so sein. Keine Zeit ist keine Entschuldigung, nicht auf meinem Planeten, und ich weiß sehr wohl, wie das ist, wenn man sich zweiundzwanzig Stunden am Tag sieben Tage die Woche den Arsch abarbeitet. Es muss ja nicht gleich Tommy Yaud sein, er kann auch Fachzeitschriften lesen. Fachzeitschriften, nicht Gala for Men . Denn wer liest, kann sich

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